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28.03.2000 00:00

Tumorzellen im Visier der Forscher

Malte Wittwer Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe finanziert Laserdissektionsmikroskop

    Bonn - Die Zellen eines bösartigen Tumors besitzen sehr unterschiedliche biologische Eigenschaften, die unter anderem für das unkontrollierte Wachstum und die Fähigkeit Metastasen zu bilden verantwortlich zu machen sind. Um die Entstehung und Ausbreitung einer Krebserkrankung nachvollziehen oder um neue Therapieansätze entwickeln zu können, sind sehr empfindliche, technisch hochkomplizierte Methoden erforderlich. Mit Hilfe eines Laserdissektionsmikroskops ist es möglich, einzelne Zellen aus einem Gewebestück zu gewinnen; diese Einzelzellen können anschließend mit zellbiologischen Verfahren untersucht werden. Ein solches Laserdissektionsmikroskop, mit über 240.000 Mark von der Deutschen Krebshilfe gefördert, wurde heute am 28. März 2000 auf einer Pressekonferenz im Pathologischen Institut der Universitätsklinik Bonn vorgestellt. Im Anschluß informierten Experten im Rahmen eines Symposiums über die vielfältigen Möglichkeiten dieser neuen Technologie.

    "Der entscheidende Vorteil der Laserdissektionsmikroskopie ist es, dass aus einem Gewebeschnitt unter mikroskopischer Kontrolle die verschiedenen Tumorkomponenten bis hinunter zu einzelnen Zellen gezielt herauspräpariert und dann molekularpathologisch analysiert werden können", erläutert Professor Dr. Ulrich Pfeifer, Direktor des Pathologischen Instituts der Universität Bonn. Die neue Technologie macht es somit möglich, die Vielzahl von Zelltypen eines bösartigen Tumors aufzuschlüsseln. So können die Wissenschaftler Tumorzellen von Bindegewebszellen oder Gefäßwandzellen trennen und diese anschließend molekularbiologisch untersuchen.

    Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Nicolas Wernert am Pathologischen Institut der Universität Bonn präpariert mit Hilfe des Laserdissektionsmikroskops Zellgruppen oder Einzelzellen aus bösartigen Tumoren der Vorsteherdrüse und des Hodens. Um das Wachstum eines solchen Tumors zu verstehen, interessiert die Wissenschaftler vor allem, wie Tumorzellen mit den sie umgebenden Gefäßwand- oder Bindegewebszellen in Wechselwirkung treten. Außerdem wollen die Forscher klären, welche Veränderungen der Erbsubstanz für die Entstehung von Tumoren verantwortlich sind. Die Mitarbeiter des Instituts für Neuropathologie, unter der Leitung von Professor Dr. Otmar D. Wiestler, nutzen die neue Laser-Technologie, um Gehirntumoren genauestens zu untersuchen. Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die genetischen Grundlagen für die Entwicklung von Zellen eines Gehirntumors im Detail zu analysieren. Dieses Wissen wollen die Forscher nutzen, um den Verlauf einer Tumorerkrankung prognostizieren und darauf aufbauend die bestmögliche Therapie wählen zu können. Sowohl das Pathologische Institut als auch das Institut für Neuropathologie zählen zu einem interdisziplinären onkologischen Forschungsverbund, dessen Aufgabe es ist, einen aktiven Austausch molekularer und zellbiologischer Methoden zwischen mehreren Arbeitsgruppen zu ermöglichen.

    Abdruck honorarfrei
    Beleg erbeten


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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