Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Peter Strohschneider, nimmt zu dem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit veröffentlichten Gutachten dreier Verwaltungsfachleute zum Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wie folgt Stellung:
- Die systematische Evaluierung der Ressortforschung des Bundes in den Jahren 2004 und 2005 erfolgte auf Beschluss des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung. Der Wissenschaftsrat wurde um eine "aufgabenkritische Überprüfung der Ressortforschungseinrichtungen hinsichtlich der Notwendigkeit eigenständiger wissenschaftlicher Forschung und deren Qualität" gebeten. Dieser Auftrag war auch Grundlage der Begutachtung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).
- Der Wissenschaftsrat hat für die Begutachtung von Ressortforschungseinrichtungen unter Beteiligung der Bundesregierung Qualitätskriterien entwickelt, die die besondere Bedeutung der Einrichtungen für die staatliche Aufgabenerfüllung berücksichtigen. Über Kriterien und Verfahren wurden alle Ressorts, auch das BMU, vorab informiert.
- Grundlage der fachlichen Bewertung des BfS war die Begehung der Einrichtung durch eine 19-köpfige, international zusammengesetzte Gutachterkommission, der fachlich ausgewiesene aktive Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehörten. Die Fachgutachter wurden unter strenger Berücksichtigung der in der Wissenschaft üblichen Befangenheitskriterien ausgewählt. Sie haben zu jedem Arbeitsschwerpunkt des BfS ausführlich Stellung genommen und den Bewertungsbericht verabschiedet.
"Die Kritik an der Stellungnahme sowie am gesamten Bewertungsverfahren des Wissenschaftsrates kann ich nicht nachvollziehen. Eine Ressortforschungseinrichtung wie das BfS muss ungeachtet des Vorrangs administrativer Aufgaben in zentralen Bereichen auch durch eigene Forschungstätigkeiten den Anschluss an methodische und theoretische Entwicklungen der Wissenschaften halten, um ihre wissenschaftsbasierten Aufgaben kompetent erfüllen zu können. Angesichts der Bedeutung der Ressortforschung für Politik und Wissenschaft würde ich es begrüßen, wenn es zu diesen und anderen Fragen zu einem Meinungsaustausch mit dem BMU käme", so Peter Strohschneider.
Hinweis:Die "Stellungnahme zum Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)" (Drs. 7259-06) ist als pdf-Datei abrufbar, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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