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17.03.2000 13:11

Mega-Trends im Tourismus: Von Umwelt keine Spur?

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Studie untersucht den Stellenwert des Themas Umwelt im Tourismus

    "Umwelt" und "Nachhaltigkeit" haben im Tourismus trotz vieler Lippenbekenntnisse bislang keinen bedeutenden Stellenwert. Allerdings sind die Menschen grundsätzlich bereit, im Urlaub etwas für die Umwelt zu tun. Dies zeigt die Studie "Mega-Trends im Tourismus - Auswirkungen auf Natur und Umwelt", die Wissenschaftler des Geographischen Institutes der Universität Göttingen im Auftrag des Alpenforschungsinstitutes erarbeitet haben. Das Umweltbundesamt hat die Studie gefördert. Die Autoren haben untersucht, ob das Thema Umweltschutz im Tourismus zu einem neuen Trend werden kann und was getan werden muss, um dies zu erreichen.

    Ohne eine intakte Umwelt kann der Tourismus nicht existieren. Schließlich ist "Natur erleben" immer noch eines der wichtigsten Reisemotive der Urlauber. Dieser direkte Zusammenhang genügt aber offensichtlich nicht, um den Tourismus durchgängig umweltverträglich zu gestalten: Verbaute Küsten, Wassermangel in südlichen Zielgebieten und zunehmender Schadstoffausstoß des Tourismusverkehrs sind deutliche Zeichen für die Umweltbelastungen durch den Tourismus. Die Studie untersucht, ob und wie das Prinzip der Nachhaltigkeit im Tourismus stärker verankert werden kann: Was können Reiseveranstalter, die Umweltverbände und jeder Einzelne tun, um dieses Ziel zu erreichen? Ist es möglich, den Umweltschutz im Tourismus selbst zu einem neuen Trend zu machen?
    Die Autoren formulieren in der Studie Handlungsleitlinien, die dazu beitragen könnten, das Thema "Umwelt" im Tourismus wieder vermehrt ins Gespräch zu bringen. Die wichtigsten Punkte sind:

    · Bei touristischen Maßnahmen müssen alle wesentlichen Interessengruppen eingebunden werden. Dazu gehören die Reisenden, die Tourismuswirtschaft, die Politik und nicht zuletzt die Zielregionen.
    · Die Menschen, die im Tourismus arbeiten, müssen besser ausgebildet werden. Dies gilt vor allem auch für die Zielländer. Das Thema "Umwelt" sollte schon in der Ausbildung eine wichtige Rolle spielen. Angefangen bei den Beschäftigten in den Reisebüros müsste die Umweltthematik in die Aus- und Weiterbildung einfließen, damit auch hier ein Bewusstsein für die Umweltproblematik geschaffen wird und die Information der Touristen schon bei den ersten "Reiseschritten" beginnt.
    · Die Reisenden müssen besser informiert werden, damit ein Bewusstsein für das Thema "Umwelt" im Urlaub entsteht. Ein "Das habe ich nicht gewusst!" darf nicht mehr als Ausrede herhalten, weder auf Seiten der Reisenden noch auf der der Anbieter. Die Reisenden müssen über die Auswirkungen ihres Verhaltens aufgeklärt werden. Abstrakte Zahlen beispielsweise über den Verbrauch von Flugbenzin reichen hier aber nicht aus. Die Reisenden müssen konkret erfahren, mit welchen Handlungen sie die Umwelt weniger belasten. Es müssen Handlungsanreize und attraktive Verhaltensalternativen geschaffen werden.
    · Der Einsatz von ressourcenschonenden Verfahren und Techniken in allen Bereichen sowie ein konsequentes Umweltmanagement müssen zum Standard werden. Tourismusziele, die über entsprechende Standards verfügen, sollten dafür mit besonderen Kennzeichnungen und Auszeichnungen werben und informieren.
    · Letztlich wird das Verhalten der Reisenden wie auch der Tourismusbranche von ökonomischen Gesichtspunkten wesentlich bestimmt. Eine Verhaltensänderung ist nur erreichbar, wenn finanzielle Anreize für umweltverträgliches Verhalten geschaffen werden und umweltschädigendes Verhalten teurer wird.

    Berlin, den 17.03.2000

    ! Die Studie "Mega-Trends im Tourismus - Auswirkungen auf Natur und Umwelt?" ist in der Reihe TEXTE des Umweltbundesamtes als Nr. 98/99 erschienen und kostet 15,- DM. Sie kann gegen Einsendung eines Verrechnungsschecks an die Firma " Werbung und Vertrieb", Ahornstraße 1-2, 10787 Berlin, bestellt werden. Bitte bei der Bestellung die TEXTE-Nummer angeben und auch den Absender nicht vergessen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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