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16.01.2007 10:18

Medizinische Fakultät der Universität Hamburg verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. Björn Öbrink, M.D., Ph.D.

Dr. Marion Schafft Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Die Medizinische Fakultät der Universität Hamburg wird heute in einer Feierstunde Prof. Björn Öbrink, M.D., Ph.D., die Würde eines Ehrendoktors der Medizin verleihen. Die Auszeichnung wird dem Professor an der Abteilung für Zell- und Molekularbiologie des Karolinska Instituts, Stockholm, "in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Erforschung zellulärer Kommunikationsvorgänge bei bösartigen und entzündlichen Erkrankungen sowie der Auswirkung seiner Arbeiten auf die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg" zuteil. Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Rolf A.K. Stahl, wird die Urkunde überreichen.

    Zur Begründung erläutert Prof. Dr. Christoph Wagener, Direktor des Instituts für Klinische Chemie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE):

    "Björn Öbrink gehört zu den Wissenschaftlern, die sich als erste mit den molekularen Grundlagen der Zellerkennung und -adhäsion beschäftigt haben. Zellerkennungsprozesse spielen eine fundamentale Rolle bei der Ausbildung von Gewebs- und Organstrukturen im Verlauf der Embryonalzeit, bei der Regeneration von Geweben und der Reparatur von Gewebsdefekten, aber auch bei entzündlichen und bösartigen Erkrankungen. Öbrink interessierte sich für Moleküle, die die Adhäsion von kultivierten Leberzellen der Ratte steuern. Er stieß auf ein Molekül, welches zunächst als cell-CAM 105 (die Zahl 105 bezieht sich auf das Molekulargewicht) und später allgemein als C-CAM bezeichnet wurde. Diese sehr allgemeine Bezeichnung des Zelladhäsionsmoleküls belegt die Bedeutung der Entdeckung. Im weiteren Verlauf publizierte Professor Öbrink viele grundlegende Arbeiten zur Struktur und Funktion von C-CAM am Modell der Ratte.
    Im Institut für Klinische Chemie des UKE sind Tumormarker ein wichtiges Forschungsthema. Einer der bekanntesten Tumormarker ist das carcinoembryonale Antigen (CEA), das vor allem zur Verlaufskontrolle von Patienten mit Dickdarmkarzinomen eingesetzt wird. CEA hat einer großen Familie von Eiweißmolekülen den Namen gegeben. Gene, die für Mitglieder dieser Familie kodieren, machen immerhin 0,1 Promille des menschlichen Genoms aus. Mitarbeiter des Instituts für Klinische Chemie waren an der Klonierung eines dieser Gene beteiligt. Es stellte sich heraus, dass dieses Gen identisch war mit dem Gen, welches für C-CAM kodiert. C-CAM ist somit ein Mitglied der CEA-Familie von herausragender funktioneller Bedeutung. Auf einem Workshop, der 1998 in der Nähe von Hamburg stattfand, einigte man sich in Anerkennung der Verdienste von Björn Öbrink darauf, den Mitgliedern der CEA-Familie die Bezeichnung CEACAM zu geben; dem von Öbrink entdeckten Molekül wurde wegen seiner großen Bedeutung die Ziffer 1 nachgestellt (CEACAM1).
    Viele Wissenschaftler des UKE haben sich mit CEACAM1 beschäftigt. Im UKE wurde unter anderem entdeckt, dass CEACAM1 eine wichtige Rolle beim invasiven Wachstum der Plazenta und von Tumoren spielt sowie das Wachstum von Blutgefäßen reguliert. Die Expression von CEACAM1 in Melanomen und Lungenkarzinomen erlaubt zudem Rückschlüsse auf die Prognose der Patienten.
    Viele wissenschaftliche Arbeiten, die von Mitarbeitern des UKE zu CEACAM1 veröffentlicht wurden, fußen auf den Arbeiten von Björn Öbrink beziehungsweise wurden von ihnen beeinflusst."

    Auf Wunsch mailen wir Ihnen ein Porträtfoto von Professor Björn Öbrink.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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