idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.12.2006 12:10

Leibniz-Preisträger 2007 stehen fest

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Höchstdotierter deutscher Förderpreis geht an zwei Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler

    Nr. 66
    7. Dezember 2006

    Die Preisträgerinnen und Preisträger 2007 im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stehen fest. Der zuständige Hauptausschuss der DFG hat heute zwei Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler für die Auszeichnung mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis bestimmt. Die neuen Leibniz-Preisträger erhalten 2007 erstmals eine Fördersumme von bis zu 2,5 Millionen Euro (vormals: 1,55 Millionen Euro) und können diese Mittel in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren (vormals: fünf Jahre) flexibel für ihre Forschungsarbeiten einsetzen.

    Das Leibniz-Programm wurde 1985 eingerichtet mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu erleichtern. Für den Preis können Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten nominiert werden. Aus den Vorschlägen wählt der Nominierungsausschuss der DFG diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, von denen er sich durch zusätzliche Förderung eine besondere Steigerung der wissenschaftlichen Leistungen verspricht. Darunter befinden sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche jüngere Forschende.
    Mit der heutigen Entscheidung erhöht sich die Zahl der bisher im Leibniz-Programm vergebenen Preise auf 249. Davon kommen 54 aus den Geisteswissenschaften, 70 aus den Biowissenschaften, 89 aus den Naturwissenschaften und 36 aus den Ingenieurwissenschaften. Unter den Geförderten sind 25 Wissenschaftlerinnen.

    Aus 129 Vorschlägen wurden für das Jahr 2007 folgende Leibniz-Preisträgerinnen und Leibniz-Preisträger ausgewählt:

    Prof. Dr. Jens Claus Brüning (40), Endokrinologie, Institut für Genetik der Universität zu Köln (2,5 Mio. Euro)
    Mit seinen Forschungsarbeiten zur genetischen Manipulation von Mäusen gelangen Jens Claus Brüning zahlreiche wegweisende Durchbrüche auf dem Gebiet der Molekularen Diabetesforschung. So konnte er zeigen, wie der Insulinrezeptor an der Kontrolle des Körpergewichts und an der Entstehung einer Fettstoffwechselstörung beteiligt ist. Zugleich konnte er klären, warum bei Übergewicht zu wenig Insulin aus den endokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse freigesetzt wird; dieser Nachweis fand internationale Beachtung. Darüber hinaus ist es Brüning gelungen, Nervenzellpopulationen im Hypothalamus zu identifizieren und zu charakterisieren, welche die Nahrungsaufnahme regulieren. Das entscheidende Steuerungssignal ist das Insulin, das den Energiestatus des Körpers vom Gehirn aus regelt. Angesichts einer fast epidemieartigen Ausbreitung der Fettleibigkeit (Adipositas), die inzwischen schon fast 20 Prozent der Bevölkerung betrifft, sind diese Erkenntnisse zukunftsweisend.
    Nach dem Studium der Humanmedizin in Köln war Jens Claus Brüning ab 1994 mit einem DFG-Ausbildungsstipendium am Joslin Diabetes Center der Harvard Medical School in Boston (USA) tätig. Zurück in Deutschland war er von 2002 bis 2003 Oberarzt der II. Medizinischen Klinik für Innere Medizin in Köln. Bereits ein Jahr nach seiner Habilitation zum Thema "Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2 durch konditionale Mutagenese des Insulinrezeptorgens in Mäusen" übernahm er 2003 die ordentliche Professur am Institut für Genetik der Universität Köln.

    Prof. Dr. Patrick Bruno (42), Theoretische Festkörperphysik, Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, Halle/Saale (2,5 Mio. Euro)
    Patrick Bruno gilt als einer der kreativsten und erfolgreichsten theoretischen Physiker der jüngeren Generation. Seine wissenschaftlichen Interessen liegen auf dem Gebiet der theoretischen Festkörperphysik, insbesondere der Theorie des Magnetismus in reduzierter Dimension und in Nanostrukturen. Seine mikroskopische Erklärung spezieller Wechselwirkungen in Schichtsystemen aus Ferromagneten ("Zwischenlagenaustauschkopplung") ist bereits fester Bestandteil moderner Lehrbücher der Festkörperphysik. Bruno analysierte verschiedene magnetische Effekte in der Quantenmechanik (Casimir-Effekt, Spin-Hall-Effekt) und untersuchte die Rolle von Berry-Phasen in richtungsabhängigen Ferromagneten. Dabei arbeitete er oft neue Aspekte der Standardtheorien heraus. Die Bandbreite seines Wissens, die sich auf das gesamte Gebiet der theoretischen Festkörperphysik erstreckt, schlägt sich insbesondere in zahlreichen Übersichtsartikeln nieder, die sich hochaktuellen Fragestellungen wie zum Beispiel der Spinpolarisation von Nanostrukturen, Quanten-Nanomagneten und magnetischen Halbleitern widmen.
    Patrick Bruno studierte Physik in Saint-Cloud und Paris, wo er 1986 auf dem Gebiet der Festkörperphysik diplomierte. Danach promovierte er 1989 in Orsay. Seit 1998 ist er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle, seit 1999 Honorarprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

    Prof. Dr. Magdalena Götz (44), Neurowissenschaft, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Stammzellforschung, Neuherberg, und Institut für Physiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (2,5 Mio. Euro)
    Seit ihrer Promotion befasst sich Magdalena Götz mit der Erforschung der molekularen Grundlagen der Gehirnentwicklung, wobei sie sich vorwiegend auf die Großhirnrinde konzentriert. Ihre Entdeckungen werfen ein völlig neues Licht auf jene Prozesse, die der Entstehung von Nervenzellen und der Ausdifferenzierung der Großhirnrinde zugrunde liegen. Ihre Entdeckung, dass Gliazellen des Gehirns als Stammzellen fungieren und Nervenzellen aus Gliazellen hervorgehen können, führte in der Neurowissenschaft zu einem Paradigmenwechsel. In den Folgearbeiten gelang es ihr, eine Reihe der Faktoren aufzuklären, die den Übergang von glialen zu neuronalen Zellen bestimmen. So konnte sie zeigen, wie aus bereits differenzierten Zellen neue Zelltypen entstehen können. Ihre Arbeiten sind wegweisend für die Versuche, die zielgerichtete Differenzierung von Stammzellen zu lenken und damit eines der zentralen Probleme der angewandten Stammzellforschung zu lösen.
    Magdalena Götz studierte Biologie in Zürich und Tübingen, wo sie 1992 promovierte. Mehrere Rufe nach Skandinavien, England und den USA lehnte sie ab. Zurzeit ist sie Professorin und Direktorin am Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit im Institut für Stammzellforschung in Neuherberg und Lehrstuhlinhaberin am Physiologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität.

    Prof. Dr. Peter Gumbsch (44), Werkstoffwissenschaften, Institut für Zuverlässigkeit von Bauteilen und Systemen (IZBS) der Universität Karlsruhe (TH) und Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM), Freiburg i. Br. und Halle/Saale (2,5 Mio. Euro)
    Peter Gumbsch arbeitet auf dem Grenzgebiet zwischen Physik und Ingenieurwissenschaften im Bereich der Werkstoffwissenschaften, insbesondere auf dem Feld der Werkstoffmechanik. Neben der Verformung von dünnen Schichten beschäftigte er sich besonders mit der Dynamik von Verformungsprozessen und der die Verformung tragenden Versetzungen, also Unregelmäßigkeiten in der Gitterstruktur eines festen Werkstoffes, bei hohen Geschwindigkeiten. In ähnlicher Weise hat sich Peter Gumbsch mit den Elementarmechanismen des Bruchs auseinandergesetzt. Hier hat er mit atomistischen Untersuchungen und den ersten ernsthaften quantenmechanischen Berechnungen zum Sprödbruchverhalten das bislang in sämtlichen Lehrbüchern dargestellte thermodynamische Bild um wesentliche Aspekte des Brechens atomarer Bindungen erweitert. Er ist maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des aktuellen Gebiets der Multiskalen-Material-Modellierung, mit der Werkstoffe Skalen übergreifend - von einzelnen Atomen über Kristalle bis zum ganzen Werkstück - beschrieben werden können.
    Nach seiner Promotion in Physik in Stuttgart war Peter Gumbsch ab 1991 als Gastwissenschaftler in Oxford, bevor er ans Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart zurückkehrte. 2000 und 2001 lehnte er Rufe an die TU Braunschweig und an die Ohio State University ab, um eine C4-Professur in Karlsruhe anzunehmen. Zurzeit ist er Ordinarius für Werkstoffmechanik und Leiter des Instituts für Zuverlässigkeit von Bauteilen und Systemen der Universität Karlsruhe sowie Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik (IWM) in Freiburg und Halle.

    Prof. Dr. Gerald Haug (38), Paläoklimaforschung, Department Geodynamik, GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam und Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam (2,5 Mio. Euro)
    Gerald Haug erforscht die Entwicklung des Klimas während der letzten Jahrtausende bis Jahrmillionen. Anhand von Meeres- und Seesedimenten ist es ihm gelungen, klimatische Veränderungen in der jüngeren Erdgeschichte mittels innovativer Methoden in zahlreichen Schlüsselregionen unseres Planeten zu rekonstruieren. Er untersuchte unter anderem die Ursachen von Klimaschwellenwerten und großen Klimawenden der jüngeren Erd- und Klimageschichte. Für eines der ältesten Rätsel der Paläoklimaforschung - die Entstehung der großen Eiszeiten auf der Nordhalbkugel vor gut 2,7 Millionen Jahren - konnte er eine plausible Erklärung liefern und zeigen, dass der Nordpazifik die entscheidende Feuchtigkeitsquelle für den amerikanischen Eisschild und die gesamte Nordhalbkugel darstellt. Ferner belegt er, dass Veränderungen der physikalischen Schichtung der polaren und subpolaren Ozeane eng mit Änderungen im Austausch des Treibhausgases CO2 zwischen Ozean und Atmosphäre zusammenhängen.
    Gerald Haug studierte an der Universität Karlsruhe Geologie und wurde 1995 an der Universität Kiel promoviert. Nach einer vierjährigen Postdoc-Zeit in Kiel, Vancouver, Woods Hole und Los Angeles übernahm er eine Oberassistenten-Stelle an der ETH in Zürich, wo er sich 2002 habilitierte. Er ist seit 2003 Leiter der Sektion "Klimadynamik und Sedimente" am GeoForschungsZentrum in Potsdam (GFZ) und lehrt an der Universität Potsdam.

    Prof. Dr. Bernhard Jussen (47), Mittelalterliche Geschichte, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld (2,5 Mio. Euro)
    Bernhard Jussens Arbeit dokumentiert das wachsende Interesse der Historiker an einer sich rapide entwickelnden Kulturwissenschaft. In interdisziplinär und international angelegten Projekten beleuchtete er die Zusammenhänge von Macht und Ordnung, Sinnstiftung und "Zeitgeist" vor allem auch als semantisches Problem. Hierbei blieb er nicht bei der Beschreibung stehen, sondern nutzte das ganze Spektrum anthropologischer und ethnologischer Methoden, um Mentalitäten und moralische Handlungskategorien zu hinterfragen, auf denen gesellschaftliche Ordnungen basieren und aus denen politische beziehungsweise gesellschaftliche Aktivitäten entwickelt werden. Sein Interesse gilt ebenfalls der künstlerischen Darstellung der Geschichte. An dieser Nahtstelle zwischen Kunst- und Kulturgeschichte, künstlerischer Praxis und Produktion erforscht er in internationaler Kooperation die Tragfähigkeit der bildlichen Quellen als ein interdisziplinäres Arbeitsfeld der Humanwissenschaften.
    Bernhard Jussen studierte Geschichte, Philosophie und Katholische Theologie in München und Münster, promovierte 1988 an der Universität Münster und habilitierte sich 1999 an der Universität Göttingen. Er arbeitete unter anderem am dortigen Max-Planck-Institut für Geschichte, war Stipendiat und Fellow in Paris und Oxford sowie Gastprofessor an der University of Michigan, Ann Arbor. Seit vier Jahren lehrt er mittelalterliche Geschichte an der Universität Bielefeld, wo er auch Geschäftsführender Leiter der Schule für Historische Forschung ist.

    Prof. Dr. Guinevere Kauffmann (37), Astrophysik, Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching (2,5 Mio. Euro)
    Guinevere Kauffmann untersucht die Entwicklung von Galaxien unter Verwendung von umfangreichen Beobachtungen des Sternenhimmels. Sie zeigte, wie Strukturen dunkler Materie als Skelett benutzt werden können, um ein Entwicklungsmodell für die gesamte Galaxienpopulation zu konstruieren, und belegte, wie dieses Entwicklungsmodell in Computersimulationen der kosmischen Strukturentstehung eingebunden werden kann. Als Erste berücksichtigte sie das Anwachsen von supermassereichen schwarzen Löchern in solchen Modellen, so dass der Zusammenhang zwischen dem Anwachsen der Galaxien und dem des schwarzen Loches studiert werden kann. Sie demonstrierte, dass verlässliche Sternmassen für fast alle Galaxien erhalten werden können. Ihre Veröffentlichungen zeigen, dass sich die Galaxienpopulation in zwei voneinander fast unabhängige Klassen aufteilt. Bei niedrigen Sternmassen sind Galaxien meistens scheibenförmig, diffus, gasreich und entwickeln neue Sterne. Bei höheren Massen sind sie meistens elliptisch, konzentriert, gasarm und bilden wenig neue Sterne.
    Guinevere Kauffmann schloss ihre Studien an der Universität Kapstadt mit dem Master of Science in Astronomie ab und erhielt 1993 ihren Doktortitel in Astrophysik an der Universität Cambridge. Danach arbeitete sie am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, bevor sie 1996 an das Max-Planck-Institut für Astrophysik wechselte. Hier ist sie seit 2003 Research Group Leader.

    Prof. Dr. Falko Langenhorst (42), Mineralogie und Petrologie, Institut für Geowissenschaften der Universität Jena (2,5 Mio. Euro)
    Falko Langenhorst beschäftigt sich mit "Impakten": Einschlägen von Himmelskörpern auf der Erde beziehungsweise auf anderen Planeten oder Monden, welche die Entwicklung der Erde und des Sonnensystems entscheidend beeinflusst haben. Hierbei ist die grundlegende Physik und Chemie von Impaktprozessen und ihre Auswirkung auf die Biosphäre ("Astro-Mineralogie") sein Spezialgebiet. Im Rahmen seiner Arbeit gelang Falko Langenhorst die erstmalige Entdeckung von Hochdruckmineralen in dem Marsmeteoriten Zagami, der seinerseits durch Meteoriteneinschläge aus der Oberfläche des Mars herausgebrochen und auf die Erde geschleudert worden war. Für das Impakt-Ereignis, das diesen Marsmeteorit erzeugte, konnten so Drücke von 300 000 bar und Temperaturen von 2400-2500 Grad Celsius abgeschätzt werden. Besondere internationale Beachtung fanden ferner seine Untersuchungen zur Kristallchemie von Perowskit, einem Hauptbestandteil des unteren Erdmantels.
    Falko Langenhorst studierte Mineralogie in Gießen und Münster, wo er 1993 promovierte, bevor er eine Postdoc-Zeit in Lille absolvierte. Seit 2004 ist er C4-Professor für Allgemeine und Angewandte Mineralogie in Jena. Zahlreiche Ehrungen dokumentieren zusätzlich die hohe internationale Anerkennung. So ist er unter anderem Mitglied der Academia Europaea sowie Fellow der Japanese Society for the Promotion of Science.

    Prof. Dr. Oliver Primavesi (45), Klassische Philologie, Institut für Klassische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (2,5 Mio. Euro)
    Oliver Primavesi ist ein ungewöhnlich breit arbeitender Gräzist, der sein Fach erfolgreich mit der antiken Philosophie ins Gespräch bringt. Daneben hat er wichtige Interpretationen der Werke Homers vorgelegt und anhand von Aristoteles-Zitaten im Werk anderer Autoren die Rekonstruktion der verschollenen aristotelischen Schrift über die Pythagoreer vorbereitet. Gemeinsam mit Alain Martin gab er das Straßburger Empedokles-Papyrus heraus: eine Edition, die erstmals den Text eines vorplatonischen Philosophen in Originalfragmenten greifbar macht und den Philosophen entgegen der Schulbuchweisheiten nicht als Vertreter einer breit gefächerten Emanzipationsbewegung weg vom religiösen Mythos hin zum philosophischen Logos greifbar macht, sondern zeigt, wie stark Kosmologie und Naturwissenschaft, Religion und Naturphilosophie, Mythos und Logos bei Empedokles ineinandergreifen.
    Oliver Primavesi studierte zunächst erfolgreich Musik, wechselte dann aber zur Klassischen Philologie. Nach dem Studium in Heidelberg und Oxford wurde er 1994 in Frankfurt promoviert und habilitierte sich dort 1997. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Hochschuldozent an der Universität Frankfurt wurde er 2000 an die Ludwig-Maximilians-Universität München berufen. Hier ist er zurzeit Professor für Griechische Philologie. Primavesi wurde mit dem Prix Reinach der Association pour l'Encouragement des Études Greques sowie mit dem Prix Joseph Gantrelle der Académie Royale de Belgique ausgezeichnet.

    Prof. Dr. Detlef Weigel (44), Pflanzliche Entwicklungsbiologie, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen (2,5 Mio. Euro)
    Detlef Weigel ist einer der international führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der pflanzlichen Entwicklungsbiologie. Seine Arbeiten zur Blütenentwicklung, zur Regulation des Blühzeitpunktes und zur Evolution adaptiver Merkmale waren bahnbrechend und begründeten seine ungeteilte internationale Anerkennung. Durch die Expression des Blüten-Identititätsgens LEAFY in Pappelpflänzchen gelang es ihm, den Blühzeitpunkt dieses Baumes, der normalerweise mehr als acht Jahre beträgt, auf wenige Monate zu reduzieren. Dies ist besonders im Hinblick auf die Beschleunigung von markergestützten Züchtungsprogrammen von Bedeutung, bei denen sich durch Vorverlegung des Blühzeitpunktes ein erheblicher Zeitgewinn erzielen lässt.
    Detlef Weigel studierte Biologie in Bielefeld und Köln und promovierte 1988 über Prozesse der Neurogenese und Entwicklung beim Modellorganismus Drosophila (Taufliege). Während seiner Postdoc-Zeit in Pasadena vollzog sich seine Wandlung zum pflanzlichen Molekularbiologen. Zwischen 1993 und 2002 war er zunächst Assistant, später Associate Professor am Salk Institute for Biological Studies in La Jolla. 2002 wurde er zum Direktor an das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie nach Tübingen berufen und leitet dort die Abteilung für Molekularbiologie.

    Die feierliche Verleihung der Preise im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm für 2007 durch den neuen Präsidenten der DFG, Professor Matthias Kleiner, findet am 13. März 2007, 15.00 Uhr, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

    Hinweis für Redaktionen:
    Weitere Informationen zu den Preisträgern des Jahres 2007 können in Kürze im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG angefordert oder unter www.dfg.de abgerufen werden.

    Weiterführende Informationen
    Weitere Informationen zum Leibniz-Programm sind abrufbar unter www.dfg.de/forschungsfoerderung.
    Ansprechpartnerin in der DFG für Informationen zum Leibniz-Programm ist Ursula Rogmans-Beucher, Tel. 0228 885-2726, E-Mail: ursula.rogmans-beucher@dfg.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).