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20.12.2006 08:45

Breite Zustimmung für neue Prüfungsregelungen in der Elektro- und Metallbranche

Andreas Pieper Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    Die neuen Prüfungsmethoden und -formen im Elektro- und Metallbereich kommen beim Ausbildungspersonal und den Auszubildenden gut an: das zukunftsweisende Modell der "Gestreckten Abschlussprüfung" wird voll akzeptiert, ein Zurück zu den "alten" Prüfungsregelungen abgelehnt. Eine neu entwickelte Umsetzungshilfe mit praktischen Anleitungen und Tipps für die neuen Prüfungen in den industriellen und handwerklichen Elektroberufen wird von der Branche sehr positiv aufgenommen - die Vorschläge sollen nun auf die industriellen Metallberufe übertragen werden. Kammern und IG Metall vereinbarten auf der Basis der Vorschläge der Umsetzungshilfe eine praktische Erprobung. Schon im März/April 2007 soll ein entsprechender Test in mehreren Kammerbezirken und mit mehreren industriellen Metall- und Elektroberufen durchgeführt werden.

    Dies sind die Ergebnisse einer Fachtagung unter dem Motto "Neue Qualifikationen - Neue Prüfungen im Elektro- und Metallbereich", die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Dezember in Bonn durchgeführt hat. Mehr als 300 Ausbilder/-innen, Berufsschullehrer/-innen, Prüfer/-innen sowie Vertreter und Vertreterinnen von Ministerien, Arbeitgeberverbänden, Kammern und Gewerkschaften diskutierten die neuen Prüfungsmethoden und -formen.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte den Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gebeten, mit an der Neuordnung der Elektroberufe beteiligten Sachverständigen sowie Experten und Expertinnen aus der Ausbildungs- und Prüfungspraxis eine Handreichung zur Umsetzung der neuen Prüfungsregelungen zu erarbeiten. Diese Handreichung, die nun als Broschüre vorliegt, war Grundlage für die zweitägige Veranstaltung.

    Strittig blieb auf der Konferenz die Überführung der "Gestreckten Abschlussprüfung", die befristet bis zum 31. Juli 2007 erprobt wird, in die Regelform. Während ZVEI und IG Metall für eine schnelle und unveränderte Überführung plädierten, schlugen der DIHK und das Handwerk eine weitere Verlängerung des Erprobungszeitraums vor. Zur Begründung hieß es, man wolle weitere Erfahrungen mit der neuen Prüfungsregelung sammeln, um gegebenenfalls noch Veränderungen im Detail vornehmen zu können.

    Die Elektroberufe wurden 2003, die Metallberufe 2004 neu geordnet. Herzstück der neuen Ausbildungsstruktur und ihrer Inhalte ist die konsequente Orientierung an Arbeits- und Geschäftsprozessen. Die aus diesem Grund aktualisierten Prüfungsregelungen in den Ausbildungsordnungen enthalten wichtige Neuerungen, zum Beispiel:

    · DIE "GESTRECKTE ABSCHLUSSPRÜFUNG"
    Die für die Bewertung des Abschlussergebnisses nicht maßgebliche Zwischenprüfung entfällt. Stattdessen wird eine Abschlussprüfung in zwei Teilen ("gestreckt") durchgeführt. Teil 1 der Prüfung findet vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt und fließt zu 40 % in die Endnote ein. Teil 2 wird - wie bisher - zum Ende der Ausbildungszeit abgenommen. Rund 250.000 Auszubildende im Metall- und Elektrobereich werden in den nächsten drei Jahren diese Form der Prüfung durchlaufen, die eine Abkehr von der bislang üblichen Form der punktuellen Leistungsfeststellung be-deutet.

    · HANDLUNGSORIENTIERTE PRÜFUNGEN
    In allen Prüfungsbereichen werden künftig berufstypische Arbeitsaufträge beschrieben. Damit soll erreicht werden, dass bei den konkreten Aufgabenstellungen als Prüfungsleistung betriebsübliche ganzheitliche Arbeitshandlungen abgefragt
    werden und nicht fragmentierte Fertigkeiten und isolierte Kenntnisse.

    · KOMPETENZORIENTIERTE BEWERTUNGEN
    Bei den Prüfungsanforderungen werden die Kompetenzen in den Mittelpunkt gestellt, die die Prüflinge nachweisen sollen. Zur Bewertung sind durch den Prüfungsausschuss gegebenenfalls mehrere Prüfungsinstrumente (z. B. Arbeitsergebnisse, schriftliche Aufgaben, Beobachtungen, Fachgespräche) einzusetzen. Damit entfallen hier die bisherigen schriftlichen und praktischen Prüfungen.

    · PROZESSRELEVANTE QUALIFIKATIONEN
    Mit der Prüfung prozessrelevanter Qualifikationen in einem der insgesamt fünf Prüfungsbereiche soll die Befähigung des Prüflings zur Organisation von Arbeitsprozessen bewertet werden. Der Ausbildungsbetrieb kann zur Feststellung dieser Qualifikationen zwischen einer bundesweit einheitlichen "praktischen Aufgabe" oder einem "betrieblichen Auftrag" mit realem Kundenbezug wählen.

    Eine Online-Dokumentation der Fachtagung "Neue Qualifikationen - Neue Prüfungen im Metall- und Elektrobereich" finden Sie im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/de/28596.htm

    Die Broschüre (plus CD-ROM) mit praktischen Tipps und Anleitungen zur Umsetzung der neuen Prüfungsmethoden und -formen kann kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden unter http://www.bmbf.de/publikationen/2711.php

    INHALTLICHE AUSKÜNFTE IM BIBB ERTEILT:
    Hans Borch, Tel.: 0228 / 107-2625; Fax: 0228 / 107-2993; E-Mail: borch@bibb.de

    DAS BIBB-PRESSETEAM WÜNSCHT ALLEN

    BEZIEHERINNEN UND BEZIEHERN DER BIBB-PRESSEMITTEILUNGEN

    EIN GERUHSAMES WEIHNACHTSFEST UND EIN

    GESUNDES UND ERFOLGREICHES NEUES JAHR


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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