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19.01.2007 10:37

Hohe Auszeichnung für Krebsforscher

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Deutsche Hypothekenbank verleiht Johann-Georg-Zimmermann-Preis am 24. Januar

    Eine der höchsten Auszeichnungen in Deutschland für Verdienste in der Krebsforschung wird am 24. Januar 2007 in der Kuppelhalle des Landesmuseums Hannover verliehen: Die Deutsche Hypothekenbank, Hannover, vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis 2006/2007 an Dr. Michael Boutros vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Seine grundlegenden Forschungsarbeiten ermöglichen neue Wege für eine Krebstherapie der Zukunft. Die mit 5.000 Euro dotierte Johann-Georg-Zimmermann-Medaille erhält Professor Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen, bis 2003 Vorstandsvorsitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, für seine Pionierarbeit zur Entwicklung eines Impfstoffes zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs.

    Wir laden Medienvertreter zur feierlichen Preisverleihung ein, am

    · Mittwoch, 24. Januar 2007,
    · um 17 Uhr
    · in die Kuppelhalle im Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, 30169 Hannover.

    Die Auszeichnung wurde 1972 von der Deutschen Hypothekenbank gestiftet und zählt zu den ältesten und bestdotierten in Deutschland. Bislang ist eine Vielzahl deutscher und internationaler Forscher geehrt worden. Zu den Preisträgern des Forschungspreises und der Medaille gehörten in den vergangenen Jahren zum Beispiel Professor Dr. Peter Propping, Bonn, Professor Dr. Michael Bamberg, Tübingen, Professor Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Bonn, PD Dr. Carsten Müller-Tidow, Münster, und Professor Dr. Rolf Sauer, Erlangen.

    Der Preisträger des Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreises 2006/2007: Dr. rer.nat. Michael Boutros

    Michael Boutros wurde 1970 in Bochum geboren. Nach dem Studium der Biologie an der Technischen Hochschule Aachen und dem Diplom in Biochemie an der Universität Witten-Herdecke, wurde er 1999 an der Universität Heidelberg promoviert. Gefördert mit Stipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Studienstiftung arbeitete und forschte Dr.Boutros von 1999 bis 2003 an der Harvard Medical School, Boston. Seit 2003 ist er Leiter der Boveri-Nachwuchsgruppe Signalwege und Funktionelle Genomik im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Seine international beachteten Forschungsarbeiten werden durch das Emmy-Noether Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft und das Marie-Curie Excellence Programm der Europäischen Kommission unterstützt.

    Dr. Boutros und sein Team entwickeln und verwenden Methoden, um die Funktionen von einzelnen Erbanlagen in verschiedenen zellulären Abläufen aufzuklären. Ausgezeichnet wird Dr. Boutros besonders für seine grundlegenden Arbeiten zur Anwendung der sogenannten siRNA-Technologie. Die 2001 entwickelte Methode basiert auf der Erkenntnis, dass kurze, doppelsträngige RNA-Abschnitte, die siRNAs (small interference RNA), gezielt Boten-RNA-Moleküle stilllegen können. Diese Moleküle dienen der Zelle als Bauplan für die Herstellung von Proteinen. Werden sie inaktiviert, kommt auch die "Proteinproduktion" zum Stillstand. Mit künstlich hergestellten siRNA Molekülen schalten die Forscher gezielt Gene aus und schließen aus den anschließenden Veränderungen der Zellen auf die Funktion der fehlenden Proteine. "Die Methode eröffnet uns neue Wege in der Krebstherapie", erläutert der Preisträger Dr. Boutros. "Meine Gruppe erforscht mit diesem Verfahren die Komponenten und Abläufe in Signalkaskaden. Wir hoffen, dass es dadurch eines Tages möglich sein wird, Therapeutika zu entwickeln, die gezielt in die gestörte Kommunikation von Krebszellen eingreifen." Die Laudatio für Dr. Michael Boutros wird Professor Dr. Christopher Baum, MHH-Abteilung Experimentelle Hämatologie, halten.

    Der Preisträger der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille: Professor Dr. Harald zur Hausen

    Harald zur Hausen wurde 1936 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte Medizin an den Universitäten in Bonn, Hamburg und Düsseldorf. Nach seiner Promotion 1960 arbeitete er zwei Jahre als Medizinalassistent, von 1962 bis 1969 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst am Institut für Hygiene und Mikrobiologie in Düsseldorf, dann am Children`s Hospital in Philadelphia. 1969 habilitierte Professor zur Hausen im Fach Virologie, drei Jahre später übernahm er die Leitung des Institutes für Klinische Virologie der Universität Erlangen-Nürnberg. In gleicher Funktion wurde er 1977 auf den Lehrstuhl für Virologie und Hygiene an der Universität Freiburg berufen. 20 Jahre lang agierte Professor zur Hausen zudem als Vorsitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und machte das Zentrum zu einem der weltweit führenden Krebsforschungsinstitute. Seit Mai 2003 ist er emeritiert.

    Bereits in den siebziger Jahren konzentrierte zur Hausen seine Forschung auf die humanen Papillomviren (HPV) und konnte schließlich zwei Virustypen isolieren, die heute als die beiden wichtigsten Hochrisikotypen bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gelten. Damit hat er den Weg zur Entwicklung einer vorbeugenden Schutz-Impfung gegen die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen ganz entscheidend geebnet. Professor zur Hausen war und ist Mitglied, Sprecher, Vorsitzender und Präsident zahlreicher nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen, Fachgesellschaften und wissenschaftlicher Leitungsgremien, unter anderem war er Präsident der Organisation der Europäischen Krebszentren (OECI). Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Harald zur Hausen im April 2004 das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Die Laudatio für Professor zur Hausen hält Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der MHH-Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

    Portraitaufnahmen der beiden Preisträger können Sie unter pressestelle@mh-hannover.de anfordern.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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