Leibniz-Preisträger 2007
Höchstdotierter deutscher Förderpreis geht an den Potsdamer Geowissenschaftler Prof. Dr. Gerald Haug
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2007 im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stehen fest. Der zuständige Hauptausschuss der DFG hat heute auch einen Wissenschaftler von der Universität Potsdam für die Auszeichnung mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis bestimmt. Es handelt sich dabei um Prof. Dr. Gerald Haug (38), gemeinsam berufener Professor am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam und am Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam. Der Leibniz-Preisträger erhält eine Fördersumme von 2,5 Millionen Euro, die in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren flexibel für die Forschungsarbeiten eingesetzt werden können.
Gerald Haug erforscht die Entwicklung des Klimas während der letzten Jahrtausende bis Jahrmillionen. Anhand von Meeres- und Seesedimenten ist es ihm gelungen, klimatische Veränderungen in der jüngeren Erdgeschichte mittels innovativer Methoden in zahlreichen Schlüsselregionen unseres Planeten zu rekonstruieren. Er untersuchte unter anderem die Ursachen von Klimaschwellenwerten und großen Klimawenden der jüngeren Erd- und Klimageschichte. Für eines der ältesten Rätsel der Paläoklimaforschung - die Entstehung der großen Eiszeiten auf der Nordhalbkugel vor gut 2,7 Millionen Jahren - konnte er eine plausible Erklärung liefern und zeigen, dass der Nordpazifik die entscheidende Feuchtigkeitsquelle für den amerikanischen Eisschild und die gesamte Nordhalbkugel darstellt. Ferner belegt er, dass Veränderungen der physikalischen Schichtung der polaren und subpolaren Ozeane eng mit Änderungen im Austausch des Treibhausgases CO2 zwischen Ozean und Atmosphäre zusammenhängen.
Gerald Haug studierte in Karlsruhe Geologie. Er promovierte 1995 an der Universität Kiel zum Thema "Paleoceanography and sedimentation history in the northwest Pacific during the last 6 million years (ODP-Side 882)". Mit dem Thema "Late Cenozoic Paleoceanography and Climate" habilitierte er sich im Jahre 2002 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Gerald Haug arbeitete als Wissenschaftler unter anderem an der University of British Columbia, Vancouver/Canada, am Woods Hole Oceanographic Institut/USA, an der University of Southern California/USA und an der ETH Zürich. Seit 2003 ist er Programmthemensprecher "Klimavariabilität und Lebensraum des Menschen" der Helmholtz Zentren GeoForschungsZentrum (GFZ), Forschungszentrum Jülich (FZJ) und Umweltforschungszentrum Halle-Leipzig (UFZ). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Paläoozeanographie und Paläoklimatologie der letzten sechs Millionen Jahre.
Das Leibniz-Programm wurde 1985 eingerichtet mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu erleichtern. Für den Preis können Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten nominiert werden. Aus den Vorschlägen wählt der Nominierungsausschuss der DFG diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, von denen er sich durch zusätzliche Förderung eine besondere Steigerung der wissenschaftlichen Leistungen verspricht. Darunter befinden sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche jüngere Forschende.
Die feierliche Verleihung der Preise im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm für 2007 durch den neuen Präsidenten der DFG, Professor Matthias Kleiner, findet am 13. März 2007, 15.00 Uhr, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.
Hinweis an die Redaktionen:
Prof. Dr. Gerald Haug erreichen Sie über die Pressestelle des GeoForschungsZentrums telefonisch unter 0331/288-1040, oder per Mail unter: haug@gfz-potsdam.de.
Ansprechpartnerin in der DFG für Informationen zum Leibniz-Programm ist Ursula Rogmans-Beucher, Tel. 0228 885-2726, E-Mail: ursula.rogmans-beucher@dfg.de.
Diese Medieninformation ist auch unter
http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2006/pm219_06.htm im Internet abrufbar.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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