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12.01.2007 18:41

Saar-Universität mit Doppel-Erfolg der Informatik in die nächste Runde

Claudia Ehrlich Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Im Wettbewerb um die Förderung von Spitzenforschung an den deutschen Hochschulen wurde die herausragende Stellung der Saarbrücker Informatik eindrücklich bestätigt: Bei der zweiten Ausschreibung der "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen" war die Universität des Saarlandes mit zwei ihrer Vor-Anträge erfolgreich: Sowohl das beantragte Exzellenzcluster als auch die Graduiertenschule im Bereich Informatik wurden von den Gutachtern positiv beurteilt. Die Universität ist nun aufgefordert, bis zum 13. April 2007 die ausführlichen Anträge einzureichen; nach einer weiteren Begutachtungsrunde soll die Bekanntgabe der Förderentscheidung im Oktober 2007 erfolgen.

    Die international besetzte Gemeinsame Kommission hat am 12. Januar 2007 die Beiträge ausgewählt, die in die zweite Wettbewerbsrunde um die Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative eintreten werden: Die Antragsskizze zum Exzellenzcluster "Multimodal Computing and Interaction. Robust, Efficient and Intelligent Processing of Text, Speech, Visual Data and High Dimensional Representations" (Koordinator: Prof. Dr. Hans-Peter Seidel), die die Universität des Saarlandes bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Wissenschaftsrat eingereicht hatte, war erfolgreich. Ebenfalls erfolgreich war die Universität mit ihrer Antragskizze auf Einrichtung der Graduiertenschule "Saarbrücken Graduate School of Computer Science" (Koordinator: Prof. Raimund Seidel, Ph.D.).

    "Die Saarbrücker Informatik zählt bundesweit zu den führenden Standorten und auch international nimmt sie eine Spitzenstellung ein. Dass gleich zwei Anträge aus dem Bereich Informatik den Sprung in die zweite Wettbewerbsrunde geschafft haben, ist ein einzigartiger Beleg der Exzellenz dieses Saarbrücker Aushängeschilds", sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Linneweber in einer ersten Stellungnahme. Er betonte: "Dies ist eine großartige Nachricht, die Signalwirkung über den Schwerpunktbereich Informatik hinaus für die ganze Universität und überdies für das Land und die Region hat. Wir haben uns in einem extrem harten Wettbewerb erfolgreich behauptet und haben jetzt die Chance, unsere Schwerpunktbereiche in internationalen Spitzenpositionen weiter zu entwickeln. Darüber sollte aber nicht übersehen werden, dass alle fünf von uns eingereichten Antragsskizzen sich durch hervorragende fachliche Qualität auszeichnen. Der gesamte Prozess des Antragverfahrens hat zu einer Vielzahl vielversprechender Initiativen geführt: Neue Arbeitsgruppen wurden zusammengebracht und gemeinsame Projekten angestoßen, die möglicherweise auch zu neuen Graduiertenkollegs, geförderten Forschergruppen und Sonderforschungsbereichen führen werden. Auch wenn in der extrem harten Konkurrenz der Exzellenzinitiative nicht alle Anträge gleich erfolgreich sein konnten, so ist festzustellen, dass auch unsere weiteren Schwerpunktbereiche Biowissenschaften/Medizin und Europa/Frankreichwissenschaften einen besonderen Schub erhalten haben. Der beispielhafte Erfolg der Informatik ist uns allen Ansporn, unsere Universität insgesamt voranzubringen."

    Die in dem geplanten Exzellenzcluster "Multimodal Computing and Interaction. Robust, Efficient and Intelligent Processing of Text, Speech, Visual Data and High Dimensional Representations" (Koordinator: Prof. Dr. Hans-Peter Seidel) gebündelten Forschungsprojekte haben zum Ziel, digitale Inhalte, die heutzutage in einer Vielzahl von Modalitäten wie Sprache, Bildern, Filmen, 3D-Modellen und strukturierten Datensammlungen vorliegen, optimal verfügbar zu machen. Die Herausforderung besteht darin, die jeweiligen Informationen nicht nur zu übermitteln, sondern in allen ihren Formen effizient, intelligent und verlässlich zu durchsuchen, zu verstehen und zu organisieren. Die beteiligten Wissenschaftler arbeiten daran, Systeme zu schaffen, in denen das auf möglichst natürliche und intuitive Art möglich ist.

    Das Exzellenzcluster baut auf bestehenden Stärken der Universität des Saarlandes auf: Die Fächer Informatik und Computerlinguistik/Phonetik, die höchstes internationales Renommee genießen, tragen den Antrag gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Informatik, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und dem neu gegründeten Max-Planck-Institut für Software-Systeme - allesamt Informatikinstitute der internationalen Spitzenklasse. Die maßgeblich beteiligten Wissenschaftler sind weltweit führend in den zentralen Forschungsbereichen des Clusters. Sowohl die Universität als auch die saarländische Landesregierung haben ihre uneingeschränkte Unterstützung für das Cluster zugesagt.

    Die Graduiertenschule "Saarbrücken Graduate School of Computer Science" (Koordinator: Prof. Raimund Seidel, Ph.D.) baut ebenfalls auf der deutschlandweit einmaligen Konzentration hervorragender Informatikforschung am Campus der Universität des Saarlandes auf: Die universitäre Fachrichtung Informatik, die beiden Max-Planck-Institute und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sind an dem Vorhaben beteiligt und wollen ihre Aktivitäten in der Doktorandenausbildung zusammenführen. Um die leistungsfähigsten Studierenden und Nachwuchswissenschaftler national wie international zu gewinnen, setzt die Graduiertenschule auf die Einführung eines integrierten Master-Doktor-Studiengangs nach amerikanischem Vorbild und auf die Etablierung einheitlicher Strukturen bei Zulassung, Betreuung, Fortschrittskontrolle und Förderung der Studierenden. Mit der neuen "Graduate School" will die Saarbrücker Informatik sich auf Dauer unter den zehn besten wissenschaftlichen Ausbildungsstätten des Fachs weltweit etablieren.

    Außer dem Exzellenzcluster und Graduiertenkolleg im Bereich Informatik hatte die Universität des Saarlandes weitere Projekte in ihren Schwerpunktbereichen zur Förderung vorgeschlagen. Ein Cluster-Projekt im Bereich der Medizin zum Thema "Dynamische Membranprozesse" (Koordinator: Prof. Dr. Veit Flockerzi) sowie Graduiertenschulen in den Bereichen Naturwissenschaften/Medizin und Frankreich/Europa haben die zweite Wettbewerbsrunde nicht erreicht, die dort begonnenen Initiativen sollen gleichwohl als Projekte der Universität fortgeführt werden. Mit Hilfe anderer Fördermöglichkeiten hofft die Universität, einen guten Teil der geplanten Forschungsinitiativen umsetzen zu können.

    Insgesamt wurden bundesweit 123 Vor-Anträge auf Exzellenzcluster und 118 Vor-Anträge auf Graduiertenschulen eingereicht. Mit der heutigen Entscheidung wurden 40 Exzellenzcluster und 44 Graduiertenschulen zur Einreichung ausführlicher Antragsunterlagen aufgefordert.

    Bis 13. April 2007 wird nun auch die Universität des Saarlandes die ausführlichen Anträge zur zweiten Wettbewerbsrunde einreichen; die Bekanntgabe der Förderentscheidungen wird im Oktober 2007 erwartet.

    Für jedes der geförderten Exzellenzcluster sollen pro Jahr durchschnittlich 6,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen; als Förderdauer sind bis auf Weiteres fünf Jahre vorgesehen. Zudem wird ein pauschaler Zuschlag in Höhe von 20 Prozent der Fördersumme zur Deckung der mit der Förderung verbundenen indirekten Ausgaben bereitgestellt.

    Die Graduiertenschulen werden mit durchschnittlich je einer Million Euro pro Jahr gefördert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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