Die Ultra-Breitband-Technologie soll genutzt werden, um vermisste Menschen oder nicht identifizierte Objekte aufzuspüren. Ein europäisches Konsortium entwickelt hierzu marktfähige Hard- und Softwaresysteme für hochauflösende und ultra-hochauflösende Funkmesstechnik, die eine Detektion durch Kleidung und Wände hindurch möglich macht. Die Forschung im EU-Projekt RADIOTECT koordinieren die TU Ilmenau und die Firma Crabbe Consulting Ltd. Erfurt.
Die Ultra-Breitband-Technik (UWB) bietet ein großes Potenzial in der Sensortechnik. UWB-Sensoren nutzen die Eigenschaften elektromagnetischer Felder mit extrem großer Bandbreite. Mit ihnen lassen sich Informationen über den Zustand ihrer Umgebung zerstörungsfrei, berührungslos und mit höchster Auflösung gewinnen. Je nach Anwendung und Auslegung der Sensoren umfassen diese Informationen geometrische Größen oder/und stoffliche Eigenschaften bzw. daraus ableitbare Messwerte.
UWB-Radar-Sensoren dienen zur hochauflösenden Positionsbestimmung und Objekterkennung im Nahbereich, als Georadar und zur Impedanzspektroskopie (Verfahren zur zerstörungsfreien Zustandsbestimmung in unterschiedlichen Bereichen von Technik, Grundlagenforschung und Medizin).
Einsatzfelder derartiger Sensoren finden sich u.a. in der Bauindustrie, Baustoffindustrie, Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft, Biotechnologie, Medizin, im Umweltschutz, bei der Produktionsüberwachung und -kontrolle, in der Überwachungs- und Sicherheitstechnik, Verkehrs- und Fahrzeugtechnik und auch zur sogenannten humanitären Minensuche.
Die von der TU Ilmenau bei RADIOTECT zu bearbeitende wissenschaftlich-technische Aufgabenstellung besteht in der Erforschung und Entwicklung einer neuen UWB-Radarelektronik. Diese Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit der Firma MEODAT GmbH Ilmenau.
Dem Projekt RADIOTECT gingen die Projekte DEMINE und DEMAND des 4. und 5. Forschungsrahmenprogramms voraus, die ebenfalls von der TU Ilmenau koordiniert wurden. Im Rahmen dieser Projekte wurden neuartige Georadargeräte entwickelt und mit Metalldetektoren und Biosensoren über eine Datenfusion kombiniert. Durch die gemeinsamen Forschungen entstanden enge Kooperationen zu Hightech-Unternehmen und Instituten aus Schweden, Großbritannien, Belgien, Österreich, Italien, Spanien sowie zu Thüringer Unternehmen. Entwicklungen aus diesen Projekten wurden erfolgreich bei der Minensuche in Afrika (Angola) eingesetzt.
Das Forschungsprojekt RADIOTECT (Ultra wideband radio application for localisation of hidden people and detection of unauthorised objects) wird im 6. EU-Forschungsrahmenprogramms mit einer Laufzeit von 24 Monaten gefördert. Zu den 10 Partnern aus sechs EU-Ländern gehören die TU Ilmenau, die Vrije Universität Brüssel, die Technische Universität Delft und die Technische Universität Kosice sowie Unternehmen aus Litauen, der Slowakei, Schweden und Deutschland.
Die geplanten Kosten des Projekts betragen 2,3 Mio. Euro, der EU-Beitrag beläuft sich dabei auf insgesamt 1,58 Mio. Euro.
Am 9. und 10. Januar 2007 findet an der TU Ilmenau das Kick-off Meeting zum Projektstart statt. Bei diesem ersten gemeinsamen Treffen werden die Partner alle Arbeitspakete und vereinbarten Ergebnisse abstimmen und die detaillierten Aufgaben für die nächsten sechs Monate festlegen.
Kontakt/Information:
Technische Universität Ilmenau,
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
FG Elektronische Messtechnik
Dr.-Ing. Jürgen Sachs (Projektkoordinator)
Tel. 03677 69-2623, E-Mail: juergen.sachs@tu-ilmenau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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