Winckelmann-Vortrag 2006 an der Universität Jena findet am 13. Dezember um 18.15 Uhr statt
Jena (08.12.06) Am 9. Dezember jährt sich zum 289. Mal der Geburtstag Johann Joachim Winckelmanns, der als Begründer der Klassischen Archäologie gilt. Deutschlandweit ehren Archäologen in diesen Dezembertagen den ersten Vertreter ihres Faches. Auch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird des bedeutenden Archäologen seit 1995 mit den Winckelmann-Vorträgen gedacht. Führende Vertreter des Faches stellen dabei ihre neuen Forschungsergebnisse vor.
Den diesjährigen Winckelmann-Vortrag hält am Mittwoch, den 13. Dezember, Prof. Dr. Thomas Schäfer. Der Direktor des Instituts für Klassische Archäologie der Eberhard Karls Universität Tübingen spricht zum Thema "Pantelleria - Archäologisches Neuland im Herzen des Mittelmeeres". Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal 3 in der Carl-Zeiß-Straße 3. Die interessierte Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen.
Johann Joachim Winckelmann wurde 1717 als Schustersohn im altmärkischen Stendal geboren. Nach dem Theologiestudium arbeitete er zunächst als Hauslehrer und Bibliothekar. 1755 übersiedelte Winckelmann nach Rom, wo er als Antiquar der Apostolischen Kammer Präsident der römischen Altertümer wurde und damit die höchste Stelle für einen an Altertümern Interessierten erreicht hatte. Seine im selben Jahr veröffentlichten "Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst" gelten als Geburtsstunde des deutschen Klassizismus und der Klassischen Archäologie.
Mit der oft zitierten und oft missverstandenen Formel von der "edlen Einfalt und stillen Größe" der griechischen Kunstwerke schuf Winckelmann ein Bild der antiken Kunst, das inzwischen zwar längst überholt ist. Doch zwei seiner grundlegenden Erkenntnisse sind von bleibender Bedeutung: Winckelmann sah als Erster, dass die Antiken aus der griechischen Sage heraus zu deuten sind. Außerdem hat er den Entwicklungsbegriff in die Betrachtung der antiken Kunst eingeführt und ein Entwicklungsschema für die Abfolge von Stilepochen geschaffen.
Von 1741 bis 1742 weilte Johann Joachim Winckelmann auch in Jena. Zwar gehört dieses Jahr nicht zu seinen glücklicheren - das Studieren an der hiesigen Universität schien ihm noch teurer als an der "heimischen" Hallenser Hochschule - aber er hat hier bei Georg Erhard Hamberger höhere Mathematik und Medizin studiert, was er später für außerordentlich nützlich befunden hat.
Kontakt:
Institut für Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Lehrstuhl für Klassische Archäologie
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944820
Fax: 03641 / 944802
E-Mail: p8hoge[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
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Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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