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27.03.2000 12:50

Kammermusik mit Werken von Bloch, Prokofjew und Brahms am 12. April in der Aula

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Dr.-Ing. Roland Jakel, Violine, und Dr. rer. nat. Joel Nägerl, Klavier, treten am 12. April um 20 Uhr in der Aula der TU Clausthal, Aulastraße 8, mit einem Sonatenabend auf. Auf dem Programm stehen Werke von Bloch, Prokofjew und Brahms.

    Der gebürtige Schweizer Ernest Bloch strebte nach einer spezifisch jüdischen Musik mit gleichwohl internationalem Anspruch, ohne folkloristische Stilmittel zu verwenden. "Ich habe auf eine innere Stimme gehorcht, die sich bei der Lektüre bestimmter Bibelstellen erhob und als uraltes Erbe in meiner Musik zum Klingen kam." Sein Poème mystique ist als einsätzige Sonate mit mehreren Tempowechseln ein Werk von impressionistisch liturgischem Charakter.

    Sergej Prokofjew schrieb die Sonate in f-Moll, op. 80 nach seiner endgültigen Rückkehr in die Sowjetunion im Jahre 1936, wohl wissend, daß die Kunst unter Stalin unfrei war. Sein Heimweh war jedoch so stark, er fühlte sich fern seiner russischen Heimat unfähig zu komponieren.
    Die Entstehung seiner Violinsonate f-Moll op. 80 zog sich über acht Jahre hin, 1938 entstanden die ersten Themen, 1946 wurde das Werk vollendet. Der düstere, introvertierte Charakter dieser Musik ist vermutlich auf das politische Geschehen während seiner Entstehungszeit zurückzuführen. Der Zweite Weltkrieg tobte. Stalin ließ in den sogenannten "Säuberungsprozessen" sehr viele Menschen, auch berühmte Künstlerkollegen Prokofjews, ermorden. So tragen die Läufe des ausgedehnten Schlußteils die Vortragsanweisung "freddo" (kalt); Prokofjew wünschte, so berichtet Oistrach, daß diese Passage "wie über einen Kirchhof streichender Wind klingen solle". Harte Dissonanzen, choralartige Themen, eine klagende Kantilene, Taktwechsel, welche der russischen Folklore nachgebildet sind, kennzeichnen das Werk.

    Johannes Brahms setzte sich sein Leben lang in seinem kompositorischen Schaffen mit der klassischen Form, so auch der Musik Johann Sebastian Bachs, auseinander. Seine 1887 komponierte Violinsonate Nr. 3, d-Moll zeichnet sich durch eine enorme seelische Spannung aus.

    Joel Nägerl wurde 1969 geboren, erhielt Klavierunterricht bei Professor Markus Tomas, Leipzig, und Professor Christopher Oakden, Hannover, sowie in Kammermusik bei Professor János Negyesy in San Diego, Kalifornien. Joel Nägerl gibt regelmäßig Konzerte, solistisch oder in kammermusikalischer Besetzung. Er promovierte an der Universität Göttingen im Bereich Halbleiterphysik im letzten Jahr.

    Roland Jakel, geboren 1965, erhielt Musikunterricht bei Professor Friedrich von Hausegger in Hannover und Violinunterricht bei Kathrin Rabus, Konzertmeisterin des Sinfonieorchesters des NDR in Hannover, und bei Kathrin Scholz, Professorin an der Bremer Musikhochschule. Roland Jakel ist Konzertmeister des von Amateuren aus dem ganzen Bundesgebiet getragenen Wendland-Sinfonie-Orchesters, er studierte Maschinenbau an der TU Clausthal und promovierte in den Ingenieurwissenschaften 1996. Derzeit arbeitet er in Bremen als Ingenieur bei der DaimlerChrysler Aerospace.

    Karten zu 15, ermäßigt 10 Mark an der Abendkasse.


    Bilder

    Dr.-Ing. R. Jakel (links) und Dr. rer.nat. Joel Nägerl - ein kammermusikalischer Abend auf hohem Niveau.
    Dr.-Ing. R. Jakel (links) und Dr. rer.nat. Joel Nägerl - ein kammermusikalischer Abend auf hohem Niv ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Dr.-Ing. R. Jakel (links) und Dr. rer.nat. Joel Nägerl - ein kammermusikalischer Abend auf hohem Niveau.


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