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27.03.2000 14:05

Der EU-Agraraushalt nach der Osterweiterung - eine Prognose

Dr. Michael Kopsidis Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa

    In seiner Reihe Discussion Paper legt das Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) Ergebnisse über zu erwartende Auswirkungen einer Osterweiterung der Europäischen Union auf den EU-Haushalt im Agrarbereich vor. Für das Jahr 2007 werden zu Preisen von 1999 zusätzliche Ausgaben des EU-Agrarhaushalts in Höhe von ungefähr 7,5 Milliarden Euro prognostiziert.

    Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) steht auf dem Prüfstand - insbesondere wird die geplante EU-Osterweiterung als ein wichtiger Anlaß gesehen, über die weitere Entwicklung der GAP nachzudenken. Im Rahmen der geplanten EU-Osterweiterung ist die Agrarpolitik ein zentrales Problemfeld, da mit dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) zusätzliche Belastungen für den EU-Haushalt im Agrarbereich erwartet werden.
    Das nun vom IAMO vorgelegte Discussion Paper geht der Frage nach, welche budgetären Belastungen eine Übertragung der EU-Agrarpolitik auf alle zehn mittel- und osteuropäischen Beitrittskandidaten mit sich bringen würde. Dabei werden die Haushaltskosten für das Jahr 2007 ausgewiesen. Für die Berechnungen mit Hilfe des am IAMO entwickelten partiellen Gleichgewichtsmodells 'CEEC-ASIM' wurden wichtige Wechselwirkungen auch der Erzeuger- und der Konsumentenseite miteinbezogen. Das Beitrittsszenario basiert auf der Annahme, daß die Berliner Beschlüsse zur Agenda 2000 auf die beitretenden Länder übertragen werden. Neben den Preisstützungsmaßnahmen wird im Modell auch die Übertragung der Flächenzahlungen und Tierprämien, der Produktionsquoten bei Milch und Zucker sowie der Flächenstillegungsverpflichtungen auf die Beitrittsländer berücksichtigt.
    Die von Dr. Gerald W e b e r, Olaf W a h l und Dr. Ewa M e i n l s c h m i d t durchgeführten Modellrechnungen zeigen im Schluß, daß jährlich im EU-Agrarbereich ungefähr 7,5 Milliarden Euro zu Preisen von 1999 zusätzlich ausgegeben werden müssen. Bei einem voraussichtlichen Gesamtbudget der EU von rund 37 Milliarden Euro für die Agrarausgaben ergeben sich somit infolge der Beitritte relativ hohe Ausgaben für die Agrarsektoren der beitretenden Länder Mittel- und Osteuropas. Der Anteil der MOEL wäre mit 20% an den Agrarausgaben überproportional hoch, wenn gleichzeitig im Vergleich der Anteil am voraussichtlichen Bruttoinlandsprodukt der erweiterten Union auf eine Höhe von 4,8% veranschlagt werde.
    Erläuterungen zu den Berechnungsergebnissen eines EU-Beitrittsszenarios gibt das Discussion Paper Nr. 26. Es ist beim IAMO, Theodor-Lieser-Straße 2, 06120 Halle (Saale) erhältlich und kann per e-mail (iamo@iamo.uni-halle.de) angefordert werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.iamo.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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