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21.03.2000 16:55

Aussprachedatenbank Pronuntia

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Tag für Tag werden wir mit fremden Namen und Begriffen konfrontiert, deren Aussprache uns unbekannt ist. Besonders in Rundfunk und Fernsehen sehen sich die Sprecher dem Problem gegenüber, einen Namen auszusprechen, ohne zu wissen, wie er in seiner Herkunfts-sprache klingt. Soll man einfach nach der Orthographie sprechen? Das würde dazu führen, dass der amerikanische Pop-Art-Künstler "Andy Warhol" denselben Vornamen erhält wie der deutsche Fußballspieler "Andy Brehme". Es ist also nötig, dass man die Originalaussprache kennt. Doch ihre Kenntnis allein ist oft nicht ausreichend, weil manche Namen eine Entsprechung haben (deutsch "Mailand" zum italienischen "Milano") und weil manche Laute, die im Original vorkommen, im Deutschen unbekannt sind, so dass sie einem Sprecher nicht zur Nachahmung zur Verfügung stehen (z. B. der letzte Vokal in der russischen Aussprache von "Tschernobyl"). Der Sprecher benötigt also neben der Originalaussprache auch Hinweise darauf, wie er sie in seine Muttersprache umsetzen soll. Gerade hier will die Aussprachedatenbank "Pronuntia" Abhilfe schaffen.
    Die Aussprachedatenbank "Pronuntia" enthält zur Zeit ca. 550 Begriffe aus 10 Sprachen. Diese sind allen Bereichen des öffentlichen Lebens entnommen. Der Benutzer findet hier die Namen griechischer Speisen, deutscher Politiker, japanischer Schriftsteller und spanischer Städte ebenso wie diejenigen der Bundesstaaten der USA. Jeder Begriff ist einer Kategorie zugeordnet, so dass der Benutzer gezielt auch nach japanischen Politikern oder amerikanischen Sportlern suchen kann.

    Der Benutzer kann die Aussprache eines Namens zwei Medien entnehmen, die sich gegenseitig ergänzen. Zunächst kann er sich die phonetische Umschrift des Namens ansehen. Die Umschrift folgt den anerkannten Prinzipien der Internationalen Phonetischen Gesell-schaft. Eine Hilfsdatei, die die verwendeten Lautsymbole erläutert, hilft beim Verständnis der Transkription. Außerdem kann der Benutzer jeden Namen auch akustisch wahrnehmen, denn Herzstück der Datenbank sind die ca. 2400 Audio-Dateien, mit deren Hilfe der Benutzer den Namen in der Originallautung sowie in der Normaussprache seiner eigenen Sprache hören kann. Alle Audioaufnahmen wurden von Muttersprachlern gesprochen.
    Eine Besonderheit der Datenbank ist es, dass sie nicht nur für deutsche Sprecher sondern auch für französische und englische (diese nochmals unterteilt in amerikanische und britische) konzipiert ist. Denn sie enthält für jeden aufgenommen Begriff mindestens eine empfohlene Aussprache in jeder der vier Zielsprachen.
    Die Datenbank wurde am Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft der Universität Erfurt unter Leitung von Dekan Prof. Dr. Christian Lehmann erarbeitet. Sie entstand im Zusammenhang mit dem Phonetik- und Phonologiekurs der Universität Erfurt im Wintersemester 1999/2000. Der Lehrstuhl präsentiert die Datenbank erstmals auf der am Montag beginnenden Hannover-Messe Industrie. Am Gemeinschaftsstand "Forschungsland Thüringen" in der Halle 18 wird das Projekt von den Mitarbeitern des Lehrstuhls vorgestellt.

    Kontakt auf der Messe: Bernd Ruppel/ Dr. Johannes Helmbrecht (Standtelefon 0511-89-47680)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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