10.03.2000
Risiko oder Sicherheit?
Internationale Tagung an der Albert-Ludwigs-Universität diskutiert über Fortschritte in der Medizin
Risk and Safety in Medical Innovation ist das Thema einer von der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) geförderten internationalen Tagung, die am Samstag und Sonntag, den 25. und 26. März 2000 am Institut für Geschichte der Medizin der Albert-Ludwigs-Universität stattfindet. Die Konferenz, sie wird organisiert von Professor Dr. med. Ulrich Tröhler, PhD, und PD Dr. med. Thomas Schlich, disku-tiert das Problem von Sicherheit und Risiko medizinischer Innovation anhand von Fallbeispielen aus Vergangenheit und Gegenwart. Über die Einzelthemen hinaus wird das Thema Risiko und Sicherheit auf einer allgemeinen Ebene analysiert. Wis-senschafts- und Medizinhistoriker, Sozialhistoriker, Volkskundler, Ethiker und Ju-risten aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, England und den USA diskutieren u.a. über folgende Fallbeispiele: Robert Kochs Tuberkulin, die Einfüh-rung von Narkosemittel, Anti-Baby-Pille und Beta-Blocker, über die Fortschritte in der Röntgendiagnostik, der Krebsdiagnostik oder operativen Knochenbruchbe-handlung sowie über Gentherapie, Pockenschutzimpfung und die künstliche Niere.
Allen Beiträgen liegen eine Reihe von Leitfragen zugrunde: Wie wird Risiko und Sicherheit wahrgenommen und definiert? Wie nehmen die Beteiligten, also Erfinder, Ärzte, Hersteller, Statistiker, Patienten, Medien, Bevölkerung usw. Risiken wahr? Wer hat die Macht zu definieren, ob ein bestimmtes Verfahren, ein Medikament oder Gerät riskant oder sicher ist? Worauf stützt sich diese Definitionsmacht? Wel-che Argumente werden benutzt? Werden die Argumente angenommen oder zu-rückgewiesen? Worin besteht die Argumentationsbasis, etwa mit Hilfe der Statistik oder der Laborwissenschaften? Gibt es Veränderungen mit der Zeit?
Diese Leitfragen werden auf unterschiedlichen Ebenen diskutiert: 1. die praktische Ebene der Erfindung und Einführung neuer Techniken, Geräte oder Konzepte in die Praxis der Medizin; 2. die epistemische Ebene der Beurteilungsgrundlagen wie etwa Ergebnisdokumentationen oder statistische Berechnungen; 3. die gesellschaftliche Ebene der rechtlichen, ethischen und populären Diskurse und der Patientenper-spektive.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Ulrich Tröhler, Ph.D
PD Dr. med. Thomas Schlich
Institut für Geschichte der Medizin
Stefan-Meier-Straße 26
79104 Freiburg
Telefon: 0761/203-5033
Mail: schlich@uni-freiburg.de oder:
troehler@ruf.uni-freiburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).