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28.03.2000 11:48

Ausstellung: Wie die Alzheimer-Krankheit einen Maler veränderte

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Erstmalig dokumentiert eine Ausstellung am Beispiel des bildenden Künstlers Carolus Horn, wie sich die Alzheimer-Krankheit auf die Persönlichkeit des Menschen auswirkt. Die Eröffnung ist am Mittwoch, 5. April, in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg.

    Die Ausstellung "Wie aus Wolken Spiegeleier werden - Alzheimer und Kunst", die im Galeriegang im Untergeschoß der Klinik zu sehen ist, zeigt einen 50 Jahre umfassenden Querschnitt durch das Gesamtwerk des Malers und Zeichners Carolus Horn (1921 - 1992). Der Künstler war einer der erfolgreichsten Werbegrafiker der Bundesrepublik: Von ihm stammen einige sehr bekannte Werbekampagnen der Nachkriegszeit, zum Beispiel "Es gibt viel zu tun. Packen wir's an" für den Esso-Konzern oder "Nur fliegen ist schöner" für den Autohersteller Opel. Außerdem schuf er ein umfangreiches Werk mit Landschaftsdarstellungen und Städteansichten.

    Im 63. Lebensjahr zeigten sich bei Horn erste Anzeichen der Alzheimer-Krankheit, an der er dann im Alter von 71 Jahren starb. Mit der Malerei hörte er jedoch erst kurz vor seinem Tod auf. So lässt sich an seinem künstlerischen Schaffen der Verlauf der Krankheit und ihr Einfluss auf die Persönlichkeit dokumentieren.

    Erste Veränderungen offenbaren sich bei Horn in einer undifferenzierteren Darstellung von Personen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung treten dann die typischen Symptome hervor, wie die Verkennung von Personen und Störungen der räumlichen Orientierung. Vorübergehend werden Horns Bilder ornamentaler und farbenfroher als zuvor, doch schließlich reduzieren sich Bildelemente und Formensprache immer mehr. Kurz vor seinem Tod war der Maler nur noch zu Bleistiftgekritzel fähig.

    Die Ausstellung wird am Mittwoch, 5. April, um 17.00 Uhr im Hörsaal der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Füchsleinstraße 15, mit einem Vortrag des Alzheimer-Spezialisten Prof. Dr. Konrad Maurer (Frankfurt/Main) eröffnet. Der Professor, der früher an der Universität Würzburg tätig war, bietet danach auch eine Führung durch die Schau an, gefolgt von einem Imbiss. Die Bilder sind bei freiem Eintritt bis Mittwoch, 19. April, zu sehen, und zwar montags bis freitags jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr im Untergeschoß der Klinik.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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