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11.01.2007 14:47

Kleinstes Kunstherz der Welt von MHH-Chirurgen implantiert

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Neuentwicklung "Heart Ware" zum ersten Mal in der Hochschule eingesetzt / Patient erholt sich schnell

    Die Herztransplantation ist nach wie vor die effektivste Therapie eines Herzversagens. Doch seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der Patienten in Deutschland verdoppelt, die auf ein Spenderherz warten, weil Spender fehlen. Daher müssen Mediziner auf den Einsatz von Kunstherzen zurückgreifen, um Menschen mit einer Herzschwäche das langfristige Überleben bei normalen Alltagsbelastungen zu sichern. Und die technische Weiterentwicklung der Kunstherzen schreitet rasant voran. Zum ersten Mal haben jetzt Chirurgen der Abteilung Thorax, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) einem 57-jährigen Patienten das kleinste Kunstherz der Welt implantiert. Damit ist er der siebte Patient weltweit, der von der Neuentwicklung "Heart Ware"profitiert.

    Die MHH ist eines von vier Zentren weltweit, die im Rahmen einer Studie das Kunstherz einsetzen. Vier Patienten wurden bislang am Universtätsklinikum in Wien, zwei Patienten im Royal Perth Hospital in Australien erfolgreich operiert. "Die Operation selbst und auch die Zeit danach ist komplikationslos verlaufen. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagt Dr. Martin Strüber, Leiter des Bereichs Transplantation der MHH-Abteilung Thorax , Herz- und Gefäßchirugie, der mit seinem Team die Operation durchgeführt hat. Der Patient erholt sich sehr schnell und konnte bereits nach drei Tagen die Intensivstation verlassen. "Mir geht es sehr gut", erklärt der 57-jähige, "ich bin froh,dass die MHH die neue Technik bei mir einsetzen konnte." Das Kunstherz soll dank einer neuen Technik keine mechanischen Abnutzungserscheinungen zeigen und deshalb bis zu zehn Jahre halten.

    Der 57-jährige Patient litt nach einem Herzinfarkt an einer schweren Herzinsuffizienz. Das System "Heart Ware" wird an der Herzspitze in die linke Herzkammer der Patienten eingesetzt. Das Blut aus der Lunge strömt in die linke Herzkammer und wird in die Maschine gesaugt, von dort mit Hilfe eines Motors um das Herz "herumgepumpt" und in die Körperschlagader weitergeleitet. Der große Vorteil von "Heart Ware" liegt in einer technischen Neuentwicklung des Motors: Wesentliche Neuerung ist der so genannte Impeller, der das Blut mit 3500 Umdrehungen in der Minute weiter transportiert. Dieser Impeller schwebt mit Hilfe eines Magnetfeldes im Blut und braucht deshalb keine Lager oder keine Aufhängung mehr. Weil mit dieser Methode die Maschinenteile nicht mechanisch abnutzen können, steigt die Haltbarkeit der Geräte drastisch an -- bis zu zehn Jahre erwartet der Hersteller.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Martin Strüber, strueber.martin@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-3435.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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