idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.12.2006 10:09

IAB-Studie: Immer mehr Menschen arbeiten in mehreren Jobs

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Immer mehr Menschen gehen in Deutschland mehr als einer Beschäftigung nach. Zwischen 2002 und 2004 hat sich die Zahl der Mehrfachbeschäftigten von 900.000 auf rund 1,5 Millionen erhöht, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die räumliche Verteilung der Mehrfachbeschäftigung spiegelt deutlich die regionale Arbeitsmarktlage wider: In Regionen mit vergleichsweise günstiger Beschäftigungssituation wird häufiger mehrfach gearbeitet.

    Der Anteil der Mehrfachbeschäftigten ist zwischen 2002 und 2004 von 2,9 Prozent auf 4,7 Prozent gestiegen. Ein wesentlicher Grund für die Zunahme seien die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen, schreiben die Autoren der Studie. Seit April 2003 können bei einem Mini-Job bis zu 400 Euro monatlich steuer- und abgabenfrei hinzuverdient werden, auch wenn man einer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung nachgeht. Diese Kombination ist mit Abstand die häufigste Form der Mehrfachbeschäftigung: 82 Prozent der Mehrfachbeschäftigten üben neben einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit einen Mini-Job aus. 11 Prozent kombinieren mehrere Mini-Jobs, 7 Prozent haben mehrere sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen.

    Hochburgen der Mehrfachbeschäftigung: Baden-Württemberg und Südbayern

    In Baden-Württemberg und Südbayern, also in Regionen mit vergleichsweise günstiger Beschäftigungssituation, wird häufiger mehrfach gearbeitet. Dabei ist vor allem die Kombination von sozialversicherungspflichtiger und geringfügiger Beschäftigung maßgebend: Dort, wo die Lage auf dem Arbeitsmarkt relativ entspannt ist, gibt es mehr Möglichkeiten, ein Hauptbeschäftigungsverhältnis durch einen Zusatzjob aufzustocken.
    In strukturschwachen Regionen, vor allem im Osten Deutschlands, haben dagegen die beiden anderen Varianten der Mehrfachbeschäftigung einen vergleichsweise hohen Anteil. Besonders die Kombination mehrerer Mini-Jobs sei häufig aus der Not geboren, merken die IAB-Forscher dazu an. Diese Art von Mehrfachbeschäftigung liege vor allem dann vor, wenn ein Arbeitsverhältnis allein den Lebensunterhalt nicht ausreichend sichern könne.

    Mehr Frauen als Männer betroffen

    Mehrfachbeschäftigte sind mehrheitlich Frauen: Mitte 2004 gingen rund 830.000 Frauen und 630.000 Männer mehr als einer Arbeit nach. Die Mehrfachbeschäftigungsquote betrug bei den Frauen 5,5 Prozent, bei den Männern 3,9 Prozent.
    Weitaus häufiger als Männer kombinieren Frauen mehrere Mini-Jobs. Bei den Männern dominiert dagegen stärker die Ergänzung eines Normalarbeitsverhältnisses mit einem Nebenjob. Die Unterschiede sind in Ostdeutschland weniger stark ausgeprägt als im Westen.
    Der IAB-Kurzbericht "Mehrfachbeschäftigung: Ein Job ist nicht genug" steht zum kostenlosen Download bereit unter http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb2206.pdf.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).