Premiere an der Universität Bayreuth: Dr. Alexander Böker ist nun ein Lichtenberg-Professor für Kolloidchemie anorganischer und organischer Nanopartikel. Er ist damit der einzige bayerische Lichtenberg-Professor und einer von neun bundesweit. Die Volkswagen-Stiftung hatte dem Habilitanden und Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl Physikalische Chemie II im Sommer die nach dem Göttinger Ausnahmewissenschaftler des 18. Jahrhunderts benannte Lichtenberg-Professur verliehen.
Bayreuth (UBT). Premiere an der Universität Bayreuth: Dr. Alexander Böker ist nun ein Lichtenberg-Professor für Kolloidchemie anorganischer und organischer Nanopartikel. Er ist damit der einzige bayerische Lichtenberg-Professor und einer von neun bundesweit. Die Volkswagen-Stiftung hatte dem Habilitanden und Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl Physikalische Chemie II im Sommer die nach dem Göttinger Ausnahmewissenschaftler des 18. Jahrhunderts benannte Lichtenberg-Professur verliehen.
Alexander Böker (Jahrgang 1973) studierte Chemie an der Universität Mainz. Während des Studiums verbrachte er ein Jahr an der Cornell University/USA. Nach der Diplomarbeit, deren experimentellen Teil er bei der Bayer AG in Leverkusen, anfertigte, folgte 1999 der Wechsel an die Universität Bayreuth, wo er im Jahr 2002 als Kekulé-Stipendiat des Fonds der chemischen Industrie zum Thema "Self-Assembly of Block Copolymers in External Fields" promovierte. Für seine Dissertationsarbeit erhielt er den Preis der Stadt Bayreuth. Nach seiner Promotion absolvierte er sein Postdoktorat am Department of Polymer Science & Engineering, University of Massachusetts, USA. Seit 2004 war er als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Physikalische Chemie II an der Universität Bayreuth tätig. Im November 2005 erhielt er den Wissenschaftspreis des Universitätsvereins.
Mit den Lichtenberg-Professuren fördert die VolkswagenStiftung herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in innovativen Lehr- und Forschungsfeldern. Im Falle des Bayreuther Wissenschaftlers sind dies intelligente Minikapseln und maßgeschneiderte Membranen.
Winzige Nanocontainer könnten in Zukunft Medikamente im Körper transportieren und an einem ganz bestimmten Wirkort in der Zelle abladen. Damit das funktioniert, müssen die Kapseln bei der Herstellung eine ganz bestimmte Porengröße erhalten. Diese Prozesse zu steuern, stellt eine Schlüsselfrage der modernen Naturwissenschaften dar - und ist gleichzeitig die Herausforderung für Dr. Alexander Böker, sich der skizzierten Forschungsfrage anzunehmen. Seine Universität, schreibt die Stiftung in einer Mitteilung biete "für solche Aufgaben ein exzellentes Umfeld ". Mit Hilfe eines Baukastensystems auf der Basis von organischen und anorganischen Nanopartikeln will er neuartige nanoporöse Container mit kontrollierter Porengröße und -dichte synthetisieren.
Seine Nanokapseln könnten aus dem kugeligen Proteinkäfig des Augenbohnenmosaikvirus und aus Goldnanopartikeln bestehen. Wichtig dabei ist, dass die chemische und biologische Funktionalität der Bausteine erhalten bleibt. Denn nur so lassen sich die Kapseln später an einen bestimmten Ort steuern. Wichtig für Nanocontainer ist zudem, dass die Porengröße sich kontrolliert verändert: Denn auch nur so kann ein Inhaltsstoff die Kapsel auf Wunsch verlassen. Neben den Minicontainern will Dr. Böker intelligente Membranen entwickeln, deren Porengröße sich über den pH-Wert oder die Temperatur steuern lässt. Die Forschungen bewegen sich an der Schnittstelle von makromolekularer und Kolloid-Chemie, von Materialwissenschaften und Biologie.
Mit den Lichtenberg-Professuren will die Volkswagen-Stiftung zur Profilbildung der besten unter den deutschen Hochschulen im Interesse des Wissenschaftsstandortes Deutschland beitragen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an herausragende Nachwuchswissenschaftler mit zwei- bis dreijähriger Forschungserfahrung nach der Promotion, die mit ihrer Arbeit in einem innovativen Feld auf sich aufmerksam gemacht haben und nun mit einer Lichtenberg-Professur ihr Gebiet weiter voranbringen möchten.
Die Lichtenberg-Professoren erhalten dazu eine fünfjährige Förderung mit 0,8 bis 1,5 Millionen Euro pro Professur. Spätestens Anfang des fünften Jahres erfolgt eine Evaluation gemeinsam durch Universität und Stiftung unter Beteiligung externer, von der Stiftung benannter Gutachter. Bei positiver Evaluation kann sich eine bis zu dreijährige, seitens der Stiftung degressive weitere Förderung anschließen. Im Sinne eines sog. "Tenure Track" winkt danach ein fester Job als Professor.
Da lässt sich gut strahlen: Der erste Bayreuther Lichtenberg-Professor Dr. Alexander Böker (rechts) ...
Foto: Kühner - zur Veröffentlichung frei
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
Da lässt sich gut strahlen: Der erste Bayreuther Lichtenberg-Professor Dr. Alexander Böker (rechts) ...
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