idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.01.2007 11:59

Campusidee verwirklicht: Zukünftige Jacobs University erhält Bremer BDA-Architekturpreis 2006

Dr. Kristin Beck Corporate Communications & Media Relations
International University Bremen (ab Frühjahr 2007: Jacobs University Bremen)

    Am 7. Januar 2007 verlieh der Bund Deutscher Architekten (BDA; http://www.bda-architekten.de) den Bremer BDA-Preis 2006. Die zukünftige Jacobs University, derzeit noch International University Bremen, erhielt einen der vier Preise für die architektonische Ausgestaltung ihres Campus Center und zweier Laborgebäude. Die unabhängige Jury externer Fachleute wählte bereits im September vergangenen Jahres die prämierten Projekte unter insgesamt 78 Bewerbungen aus. Die Preisverleihung im Rahmen eines Festaktes fand in der Unteren Rathaushalle in Bremen statt und eröffnete gleichzeitig die Ausstellung zu den eingereichten Projekten.

    + Ausgezeichnete Projekte auf dem Campus der International University Bremen (IUB)* +
    Die BDA-Jury, bestehend aus Kristin Feireiss, Direktorin des Berliner Aedes Architekturforums, sowie den beiden Architekten Prof. Bernhard Hirche aus Hamburg und Helmut Riemann aus Lübeck, würdigte mit ihrer Auszeichnung das Campus Center sowie Laboratory II und das Laboratory III der IUB. Die Entwürfe für die 2004 und 2005 durch Um- und Ausbau fertig gestellten Gebäude der ehemaligen Roland-Kaserne, auf deren Gelände der IUB-Campus entstand, stammen von dem Hamburger Architekturbüro Böge Lindner.

    Alle drei Projekte der IUB seien jeweils für sich schon preiswürdig sind, so die Jury. Besonders gelungen sei jedoch, dass die Architekten in der ursprünglich strengen Kasernenanlage eine Gestaltung für jedes Gebäude entsprechend seiner Funktion finden und so die Campusidee als spannungsvolle Gesamtanlage mit ausgeprägter Individualität der einzelnen Bauteile verwirklichen konnten. Dabei hätten sie hohe Sensibilität im Umgang mit historischer Bausubstanz bewiesen und einen "höchsten Ansprüchen genügenden Detaillierungsgrad", so die Jury weiter.

    Der größte Eingriff in die bestehende Bausubstanz wurde bei dem Campus Center, dem ehemaligen Offizierskasino der Roland-Kaserne vorgenommen. Als zentrales Gebäude des Campus, das neben Tagungsräumlichkeiten auch die Bibliothek und die elektronischen Informationsressourcen der Universität beherbergt, erhielt es einen komplett neuen Mittelbau zwischen den modernisierten Seitenflügeln, dessen Glasfassade für Licht-durchflutete Innenräume sorgt. Bereits 2004 wurde das Gebäude im Rahmen des Deutschen Städtebaupreises der SEB AG mit besonderer Anerkennung bedacht.

    Das Laboratory II beherbergt zwölf Forschergruppen aus Physik, Chemie und Biowissenschaften sowie zusätzliche Unterrichtslabore. Es entstand aus ehemaligen Panzerwartungswerkstätten. Neben dem Innenausbau des ursprünglichen Gebäudes erhielt Lab II einen doppelstöckigen Anbau. Hier prägen Sichtbeton und Glas das äußere Erscheinungsbild. Eine Besonderheit des Innenausbaus ist die Aufteilung der Labore, die durch durchgängige Verbindungen und räumliche Nähe sowohl die gemeinsame Nutzung von Ausrüstung als auch den wissenschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit der einzelnen Forschungsgruppen fördert.

    Für Laboratory III wurden ebenfalls Panzerwartungsgaragen umgebaut. Der bundesweit einzigartige Laborkomplex für Verhaltens- und Sozialwissenschaften wird von Kommunikations-, Neuro- und Sozialwissenschaftlern sowie Psychologen gemeinsam genutzt. Er verfügt über modernste Beobachtungs-, Interview-, Multimedia- und Computertestlabore sowie Labore, die der Analyse von Psychophysiologie, physischer Fitness von Testpersonen und Blickbewegung dienen. Hier ideale Arbeitsbedingungen zu schaffen erforderte vor allem innenarchitektonisches Geschick. Als Zeichen der äußeren Veränderung wurden kleinere Anbauten sowie subtile Fassadenveränderungen mit Corten-Stahl vorgenommen.

    Die BDA-Jury lobte den Zusammenhalt des Gebäude-Ensembles auf dem Campus sowohl durch das räumliche Konzept der bestehenden Anlage als auch die hohe, gleichrangige architektonische Qualität der baulichen Eingriffe, die auf eine formalistische, undifferenzierte Anwendung eines einzigen Stils verzichte. Bereits 2002 hatte der BDA das Alfried Krupp College, in dem rund 200 Bachelor-Studierende der IUB wohnen, mit einem Preis gewürdigt.

    + Weitere BDA-Preisträger 2006 und Ausstellung der ausgezeichneten Projekte +

    Den ersten Platz unter den ansonsten gleichrangigen Preisen belegte der Neubau der Hochschule Bremerhaven, den die Jury als markantes, selbstbewusstes Zeichen für Hochschulbau würdigte. Weitere Preisträger waren der Umbau des Bremer Theaters am Goetheplatz sowie der Anbau für integrative Schulklassen des Bremer Schulzentrums Julius Brecht Allee.

    Alle eingereichten Arbeiten werden vom 8. - 21. Januar 2007 in einer Ausstellung in der Unteren Rathaushalle des Bremer Rathauses vorgestellt. Die Ausstellung ist Montags bis sonntags von 11.00 Uhr bis 18.Uhr geöffnet. Führungen finden täglich zwischen 17.00 bis 18.00 Uhr statt; ein Katalog über die eingereichten Arbeiten ist käuflich erwerbbar.

    + BDA-Preis Bremen +

    Der Bund Deutscher Architekten BDA im Lande Bremen lobt seit 1974 in vierjährigem Rhythmus den BDA-Preis aus. Eine unabhängige Jury auswärtiger Fachleute, die keinen täglichen Bezug zur täglichen Architekturdebatte in Bremen haben, beurteilt neue Gebäude in Bremen und Bremerhaven. Mit seinem Preis will der BDA will bewusst die Auseinandersetzung über heutige Architektur bewusst in den Städten Bremen und Bremerhaven fördern, die ihren Ruhm zu einem guten Teil auf Bauwerke vergangener Generationen gründen.

    + *Die International University Bremen wird zur Jacobs University Bremen +

    Die weltweit in der Bildung und Jugendentwicklung tätige Schweizer Jacobs Foundation investiert ab 2007 über einen Zeitraum von fünf Jahren 200 Mio. Euro in die International University Bremen (IUB). Dies ist in Europa bislang die größte Spende einer privaten Stiftung zugunsten einer wissenschaftlichen Einrichtung.

    In Würdigung der Stifter und um das einzigartige Profil der Universität im internationalen Wettbewerb weiter zu stärken haben die Gremien der IUB beschlossen, die Universität in "Jacobs University Bremen" umzubenennen. Die Namensänderung tritt im Frühjahr 2007 in Kraft.


    Bilder

    Preisgekrönte Architektur: Das Campus Center der zukünftigen Jacobs University ...
    Preisgekrönte Architektur: Das Campus Center der zukünftigen Jacobs University ...

    None

    ...und die Innengestaltung des Lab III.
    ...und die Innengestaltung des Lab III.

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Preisgekrönte Architektur: Das Campus Center der zukünftigen Jacobs University ...


    Zum Download

    x

    ...und die Innengestaltung des Lab III.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).