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03.01.2007 09:00

DJI Online Thema 2007/1: Jugendpolitik in Europa

Andrea Macion Öffentlichkeitsarbeit/Wissenschaftliches Referat beim Vorstand
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Deutschland übernimmt im ersten Halbjahr 2007 turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft und will diese Chance nutzen, um als Impulsgeber gerade die jungen Menschen mehr für die europäische Idee zu begeistern. Voraussetzung für eine stärkere gesellschaftliche Beteiligung der 75 Millionen EuropäerInnen zwischen 15 und 25 Jahren aber sind eine gute Bildung und gleiche Chancen für alle von ihnen - seit Jahren die erklärten Ziele der länderübergreifenden Jugendpolitik Europas.

    Dass europäische Politik die Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig beeinflusst, wird niemand mehr ernsthaft in Frage stellen. Wie viel Einfluss jedoch die jungen Menschen auf die Gestaltung der EU-Politik nehmen können und nehmen wollen, diese Frage ist noch nicht abschließend beantwortet. Ziel der europäischen Jugendpolitik ist es deswegen, mit der Jugend verstärkt in einen kontinuierlichen und strukturierten Dialog zu treten.

    Der Jugendevent, der im April 2007 unter der Ägide der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in Köln statt findet, ist ein kleiner Baustein im bunten Mosaik politischer Maßnahmen, die in einem unendlichen Prozess der Meinungsbildung in zahlreichen Expertentreffen der vergangenen 15 Jahre beschlossen wurden. Zeit wird es, denn zwei Drittel der Jugendlichen sind politisch desinteressiert. Das war jedenfalls das Ergebnis einer Befragung zur politischen Partizipation, die das Deutsche Jugendinstitut gemeinsam mit Partnerinstituten 2003 bis 2005 in acht europäischen Ländern durchgeführt hat. Als tröstlich an der EUYOUPART-Studie kann gewertet werden, dass Deutschland im Ländervergleich immerhin einen Spitzenplatz einnimmt, weil sich hier die Hälfte der Jugendlichen "ziemlich bis sehr" für politische Themen interessiert.

    Experten sehen einen Grund für dieses gute Abschneiden Deutschlands in den breit ausgebauten verbandlichen Strukturen der freien und öffentlichen Jugendhilfe. Wie sich diese im Zuge des grenzüberschreitenden Wettbewerbs innerhalb Europas entwickeln wird bzw. entwickeln muss, macht Hans-Joachim Schild, der Koordinator des Partnerschaftsprogramms zwischen Europäischer Kommission und Europarat im Jugendbereich im "Blick von außen" deutlich. Er sieht in der Europäisierung die Chance für eine qualitätsorientierte Modernisierung der Jugendhilfe.

    Auskunft über die bisherigen Entwicklungen und Erfolge der Jugendpolitik in Europa geben die Rubriken "Auf einen Blick", "Literatur" und "Links".

    Dr. René Bendit, zuständig für die internationalen Kooperationen des Deutschen Jugendinstituts, gibt im "Interview" einen Einblick in die konkrete Arbeit der zeitaufwendigen, aber seiner Ansicht nach lohnenden Abstimmungsprozesse der Jugendpolitiken in den europäischen Mitgliedsstaaten, deren Zahl kontinuierlich wächst. Die national Verantwortlichen vereinbaren auf europäischer Ebene gemeinsame Ziele und Verfahren und berichten dann wieder über deren landespezifische Umsetzung. Eine Methode, bei der im Idealfall ein ausgeglichenes Verhältnis von top down und bottom up bestehen soll. Hier gibt es aber noch Raum für Verbesserungen. Deswegen hält Dr. René Bendit auch eine wissenschaftliche Begleitung dieser "offenen Methode der Koordinierung" für dringend notwendig.

    Die größte Herausforderung bleibt für Europa jedoch eine gelingende Integration aller jungen Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als wichtigste Grundvoraussetzung für die gesellschaftliche und politische Beteiligung der nachwachsenden Generation.


    Weitere Informationen:

    http://www.dji.de/thema/0701


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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