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23.01.2007 08:38

Otto-von-Guericke-Vorlesung: Ist die deutsche Wiedervereinigung Schuld an der Krise des Sozialstaates?

PresseTeam Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Einer guten Tradition folgend, lädt die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am Mittwoch, dem 31. Januar 2007, zur inzwischen 21. Otto-von-Guericke-Vorlesung ein. Die deutsche Wiedervereinigung steht im Mittelpunkt des Vortrages von Prof. Dr. Dres. h. c. em. Gerhard A. Ritter. Die Vorlesung beginnt um 19.00 Uhr und findet im Hörsaal 3, Gebäude 50 der Universität (Ernst-Schiebold-Gebäude), Große Steinernetischstraße, statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, wird nach der Begrüßung durch den Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, ein Grußwort halten.

    Die Wiedervereinigung kam als eine Überraschung für die ganze Welt. Sie bildet eine tiefe Zäsur in der deutschen und europäischen Geschichte. Gerhard A. Ritter skizziert und analysiert auf der Basis von unveröffentlichten Quellen und Interviews mit den daran direkt Beteiligten den dynamischen inneren Einigungsprozess und dessen internationale Einbindung. Er zeigt nicht zuletzt, wie die Übertragung des westdeutschen Sozialsystems auf die neuen Bundesländer die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend veränderten und die Krise des deutschen Sozialstaats, dessen Reform jetzt im Mittelpunkt der deutschen Innenpolitik steht, verschärften. Der Vortrag beruht auf Professor Ritters Buch "Der Preis der deutschen Einheit. Die Wiedervereinigung und die Krise des Sozialstaats", erschienen im Herbst 2006 im Verlag C.H.Beck.

    Gerhard A. Ritter (*1929 in Berlin) studierte an der Universität Tübingen, der Freien Universität Berlin sowie am St. Antony's College in Oxford und promovierte bei Hans Herzfeld. 1961 erfolgte die Habilitation. Der emeritierte Nestor der deutschen Sozialgeschichte, wie ihn die Süddeutsche Zeitung nannte, lehrte Neuere und Neueste Geschichte an der FU Berlin, der Universität Münster und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu den Arbeitsgebieten von Professor Ritter gehören die Geschichte der Arbeiterbewegung und die Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Geschichte des Parlamentarismus, der politischen Parteien und des Föderalismus in Deutschland, die Geschichte der Sozialpolitik und der Entwicklung des Sozialstaates im internationalen Vergleich sowie die Deutsch-britische Beziehungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Der Historiker nahm Gastprofessuren in Berkeley und Tel Aviv und ein Honorary Fellow am St. Antony's College Oxford wahr. Ehrendoktorwürden verliehen ihm die Universität Bielefeld (1994) und die Humboldt-Universität zu Berlin (2000). Von 1976 bis 1980 war Professor Ritter Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands und 1991/92 Planungsbeauftragter für den Neuaufbau der Geschichtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zudem ist er Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1994 wurde Professor Ritter emeritiert.

    Die Otto-von-Guericke-Vorlesungen führen seit 1995 Universität und Öffentlichkeit zusammen und finden große Resonanz. Gefördert wird sie von der NORD/LB Mitteldeutsche Landesbank. International renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ganz unterschiedlicher Disziplinen, die die Fähigkeit zur öffentlichen Wirkung mit herausragender Fachkompetenz verbinden, halten im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe, mit der die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ihren Namenspatron ehrt, vielbeachtete Vorträge.

    Für Rückfragen steht zur Verfügung:
    PD Dr. Bernhard Löffler, Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Telefon: 03 91 67-1 66 77, E-Mail: Bernhard.Loeffler@gse-w.uni-magdeburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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