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09.01.2007 13:41

König Artus beantwortet (fast) alle Fragen

Robert Emmerich Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Texte, die Geschichten erzählen, stehen bei Brigitte Burrichter im Mittelpunkt. Aber nicht nur der Inhalt eines Romans interessiert sie, sondern vielmehr auch wie er erzählt wird und warum ein Autor auf seine jeweilige Art schreibt. Sie bewegt sich vor allem im Bereich der Erzählforschung, beschäftigt sich dabei mit den konkreten historisch kulturellen Situationen, in denen Erzählungen entstehen.

    Prof. Burrichter ist seit dem 18. Oktober Inhaberin des Lehrstuhls für romanische Philologie II. mit den Schwerpunkten französische und italienische Literaturwissenschaft. Kulturwissenschaft, Kulturgeschichte und natürlich Rezeptionsforschung gehören gleichermaßen zu ihrem Arbeitsgebiet, das sich in seinem zeitlichen Rahmen vom 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart erstreckt.

    "Diese Forschungen", so Burrichter, "lassen sich an Texten aller Epochen anstellen, aber meine besondere Liebe gehört der Literatur des Mittelalters und der Renaissance." Die Romane um König Artus aus dem französischen 12. Jahrhundert seien die ersten Romane im nachantiken Europa überhaupt. An ihnen könne man alle angesprochenen Fragen untersuchen.

    Inhaltlich und formal haben diese Texte die europäische Literatur bis ins 16. Jahrhundert befruchtet und bieten sich laut Prof. Burrichter somit auch für ihre vergleichenden Studien an. Ähnlich einflussreich sind Werke, die im 14. Jahrhundert in Italien entstanden. Gerade bei diesen älteren Texten sind diese kulturgeschichtlichen und -wissenschaftlichen Untersuchungen unerlässlich. Denn zum einen laufen sie den Lesegewohnheiten des heutigen Publikums zwar oft zuwider - etwa, wenn Romane in Versen abgefasst sind -, andererseits aber sind gerade sie als Dokumente einer vergangenen Zeit von Bedeutung. "Die Beschäftigung mit den alten Erzählungen schult besonders für den Umgang mit 'schwierigen' Texten. Daran liegt es wohl, dass mein zweiter Forschungsschwerpunkt auf dem nouveau roman liegt, dem 'neuen' Erzählen, das in Frankreich in den letzten 50 Jahren versucht hat, gegen den Strich der Lesegewohnheiten zu schreiben", erläutert die Professorin ihre Tätigkeit.

    In der Lehre vertritt Burrichter die französische und italienische Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Ziel Ihrer Lehrtätigkeit ist nicht nur, den Studenten die nötigen Kompetenzen zu verleihen, um Texte literaturwissenschaftlich lesen zu können, sondern auch, ihnen den Zugang zu älteren zu 'schwierigen' neuen Texten zu erleichtern.

    Brigitte Burrichter wurde 1958 in Biberach an der Riß geboren und ist dort auch zur Schule gegangen. Nach dem Studium an der Ruhr-Universität Bochum wechselte sie an die Universität Konstanz. Dort hat sie 1994 promoviert, 2002 dann die Habilitation abgeschlossen. Bis 2006 war sie Privatdozentin in Konstanz, hat in dieser Zeit Professuren in Konstanz und Bonn vertreten und im Rahmen von Drittmittelprojekten an der FU Berlin gearbeitet.


    Bilder

    Prof. Dr. Brigitte Burrichter
    Prof. Dr. Brigitte Burrichter
    Foto: Uni Würzburg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Brigitte Burrichter


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