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29.11.2006 12:35

Deutsches Studentenwerk: "Weniger Erstsemester wegen falscher Hochschulpolitik?"

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    (Berlin, 29. November 2006) Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Studienanfänger in Deutschland gegenüber ihrem Höchststand im Jahre 2003 (damals 38,9%) um fast 3,5% gesunken. Achim Meyer auf der Heyde, der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), kommentiert diese Entwicklung so:

    "Die Tatsache, dass sich seit 2003 anhaltend weniger junge Menschen für ein Studium entscheiden, muss allen Verantwortlichen in der Hochschul- und Bildungspolitik zu denken geben. Für die Bundesregierung ist das ein herber Rückschlag, hat sie sich doch zum Ziel gesetzt, noch in dieser Legislaturperiode mindestens 40% eines Jahrgangs für ein Studium gewinnen zu wollen."

    "Die Verantwortlichen in Bund und Ländern müssen die Ursachen erforschen und sich selbstkritisch fragen: Wurden die falschen Signale gesandt? Wie deuten junge Menschen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie studieren sollen, die veränderten Rahmenbedingungen eines Studiums? War es richtig, die Altersgrenze beim Kindergeld von 27 auf 25 Jahre abzusenken? Wirken die Studiengebühren in sieben Bundesländern entgegen den Aussagen der Politik eben doch abschreckend? Muss das BAföG, wie die Bundesregierung es in ihren Berichten 2003 und 2005 selbst darlegt, nun nicht endlich verbessert werden, damit mehr junge Menschen aus einkommensschwachen und -schwächeren Elternhäusern studieren? Müssen die Kapazitäten der Hochschulen über den Hochschulpakt hinaus nicht dringend ausgebaut werden, damit einer steigenden Zahl von Studienberechtigten nicht ein flächendeckender Numerus Clausus gegenübersteht?"

    Meyer auf der Heyde stellt klar: "Die Frage, ob Studiengebühren, wie auch das Deutsche Studentenwerk befürchtet, eine abschreckende Wirkung haben, kann man auf Basis der nun vorliegenden Zahlen noch nicht beantworten. Hier ist die Entwicklung der nächsten Jahre abzuwarten, um zu einer wirklich abgesicherten Antwort zu kommen. Im Bündel möglicher Ursachen für den Rückgang der Studienanfängerzahlen kann neben möglichen Unklarheiten zu den Kosten und der Finanzierung eines Studiums auch die Ausweitung des Numerus Clausus auf weitere Fächer als ein möglicher Grund herangezogen werden."

    Meyer auf der Heydes Fazit: "Klar ist: Die Hochschulpolitik der vergangenen Jahre hat das Ziel , mehr junge Menschen für ein Studium zu begeistern, verfehlt. Jetzt muss man mit konkreten Maßnahmen gegensteuern."

    Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts:
    http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2006/p4990071.htm

    Kontakt: Stefan Grob, Tel. 030/29 77 27 20, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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