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15.03.2000 15:46

Hannover Messe: Universität Hannover mit vier Weltneuheiten

Monika Wegener Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Hannover, 13.03.2000
    gk/21/2000

    Universität Hannover mit vier Weltneuheiten auf der Hannover Messe 2000

    Ein zweibeiniger, autonomer Serviceroboter, der kleinste Pflug der Welt für die Herstellung neuartiger Transistoren, ein winziger Mikrotransformator (1mm x 2mm x 0,01mm), der als Deh-nungsmesssystem 1000-fach empfindlicher ist als herkömmliche metallische Dehnmessstreifen bei gleichzeitig gutem Signal-Rausch-Verhältnis und das weltweit erste Optimierungsverfahren für Querfelderwärmungsanlagen - die Universität Hannover ist mit vier Projekten auf der Han-nover Messe vertreten. Die Hochschule präsentiert ihre industrieorientierten Produkte und Verfahren auf dem Gemeinschaftsstand der Niedersächsischen Hochschulen in Halle 18, 1. OG, Stand M 16.

    BARt-UH, der zweibeinige Serviceroboter für spezielle Einsätze
    Ob als Haushaltshilfe, als Sanitäter oder als Feuerwehrmann - er soll in Zukunft mühsame oder gefährliche Aufgaben für den Menschen übernehmen. BARt-UH (Bipedal Autonomous Robot - Universität Hannover) ist der erste autonom agierende, zweibeinige Roboter bundes-weit. "In Deutschland existiert nur ein weiterer zweibeiniger Roboter, der jedoch nur statisches stabiles Gehen erlaubt", weiß Prof. Dr.-Ing. Wilfried Gerth, Leiter des Instituts für Regelungs-technik. Wissenschaftler seines Instituts haben den Zweibeiner entwickelt. Der Vorteil gegen-über radangetriebenen Robotern: BARt-UH kann mit seinen zwei Beinen Treppen und andere Hindernisse bewältigen. Im Vergleich zu seinen zweibeinigen Artgenossen aus anderen Län-dern trägt BARt-UH "sein Gehirn" bei sich. Prof. Gerth: "Er ist in der Lage, ohne Versorgungs-leitungen zu operieren. Bei anderen Realisierungen in den USA und Japan sind die erforderli-chen Rechenoperationen meistens auf einen leistungsstarken, externen Computer verlagert. Sie können also nicht autonom agieren."

    Universität Hannover, Institut für Regelungstechnik, Prof. Dr.-Ing. Wilfried Gerth, Dipl.-Ing. Dipl.-Ök. Amos Albert, Dipl.-Ing. Jens Hofschulte, Dipl.-Ing. Roger Strasser, Tel.: 0511/762-4518, Fax: 0511/762-4536,
    E-Mail: albert@irt.uni-hannover.de, Internet: http://www.irt.uni-hannover.de, Halle 18, 1. OG, Stand M 16

    Der kleinste Pflug der Welt - Nanogravur von Oberflächen
    Er pflügt Furchen, die nur einige Nanometer breit sind, das ist 1000 mal feiner als ein menschli-ches Haar. Sein Einsatzgebiet: die Herstellung von Halbleiterbauelementen. Die Abteilung Nanostrukturen des Instituts für Festkörperphysik setzt ein Rasterkraftmikroskop zur feinsten Gravur von Halbleitern ein. Prof. Dr. Rolf Haug vom Institut für Festkörperphysik: "Bei der Pro-duktion von heutigen Mikroprozessoren stößt man mit den herkömmlichen optischen Verfahren an die Auflösungsgrenze. Mit unserer Methode ist es möglich, noch kleinere Transistoren her-zustellen und insbesondere auch völlig neue Transistorkonzepte zu verwirklichen." Das Raster-kraftmikroskop funktioniert wie ein Plattenspieler: Mit einer atomar feinen Spitze wird eine Oberfläche abgetastet. Dabei kann gleichzeitig der elektrische Widerstand gemessen und so-mit schon bei der Herstellung der Transistor geprüft werden. Weitere Vorteile der Nanogravur gegenüber anderen Verfahren: Auf üblicherweise verwendete Chemikalien wird verzichtet. "Un-sere Methode ist unkompliziert und kann bei Raumtemperatur an der Luft durchgeführt wer-den", erläutert Prof. Haug. Der Einsatz der Nanogravur ist nicht auf Halbleiteroberflächen be-schränkt. Auch Metalle lassen sich so bearbeiten oder einzelne DNA-Moleküle können damit strukturiert werden.

    Institut für Festkörperphysik, Abteilung Nanostrukturen, Prof. Dr. Rolf Haug, Tel.: 0511/762-2901, Fax: 0511/762-2904, E-Mail: haug@nano.uni-hannover.de, Internet: http://www.nano.uni-hannover.de, Halle 18, 1. OG, Stand M 16

    Neuer Mikrotransformator ist der empfindlichste Sensor weltweit
    Er ist hochempfindlich und das ist seine Stärke. Das Institut für Mikrotechnologie hat einen neuartigen Mikrotransformator entwickelt, der als hochempfindliches Dehnungsmesssystem arbeitet. Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Gatzen: "Unser Messsystem ist 1000 mal empfindlicher als die häufig verwendeten metallischen Dehnmessstreifen." Auch die Dehnmessstreifen aus der Halbleitertechnologie können dem neuen System nicht das Wasser reichen: Die Empfind-lichkeit des Transformators ist um das zehnfache höher. Weitere Vorteile sind seine geringe Größe (1mm x 2mm x 0,01mm) und seine kostengünstige Fertigung. "Mit seiner hohen Senso-renempfindlichkeit und seiner geringen Bauteilgröße ist der Transformator vielfältig einsetzbar", erläutert Prof. Gatzen. So kann er beispielsweise im Ingenieurwesen zur Detektion kleinster Auslenkungen, wie Gehäusevibrationen, oder zur Kraftmessung in der Zahnmedizin eingesetzt werden.

    Institut für Mikrotechnologie, Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Gatzen, Tel.: 0511/762-5104, Fax: 0511/762-2867,
    E-Mail: imt@imt.uni-hannover.de, Internet: http://www.imt.uni-hannover.de, Halle 18, 1. OG, Stand M 16

    Weltweit erstes Optimierungsverfahren für die induktive Querfelderwärmung
    Bei der Herstellung von dünnen Blechen ist es oft unumgänglich: Sie müssen für die Weiter-verarbeitung erwärmt werden. Dies geschieht entweder in großen gasbeheizten Öfen oder aber elektrisch, durch hocheffiziente induktive Erwärmung. Am Institut für Elektrowärme ist es erst-mals gelungen, ein automatisiertes Optimierungsverfahren für die induktive Erwärmung von Blechen zu entwickeln. Dipl.-Ing. Grit Nauvertat vom Institut für Elektrowärme: "Bislang war es bei der induktiven Querfelderwärmung schwierig, die Bleche gleichmäßig zu erwärmen." Mit einem neuen rechnerischen Verfahren ist es nun möglich die Induktoren optimal auszulegen. Nauvertat: "Mit unserem Verfahren kann das Design der Induktoren optimal für jeden spezifi-schen Anwendungsfall ohne großen Aufwand bestimmt werden." Damit ergeben sich für die induktive Erwärmung von dünnen Blechen im Vergleich zu der herkömmlichen Beheizung in Gasöfen neue Perspektiven. Die Vorteile der induktiven Erwärmung: Die Anlage ist wesentlich kleiner als ein Gasofen, arbeitet schneller und präziser.

    Institut für Elektrowärme, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Alfred Mühlbauer, Tel.: 0511/762-2872 oder 762-3928,
    Fax: 0511/762-3275, E-Mail: ewh@ewh.uni-hannover.de,
    Internet: http://sun1.rrzn-user.uni-hannover.de/~nhmgewhw, Halle 18, 1. OG, Stand M 16


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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