Hirntumore, neue Konzepte der Tumorentstehung sowie experimentelle Therapiestrategien stehen im Mittelpunkt der zweitägigen Fortbildungstagung "Brain Tumor 2006", die das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und das Helios Klinikum Berlin-Buch gemeinsam zum dritten Mal veranstalten. An der Tagung, die am Donnerstagmittag, den 7. Dezember 2006 beginnt, nehmen Glioblastom-Spezialisten aus dem In- und Ausland teil. Prof. Jürgen Kiwit, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik am Helios Klinikum Berlin-Buch und einer der Organisatoren der Tagung, sagte: "Die grundlagenwissenschaftliche Tagung hat sich zum wichtigsten Forum der Hirntumorforschung in Deutschland entwickelt und ist in Europa das einzige Expertenmeeting, welches Grundlagenforscher, Neuropathologen, Neurologen und Neurochirurgen gemeinsam zum wissenschaftlichen Diskurs versammelt. Die Zahl von 120 angemeldeten Teilnehmern sei für ein "so extrem spezialisiertes Fach wie die Hirntumorforschung, gänzlich ungewöhnlich."
Prof. Helmut Kettenmann, Mitorganisator vom MDC, wies darauf hin, dass es in diesem Feld so viele neue Entwicklungen gäbe, dass es für Grundlagenforscher und Kliniker notwendig sei, "sich an einen Tisch zu setzen" und über neue Konzepte zur Therapie und Diagnose nachzudenken.
Glioblastome gehören zu den häufigsten Hirntumoren und zu den bösartigsten. Sie treten meist bei Menschen Mitte Fünfzig, Anfang Sechzig auf. Die Ursachen sind nicht bekannt. Die Forscher und Kliniker befassen sich auf der Tagung mit der Frage, ob bestimmte Immunzellen das Wachstum von Hirntumoren verhindern oder ob sie sich im Gegenteil gar zu "Komplizen" des Tumors machen und sein Wachstum fördern, worauf jüngste Forschungen hindeuten. Blutgefäßneubildung (Angiogenese) und Tumorwachstum sind ein weiterer Schwerpunkt. Diskutiert wird dabei, wie die Wachstumsfaktoren, die die Angiogenese fördern, gehemmt werden können, um auf diese Weise die Tumoren auszuhungern. Dazu zählen körpereigene Faktoren sowie Medikamente und Ansätze mit Cannabinioiden, Bestandteilen der Hanfpflanze. Weiteres Thema sind Forschungen, die darauf hindeuten, dass Stammzellen und Krebszellen offenbar viele Eigenschaften gemeinsam haben, und dass Krebszellen aus Stammzellen entstehen können. Andererseits sind Stammzellen im Gehirn nach jüngsten Erkenntnissen aber auch in der Lage, Hirntumoren anzugreifen und zu zerstören.
Barbara Bachtler
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http://braintumor2006.glia.mdc-berlin.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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