Wie entstehen bei Schülerinnen und Schülern Entscheidungen zu ihrem künftigen Studium, zu ihrer Berufsausbildung? Und wie gut fühlen sich die Studienberechtigten durch die verschiedenen beratenden Institutionen in ihrer Entscheidung unterstützt? Das sind Fragen, die die HIS Hochschul-Informations-System GmbH im aktuellen Heft der Reihe "Forum Hochschule" thematisiert - aus Sicht von Schülerinnen und Schülern, die im Schuljahr 2004/05 an allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen die Fachhochschulreife oder das Abitur erworben haben. Die Ergebnisse basieren auf einer auf Bundes- und Landesebene repräsentativen Untersuchung, die als Pilotstudie von HIS erstmals bereits vor Erwerb der Studienberechtigung durchgeführt wurde.
Die Hälfte der Studienberechtigten 2005 (54 %) hat vor oder mit Eintritt in die gymnasiale Oberstufe oder die zur Hochschulreife führende berufliche Schule mit der nachschulischen Bildungsplanung begonnen. Davon fühlt sich jedoch lediglich ein knappes Viertel (24 %) umfassend informiert und 7 % der Studienberechtigten haben sich ein halbes Jahr vor dem Schulabschluss noch gar nicht mit den nachschulischen Qualifikationsoptionen auseinandergesetzt.
Der Mehrheit (51 %) der Studienberechtigten bereitet die nur schwer absehbare Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt Probleme bei der nachschulischen Ausbildungswahl. Unsicherheiten resultieren darüber hinaus aus der Schwierigkeit abzuschätzen, welche Qualifikationen und Kompetenzen in Zukunft wichtig sein werden (26 %). Zwei von fünf Befragten (38 %) fühlen sich von der schwer überschaubaren Zahl der Möglichkeiten überfordert. Ein knappes Viertel (23 %) stuft die unbefriedigende Vorbereitung auf die Ausbildungswahl in der Schule als problematisch ein.
Die hohe Nutzungshäufigkeit vieler Informationsquellen und der Rückgriff der Schülerinnen und Schüler auf zumeist mehrere Quellen weisen auf einen hohen Informationsbedarf der angehenden Studienberechtigten hin. Allerdings erweisen sich bei Weitem nicht alle Quellen als in hohem Maße ertragreich für die Vorbereitung auf die Studien- und Ausbildungsentscheidung.
Medien verschiedenster Art (Internet, Bücher, Zeitschriften, TV) erweisen sich als gut zugängliche, häufig genutzte Quellen. Insbesondere das Internet wird von nahezu allen Studienberechtigten zur Informationsbeschaffung herangezogen und trägt in besonderer Weise zur Komplexitätsreduktion bei der Entscheidungsfindung bei.
Neben der intensiven Nutzung von Medien und der sehr häufigen eher informellen Informationsbeschaffung über Personen des direkten persönlichen Umfelds, stellen professionelle Beratungsdienste zentrale Informationsquellen dar. Drei von vier Studienberechtigten (74 %) haben sich bei Arbeitsagenturen oder Berufsinformationszentren (BIZ) über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten informiert - wobei lediglich jede(r) dritte(r) NutzerIn (31 %) die so erhaltenen Informationen als ertragreich einstuft.
Unabhängig von der tatsächlichen Qualifikationsabsicht haben 86 % der Studienberechtigten, die sich ein halbes Jahr vor dem Verlassen der Schule bereits mit der nachschulischen Entscheidungsfindung auseinandersetzen, Informationsmaterialien der Fachhochschulen und Universitäten herangezogen - gut jede(r) Zweite davon (53 %) mit positivem Effekt.
Ausbildungswahlvorbereitung findet in den Schulen häufig in Form außerunterrichtlicher Informationsveranstaltungen statt. Ein Drittel der SchülerInnen (34 %), die diese Option hatten, stufen sie als in hohem Maße ertragreich für die Entscheidungsfindung ein. Zwar ist die Werdegangsplanung oftmals Gesprächsthema im Unterricht (56 %) - als fester Unterrichtsbestandteil - etwa über die Einbettung berufskundlichen Unterrichts in andere Schulfächer - kann sie jedoch nur selten gewährleistet werden (22 %).
Die gesamte Publikation steht als PDF-Download kostenlos zur Verfügung unter http://www.his.de/Service/Publikationen/FH/Pdf/fh-200603.pdf. Eine Printversion von "Informationsverhalten und Entscheidungsfindung bei der Studien- und Ausbildungswahl" können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 10 € direkt bei HIS bestellen.
Nähere Auskünfte:
Christoph Heine
Tel. 0511-1220-257
E-Mail heine@his.de
Julia Willich
Tel. 0511-1220-166
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Pressekontakt
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Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH unterstützt vorrangig die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister im Bemühen um eine effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aktivitäten
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o im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulorganisation und Hochschulbau
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