Zur lückenlosen Überwachung von Spenderblut hat Siemens zusammen mit Partnern eine umfassende Lösung auf der Basis von RFID entwickelt. Damit könnten Transfusionen künftig noch sicherer gemacht werden. Mit der Identifizierung über die Funkchips ist ein Verwechseln von Blutkonserven nahezu ausgeschlossen. Darüber hinaus enthält das System einen Temperatursensor, mit dem auch eine stetige Kontrolle der Kühlkette möglich ist. Heute müssen Blutkonserven oft vernichtet werden, weil die Temperatur nicht oder nur mangelhaft überwacht wurde.
Die Bereitschaft zum Blutspenden sinkt immer weiter ab. Daher versuchen Transfusionsmediziner mit dem gespendeten Blut möglichst viele Empfänger zu erreichen. Das Blut wird unmittelbar nach der Entnahme zu Standardblutprodukten weiter verarbeitet, etwa Konzentraten aus roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oder Blutplättchen sowie Plasma. Während der verschiedenen Prozessschritte - Spende, Verarbeitung, Testung, Verteilung, Lagerung und Transfusion - müssen unterschiedliche Temperaturprofile eingehalten werden.
So können Blutplättchen bei 20 Grad Celsius acht Tage gelagert werden. Rote Blutzellen dagegen sind bei 4 Grad vier bis sieben Wochen verwendbar - je nach Nährlösung. Blutplasma kann auch eingefroren werden. Es ist nach einer vorgeschriebenen Quarantänelagerung von mindestens einem halben Jahr auch noch längere Zeit einsetzbar.
Die RFID-Chips mit Temperatursensoren sind an den Blutbeuteln aufgeklebt. Mit funkbasierten Lesegeräten ist die Temperatur jederzeit abrufbar. Die RFID-Chips müssen extremen Bedingungen standhalten: Bei der Herstellung müssen sie einen Sterilisations- und Pasteurisierungsprozess überstehen; bei der Verarbeitung werden die Blutbeutel zudem mit bis zu 5000-facher Erdbeschleunigung zentrifugiert. Die RFID-Chips bestanden den Härtetest und werden nach dem Ende des Projekts von den Zulassungsbehörden für den kommerziellen Gebrauch geprüft. 2008 soll das System einsetzbar sein. Die Spezialisten von Siemens Automation and Drives in Nürnberg und in Wien sowie Siemens IT Solutions and Services in Wien beschäftigen sich seit Jahren mit der RFID-Kennzeichnung von Blutbeuteln. So stattete das Klinikum Saarbrücken Blutkonserven mit RFID-Chips von Siemens aus. Das System mit Temperatursensoren entwickelte Siemens mit dem Unternehmen Schweizer Electronic, der Blutbank der Universitätsklinik Graz und dem Blutbeutelhersteller MacoPharma.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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