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27.03.2000 11:58

Prinzhorn-Sammlung stellt in New York und Los Angeles aus

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    "Spuren auf dem Wunderblock" wird am 13. April im New Yorker Drawing Center eröffnet - Bildwerke der Sammlung, in die internierte Patienten ihre Verletzung und Not eingeschrieben haben - Unmittelbar oder verschlüsselt, können diese Spuren sichtbar und entziffert werden

    Am 13. April 2000 wird in New York eine Ausstellung der Heidelberger Prinzhorn-Sammlung eröffnet: "Spuren auf dem Wunderblock". Zwischen dem 1. Juli und 17. September 2000 wird die Ausstellung dann im Armand Hammer-Museum der Universität Los Angeles präsentiert. Nach einer Tournee Mitte der 80er Jahre durch die USA ist die neue Ausstellung ein weiteres Signal für das internationale Interesse an der Sammlung. Die Vorbereitungen hierfür laufen, parallel zum Umbau des in Heidelberg geplanten Museums, auf hohen Touren.

    Da ist zunächst der Umbau des einstigen Hörsaals der Neurologie zu einem Ausstellungshaus für die Prinzhorn-Sammlung, ein kompliziertes Projekt, bei dem der Wiener Ausstellungs- und Museumsarchitekt Dr. Johann Kräftner das Universitätsbauamt Heidelberg berät, die Innenausstattung entwirft und knifflige museumstechnische Fragen, die häufig mit Klima und Sicherheit zu tun haben, lösen hilft. Ab Juli soll der gesamte Bestand der Sammlung in einem provisorischen Depot zwischengelagert werden: eine Räumung, die auch andere Abteilungen trifft, damit die Renovierung der Psychiatrischen Klinik einsetzen kann. Vor diesem Zwischenumzug müssen die gesamten Bildbestände der Sammlung neu geordnet und revidiert werden.

    Inmitten dieser Turbulenzen bereitet das Team der Sammlung die geplante Ausstellung in den USA vor: Etwa 150 Exponate - Zeichnungen, Malereien, Bücher und Hefte - müssen herausgesucht, konservatorisch überprüft, gerahmt, beschriftet und in speziellen Klimakisten verpackt werden, Exponatenlisten für Kuratoren, Konservatoren, Transporte und Versicherung erstellt, Verträge geschrieben und ein begleitender Kurier vorbereitet werden. Das New Yorker Drawing Center, renommierte "kleine Schwester" des Museum of Modern Art, ist auf die Präsentation von Handzeichnungen und Druckgraphik spezialisiert und wird eine großzügige Auswahl aus dem Bestand der Prinzhorn-Sammlung zeigen, ähnlich wie sie von Inge Jádi und Laurent Busine 1996 für Belgien konzipiert und 1907 als "Wahnsinnige Schönheit" auf dem Heidelberger Schloss und 1998 in London zu sehen wer.

    Anspielung auf den "Wunderblock" Sigmund Freuds

    "Spuren auf dem Wunderblock" ist die Ausstellung überschrieben - ein Titel, der auf den "Wunderblock" Sigmund Freuds anspielt, der mit dieser ebenso alten wie wunderbaren Erfindung das Funktionieren der Psyche anschaulich machte: Auf einer Wachstafel zeichnet sich das Geschriebene ein. Beim Anheben des oberen Deckblatts wird es unsichtbar, bleibt aber als Spur in den Wachsschichten darunter erhalten und lesbar. Wie in einen Wunderblock zeichnen, löschen und prägen sich Lebens- und Leidensspuren in die menschliche Seele. Wie einen Wunderblock, so legt uns der Ausstellung nahe, kann man aber auch die Bildwerke der Sammlung lesen, in die internierte Patienten ihre Verletzung und Not eingeschrieben haben: Unmittelbar oder verschlüsselt oder auch in wundersame Welten transformiert, können diese Spuren sichtbar und entziffert werden.

    Prinzhorn-Collection: Traces upon the Wunderblock
    - Drawing Center, New York, 13.4. bis 10.6.2000
    - Armand Hammer-Museum at the University of los Angeles, Los Angeles, 1.7. bis 17.9. 2000

    Rückfragen bitte an:
    Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg
    Tel. 06221 562751, Fax 565998

    oder: Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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