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27.03.2000 11:40

Theologische Fakultät d. Univ.Rostock bereichert das Lehrangebot der Ev. Theologischen Fakultät Wien

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Bereits zum dritten Mal reist Ende dieses Monats die Rostocker Religionspädagogin, Prof. Dr. Anna-Katharina Szagun, nach Wien, um dort eine Blockveranstaltung zur biographiebezogen-erfahrungsorientierten Bibelauslegung zu leiten, einem >Bibliodrama<. Der Fakultät in Wien fehlen für dieses persönlichkeitsentwickelnde Lehrangebot bisher die Fachkräfte. An der Theologischen Fakultät Rostock werden dank ausgebildeter Bibliodramaleiterinnen bereits seit 7 Jahren regelmäßig Bibliodrama-Workshops im Lehrprogramm angeboten werden.

    Bibliodrama, was ist das? Unter >Bibliodrama< versteht man einen offenen Interaktionsprozess zwischen einer Gruppe von 8 - 20 Personen und einem (oder mehreren) biblischem Text(en). Ziel des Prozesses ist die Anbahnung eines lebendigen Dialogs zwischen den Lebensgeschichten der Beteiligten und dem biblischen Text i. S. einer wechselseitigen Auslegung von Situation und Tradition. Der (infolge des historischen Grabens) "fremde" oder aber (infolge klischeehafter Deutung) "erstarrte" Text soll durch erfahrungsorientierte Zugänge und Verarbeitungsweisen neu in Bewegung kommen: In der Konfrontation und Verknüpfung der im biblischen Text verdichteten menschlichen Grunderfahrungen mit der eigenen Biographie geschieht zugleich (Resymbolisierung) ein Stück Selbstbegegnung und Textbegegnung. Ein Bibliodrama umfasst immer mehrere Arbeitseinheiten und dauert in der Regel mehrere Tage. Es wird prozessorientiert und ganzheitlich gearbeitet mit großer Variationsbreite hinsichtlich der einzelnen Elemente, je nach gewählter Thematik und spezieller Ausbildung der Leitung.
    Aus den Wortbestandteilen BIBLIO und DRAMA ist schon zu entnehmen, dass Bibel und Spiel in Beziehung treten Der überlieferte alte Text und die je eigene Lebensgeschichte kommen ins Gespräch miteinander und in Bewegung, umspielen einander und kommen sich dabei näher. Die Formen, in denen sich die offenen Annäherungen an die Thematik vollziehen, können sehr vielfältig sein: Körperübungen, Tanz und Pantomime, Rollenspiel, Improvisationen mit Stimmen oder Instrumenten, ästhetisches Gestalten mit Farben, Ton, Altmaterialien, aktive Imagination, weitere Psychodrama- und Gestalttechniken u.ä.m. Angesetzt wird stets bei der eigenen Erfahrung, die aber - im Unterschied zu therapeutischer Arbeit i.e.S. - immer zurückgelenkt wird auf den biblischen Text. Die erfahrungsorientierten Erschließungen münden jeweils in auswertende (seelsorgerlich oder exegetisch akzentuierte) Gespräche ein.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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