idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.03.2000 13:32

Jugendhilfe in Bewegung

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Dokumentation des Bundesmodellprojekts "Integrative Familienhilfe IF" an der Universität Trier erschienen

    Im Rahmen des Modellprogramms des Bundes "Neue Formen familienunterstützender Hilfen zur Erziehung" sind eine Reihe von pädagogischen Innovationen erprobt worden, die nunmehr ihren Abschluss gefunden haben. Eine Dokumentation des Bundesmodellprojekts "Integrative Familienhilfe IF" ist jetzt an der Universität Trier erschienen. Die verschiedenen Projekte haben den Anspruch, mit flexiblen und intensiven Hilfen die Familien bei drohender Herausnahme eines Kindes zu stabilisieren, um so letztlich eine Fremdplazierung zu vermeiden. Das Modell "Integrative Familienhilfe" unterscheidet sich von anderen dadurch, dass stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen eng verzahnt sind.

    In dieser Integration steckt das Bemühen, die Familie nicht nur als Ganzes zu sehen, sondern auch als Ganzes zu behandeln, das heißt die gesamte Familie in die Hilfe einzubeziehen, um eine Ausgrenzung des "identifizierten Problemkindes" und damit oftmals die außerfamiliäre Unterbringung dieses Kindes zu vermeiden. Nicht die Frage der Anpassung des Kindes an das Angebot, sondern die Anpassung der Hilfe an den Bedarf steht im Vorder-grund. Dies setzt ein breites Methodenspektrum voraus. Damit soll der Kreislauf des Wechsels von Hilfsformen und Institutionen durchbrochen werden. Die für eine Familie notwendige Hilfe soll "aus einer Hand" geleistet werden.
    Ein wesentliches Merkmal von IF ist die zeitliche Befristung der Hilfe. Einerseits kommt dieses Angebot dem Anspruch der öffentlichen Jugendhilfe nach beschreibbaren und begrenzbaren Leistungen entgegen. Andererseits ist es gerade diese Zeitbegrenzung, die auf alle Beteiligten einen hohen Druck ausübt, der dazu führen soll, sich auf die wesentlichen Probleme zu beschränken, und möglichst schnell zu Veränderungen führen soll.
    Vor sieben Jahren wurde von der Caritas Jugendhilfeeinrichtung Margaretenstift eine erste Fachtagung veranstaltet, auf der die Idee einer "Integrativen Familienhilfe" vorgestellt wurde. Zwei Jahre später wurde die Idee in das Modellprogramm des Bundes aufgenommen. Der Förderzeitraum ist am 30.11.1998 ausgelaufen. IF wird seitdem unter Praxisbedingungen weiter geführt.
    Die nunmehr erschienene Dokumentation will der Fachöffentlichkeit Gelegenheit geben, sich mit diesem neuen Hilfeansatz auseinanderzusetzen und ihn hinsichtlich seiner Integration in die Jugendhilfelandschaft zu beurteilen.
    Neben dem generellen Rahmen, der durch die Beiträge von Prof. Dr. Walter Hornstein und Dr. Reinhard Wiesner abgesteckt wird, schildern die verschiedenen Beteiligten an dem Projekt ihre je spezifische Sichtweise und ihre Erfahrungen, die sie während der Projektphase gemacht haben: Die Statements aus der Politik und von Kostenträgerseite sagen etwas über die Motive für die Einrichtung dieses Modells aus. Hintergründe, Verlauf, Organisation und Kernmethoden des Projekts werden durch den Projekt- und Einrichtungsleiter Erhard Zimmer dargestellt. Anhand einer exemplarischen Falldarstellung seitens eines IF-Familienbegleiters und des Jugendamts werden Hilfeanlass und die Grenzen bisheriger Hilfen deutlich. Darüber hinaus wird auch die Wirksamkeit der Maßnahme vom Jugendamt als Projektträger herausgestellt, jedoch auch auf die Problematik einer kontinuierlichen Auslastung eines solchen Modells hingewiesen. Die Planungsgruppe PETRA, die mit der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts beauftragt war, berichtet aus ihren Erfahrungen über die Konzeptveränderungen, die sich im Projektverlauf durch die Rückkoppelung der Erfahrungen ergeben haben, und präsentiert ihre wichtigsten Ergebnisse. In der dokumentierten Podiumsdiskussion wurden Fragen nach der Wirksamkeit, nach den Kosten und den möglichen Kosteneinsparungen gestellt. Außerdem wurde die Übertragbarkeit des Modells auf andere Einrichtungen und Regionen diskutiert. Zu diesem und auch zu einem der anderen Modellprojekte ("Familien-Aktivierungs-Management" - FAM) liegt auch eine Videodokumentation vor.

    Schenk, Manfred und Katrin Brandhorst (1999): Jugendhilfe in Bewegung. Bilanz des Bundesmodellprojekts "Integrative Familien-hilfe" in der Caritas Jugendhilfeeinrichtung Margaretenstift. Tagungsdokumentation der Fachtagung "Jugendhilfe in Bewegung", Saarbrücken 9./10.11.1998; Schriftenreihe der Forschungsstelle für Regionale Jugendhilfeforschung Band 1, Trier, ISBN 3-934372-00-7

    Forschungsstelle für Regionale Jugendhilfeforschung
    Universität Trier
    Dr. Manfred Schenk
    Katrin Brandhorst
    Telefon: (06 51) 2 01-31 47/-23 75
    Telefax: (06 51)2 01-39 41
    E-Mail: foreg@uni-trier.de
    http://www.foreg.de

    PRESSEMITTEILUNG
    UNIVERSITÄT TRIER
    Herausgegeben von der Pressestelle
    Leitung: Heidi Neyses
    54286 Trier
    Telefon: 06 51/2 01-42 38
    Fax: 06 51/2 01-42 47

    42/2000 14. März 2000


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).