8. Symposium zu Naturheilkunde am Universitätsklinikum Jena (UKJ) widmet sich am 9. Dezember Lungenerkrankungen
Jena. Atmen ist Leben - und eine gesunde Lunge ist wesentlich für einen gesunden Körper. Ist die Lunge krank, leidet der ganze Organismus. Im Gegenzug beeinflusst die seelische Verfassung unsere Atmung: Bei einer Depression wird die Atmung ganz flach und langsam, bei freudiger Erregung oder in Stresssituationen verstärkt sich der Atemrhythmus.
Mit der zentralen Rolle der Lunge für die Gesundheit beschäftigt sich am 9. Dezember das 8. Jenaer Symposium zur Ratio und Plausibilität in der Naturheilkunde am Universitätsklinikum Jena. Unter dem Titel "Wie die Lunge die Lebenskraft bestimmt" werden sich Schulmediziner und Vertreter der Naturheilkunde unter der Leitung von Prof. Dr. Christine Uhlemann gemeinsam unter ganzheitlichem Blickwinkel mit den Krankheiten dieses wichtigen Organs beschäftigen.
Besondere Aktualität erhält das Thema durch die weltweite Zunahme der chronischen Bronchitis. Nach Prognosen der WHO gehört die Lungenerkrankung zu den Krankheiten mit den höchsten Steigerungsraten, und wird bis 2020 zur dritthäufigsten tödlichen Krankheit weltweit avancieren. "Generell befinden sich Lungenerkrankungen auf dem Vormarsch, verursacht auch durch das Rauchen", erklärt Prof. Uhlemann, Leiterin des Kompetenzzentrums Naturheilverfahren der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Jena und Begründerin dieser Symposiumsreihe. "Dabei schmälert jeder Nikotinzug auch die Lebenskraft", so Uhlemann. Denn die Lunge als Zentrum der Atmung bestimme auch über Vitalität und geistige Fähigkeiten. "Diese uralten Annahmen der antiken griechischen Heilkundigen und chinesischen Heiler erhalten heute durch die aktuelle Forschung neue Relevanz", verweist Christine Uhlemann auf neueste Studienergebnisse amerikanischer und deutscher Kollegen, die bei Rauchern u.a. auch eine Beeinflussung neuronaler Strukturen im Gehirn nachweisen konnten.
Für die ganzheitliche Sichtweise der Naturheilkundler spiele auch der Zusammenhang von Atmung und Psyche eine wichtige Rolle. "Atmung kann die Seele beeinflussen, zum Beispiel indem bestimmte Atemtechniken Angst und Panik beseitigen", führt Uhlemann aus. "Umgekehrt beeinflusst eine kranke Lunge den Körper und die Psyche." Über verschiedene Verfahren aus der Naturheilkunde, die auf die Lunge Einfluss nehmen, ließe sich auch der gesamte Organismus stärken. Uhlemann: "Wer seine Lunge stärkt, festigt auch sein Immunsystem. Kneippsche Verfahren und auch Maßnahmen der Klimatherapie basieren auf diesem Zusammenhang."
Vor diesem Hintergrund werden auf dem Jenaer Symposium ca. 250 Teilnehmer Fragen wie die zur Rolle von Licht, Luft und Wind in der Therapie, dem Einsatz von Atemtechniken oder den Möglichkeiten einer Behandlung mit Hilfe Kneippscher Obergüsse diskutieren. Zum letzten Thema stellen die Jenaer Mediziner eine Studie vor, in der sie zeigen konnten, dass sich bei chronischer Bronchitis durch den Einsatz kalter Güsse nach Kneipp immunologische Veränderungen erreichen lassen. Diese Untersuchungen wurden durch Dr. Katrin Goedsche unter der Leitung der Naturheilkundlerin Prof. Uhlemann und des Pneumologen Prof. Kroegel durchgeführt. "Mehr Vitalität dank einer gesunden und kräftigen Lunge lässt sich also auch mit einfachen Mitteln erreichen", ist Christine Uhlemann überzeugt. Unter anderem auch durch einen Verzicht auf Glimmstängel und Co.
9. Dezember 2006 , 9:00 - 14:00 Uhr
"Wie die Lunge die Lebenskraft bestimmt" , 8. Symposium zur Ratio und Plausibilität in der Naturheilkunde
Hörsaal 3, Campus Carl-Zeiß-Str. 3, Jena
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Christine Uhlemann
Kompetenzzentrum für Naturheilverfahren, Klinik für Innere Medizin II, UKJ
Tel. 03641/933180
E-Mail: christine.uhlemann[at]med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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