(Berlin, den 6. Dezember 2006) Vor mehr als 200 Gästen aus Politik, Hochschulen, Wissenschaft und den Studentenwerken hat das Deutsche Studentenwerk (DSW) gestern Abend in der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein in Berlin Studierende aus ganz Deutschland ausgezeichnet, die sich an ihren Hochschulen unentgeltlich für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen engagieren. DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat und Peter Greisler vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vergaben an sechs studentische Gruppen sowie einen Studierenden insgesamt 13.000 Preisgeld. Die gestrige Preisverleihung, moderiert von Kate Maleike vom Deutschlandfunk, war der Höhepunkt des Wettbewerbs "Studierende für Studierende - Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement", den das Deutsche Studentenwerk im Wintersemester 2005/2006 zum zweiten Mal landesweit auslobte, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
259 Studierende oder studentische Gruppen wurden von Hochschulen, ASten oder Studentenwerken für den Wettbewerb nominiert. Eine sechsköpfige Jury unter dem Vorsitz des Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Bürsch (SPD), der dem Bundestags-Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement vorsteht, erkor daraus die sieben Preisträger.
DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat nannte die mit dem Studentenwerkspreis ausgezeichneten sozial engagierte Studierenden gestern "Helden des Hochschul-Alltags". Er sagte: "Ich bin beeindruckt vom Ideenreichtum und der Kreativität der Studierenden, aber auch von ihrer Hartnäckigkeit und Professionalität." Dobischat will sich dafür einsetzen, dass das Engagement von Studierenden für ihre Mitstudierenden mehr Gewicht erhält in der Hochschulpolitik: "Die akademische Kultur im Studium ist ohne das soziale Engagement der Studierenden nicht denkbar, aber dieses Engagement muss viel stärker beachtet und anerkannt werden, etwa in Hochschulsatzungen, Prüfungsordnungen oder auch als Grund, Studierende von Studiengebühren zu befreien."
Peter Greisler vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sagte auf der gestrigen Preisverleihung: "Die Studierenden in Deutschland zeigen ein hohes Maß an sozialer Verantwortung. Sie begreifen es durchaus als ihre Aufgabe, die Studien- und Lebensbedingungen ihrer Mitstudierenden ganz handfest und konkret zu verbessern." Die Botschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an die engagierten Studierenden sei: "Sie werden gebraucht. Ihre Mitstudierenden brauchen Sie, die Hochschulen brauchen Sie, unsere Gesellschaft braucht Sie!"
"Studierende für Studierende":
2. Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement 2005/2006
Die Preisträgerinnen und Preisträger:
Matthias Neumeier, 1.000 Euro
Fachhochschule Regensburg
Nominiert von: Dr. Wilhelm Bomke, Leiter des Akademischen Auslandsamtes
Matthias Neumeier setzt sich als Vorsitzender der Unabhängigen Studentenorganisation (USO) in Regensburg für eine bessere Integration internationaler Studierende sowie für die Interessen von Studierenden mit Behinderung ein. Er organisierte unter anderem einen Notfonds für internationale Studierende sowie Bücher- und Sachspenden.
"forum universität dresden" (fud), 2.000 Euro
Technische Universität Dresden
Nominiert von: Dr. Rudolf Pörtner, Geschäftsführer, und Werner Sucker, Hauptsachbearbeiter Soziales/Internationales des Studentenwerks Dresden, sowie PD Dr. Peter E. Fässler, TU Dresden und Ulrich Rückmann, Studentenrat der TU Dresden
Die unabhängige studentische Initiative "forum universität dresden" (fud) besteht seit 2003 und will unter dem Motto "Eigeninitiative, Vernetzung und Transparent" Studierende motivieren, sich für ihre Universität zu engagieren. fud organisierte schon eine Campusrallye für Erstsemester oder renovierte in eigener Regie einen Hörsaal; jüngster Erfolg ist die Aktion "Ein Platz an der UNI": ein interdisziplinärer Studentenwettbewerb für mehr Bänke auf dem Campus.
www.forum-universitaet-dresden.de
Hilfe und Orientierung für psychisch erkrankte Studierende (HOPES), 2.000 Euro
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Nominiert von: Prof. Dr. Konrad Reschke, Universität Leipzig, und Dr. Matthias Schwarzmüller, Universität Leipzig
Die Selbsthilfegruppe mit dem mehrdeutigen Namen "HOpeS" hat sich 2004 gegründet; sie unterstützt und berät Studierende mit psychischen Problemen oder Erkrankungen. Wichtig ist ihr, dass die Unterstützung auf "Augenhöhe" stattfindet, also von Menschen angeboten wird, die sich als Studierende in der gleichen Lebenssituation befinden.
www.hopes-leipzig.de
Kulturleben in der Studentenstadt e.V., 2.000 Euro
Ludwig-Maximilians-Universität München
Nominiert von: Armin Rosch, Geschäftsführer, und Helmut Gierke, Leiter Studentisches Wohnen des Studentenwerks München
Der 1989 gegründete studentische Verein fördert mit seinen rund 200 Mitgliedern das kulturelle Leben in der Münchner Studentenstadt Freimann, der größten studentischen Wohnsiedlung Deutschlands. Aushängeschild des Vereins ist das jährlich stattfindende, dreitägige Theater- und Musikfestival "StuStaCulum", das regelmäßig bis zu 20.000 Zuschauer anzieht. Sämtliche Künstlerinnen und Künslter verzichten auf Gage, die studentischen Organisatorinnen und Organisatoren vom Verein "Kulturleben in der Studentenstadt" arbeiten alle ehrenamtlich.
www.stustaculum.de
LinkPartnerProgramm (LPP), 2.000 Euro
Technische Universität Dresden
Nominiert von: Marion Helemann, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der TU Dresden
Die studentische Arbeitsgemeinschaft LinkPartnerProgramm (LPP) wurde im April 2001 gegründet; ihr gehören derzeit zwölf Studierende an. LPP vermittelt so genannte LinkPartner-Duos mit deutschen und internationalen Studierenden. Ihr Ziel ist ein intensiver interkultureller Austausches, von dem beide Seiten profitieren. LPP nutzt für die Vermittlung von deutschen und internationalen Studierenden sehr stark das Internet, organisiert aber auch gemeinsame Freizeitaktivitäten.
www.linkpartnerprogramm.de
student network for ethics in economics and practice (sneep), 2.000 Euro
Bundesweit, acht Lokalgruppen in Deutschland und der Schweiz, nominiert für den Wettbewerb: Lokalgruppe der Universität Hamburg
Nominiert von: Prof. Dr. Josef Wieland, Konstanz Institut für WerteManagement, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz
Als Kommunikationsplattform von Studierenden für Studierende im Oktober 2003 gegründet, organisiert "sneep" den interdisziplinären Diskurs über Wirtschafts- und Unternehmensethik. Das Netzwerk arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis, vermittelt Praktika, veröffentlicht Publikationen, organisiert Veranstaltungen und forscht zu wirtschaftsethischen Fragen.
www.sneep.info
Unizwerge, 2.000 Euro
Technische Universität Braunschweig
Nominiert von: Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig, und Brigitte Doebsch, Gleichstellungsbeauftragte der TU Braunschweig
Die "Unizwerge" gibt, eine studentische Eltern-Kind-Initiative, gibt es seit 2004. Die studierenden Eltern engagieren sich für bessere Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder, für eine kinderfreundlichere Infrastruktur und einen regelmäßigen Austausch. Den "Unizwergen" ist es maßgeblich zu verdanken, dass die TU Braunschweig in Kooperation mit dem Studentenwerk Braunschweig zwei Krippen mit 15 Plätzen einrichten konnte.
www.tu-braunschweig.de/frauen/familie/kinderbetreuung/unizwerge
Die Jury:
Vorsitzender: Dr. Michael Bürsch, (MdB/SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement im Deutschen Bundestag
Hans Altendorf, Direktor bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheites der ehemaligen DDR, ehemals im Vorstand des Deutschen Studentenwerks
Daniela Kehl, studentische Preisträgerin des ersten Studentenwerkspreises 2003/2004
Dr. Anja Kühne, Verantwortliche Redakteurin Bildung beim "Tagesspiegel"
Dr. Lukas Rölli, Geschäftsführer des Forums Hochschule und Kirche
Niclas Stucke, Hauptreferent beim Deutschen Städtetag
Kontakt: Stefan Grob, Telefon 030-29 77 27-20, Mobil 0163 27 99 272, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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