An der Ruhr-Universität Bochum entsteht in Kooperation mit dem Technologiezentrum Ruhr Bochum (TZR) das "Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr" (KMR). Ein Antrag von einer Gruppe von Wissenschaftlern unter Federführung von Prof. Dr.-Ing. Helmut Ermert und Prof. Dr. Peter Altmeyer ist soeben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) positiv beschieden worden, das heute die acht Sieger (aus 56 Skizzen und zuletzt 14 Anträgen) des Wettbewerbs "Kompetenzzentren für Medizintechnik" bekannt gegeben hat. Für die Einrichtung des KMR in Bochum bewilligte das BMBF 7,5 Millionen DM. Weitere Fördermittel wird die Industrie beisteuern. Das KMR hat sich zum Ziel gesetzt, neue bildgebende Verfahren zu entwickeln, um Krebs sowie andere Erkrankungen früher zu erkennen und besser diagnostizieren zu können.
Bochum, 31.03.2000
Nr. 83
BMBF bewilligt 7,5 Mio. DM für Bochum
Mit Ultraschall Früherkennung und Diagnostik verbessern
RUB bekommt "Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr"
An der Ruhr-Universität Bochum entsteht in Kooperation mit dem Technologiezentrum Ruhr Bochum (TZR) das "Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr" (KMR). Ein Antrag von einer Gruppe von Wissenschaftlern unter Federführung von Prof. Dr.-Ing. Helmut Ermert (Institut für Hochfrequenztechnik, Fakultät für Elektrotechnik) und Prof. Dr. Peter Altmeyer (Direktor der Dermatologi-schen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital - Klinikum der RUB) ist soeben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) positiv beschieden worden, das heute die acht Sieger (aus 56 Skizzen und zuletzt 14 Anträgen) des Wettbewerbs "Kompetenzzentren für Medizintechnik" bekannt gegeben hat. Für die Einrichtung des KMR in Bochum bewilligte das BMBF 7,5 Millionen DM. Weitere Fördermittel wird die Industrie beisteuern. Das KMR hat sich zum Ziel gesetzt, neue bildgebende Verfahren zu entwickeln, um Krebs sowie andere Erkrankungen früher zu erkennen und besser diagnostizieren zu können.
Zusammenarbeit mit medizintechnischen Unternehmen verstärken
Das Zentrum geht hervor aus dem interdisziplinären Arbeitskreis Biomedizinische Technik (AK-BMT), der seit Jahren Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Medizintechnik in Bochum eng verzahnt hat. Diesem Arbeitskreis gehören zahlreiche Wissenschaftler aus den ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten und der Medizinischen Fakultät der RUB an. Mit eingebunden an das KMR werden die Kliniken der RUB, das auf dem Universitätscampus angesiedelte TZR, sowie die in ihm und im weiteren Umfeld der RUB existierenden medizintechnischen Unternehmen, Institute, Dienstleister und Kostenträger.
International anerkannte Forschung in der Ultraschalltechnik
Bereits seit Jahren haben sich Bochumer Wissenschaftler in enger Kooperation mit der Industrie eine große international anerkannte Kompetenz in der Medizintechnik, speziell in bildgebenden Verfahren der Diagnostik und Früherkennung von Hautkrebs erworben. Daher ist die Aufbauphase des KMR vom thematischen Schwerpunkt der medizinischen Ultraschalltechnik bestimmt. Dabei betrifft der erste von drei Projektschwerpunkten die bildbasierte, nichtinvasive Gewebedia-gnostik, bei der spezielle Signalverarbeitungs- und Mustererkennungsverfahren genutzt und zum Teil auch mit anderen und neuartigen, nichtionisierenden Bild-gebungsmoda-litäten (z.B. OCT) kombiniert werden. Mit der Anwendung von Verfahren und der Entwicklung von Geräten zur verbesserten, nichtinvasiyen Früherkennung von Krebserkrankungen (z.B. Hautkrebs, Prostatakrebs) werden Themen mit eminenter medizinischer Brisanz und großer sozioökonomischer Bedeutung aufgegriffen. Ähn-liches gilt für den zweiten Projektschwerpunkt, der verbesserten Verfahren der Gefäßdiagnostik; hier sollen u.a. prognostische Aussagen zur Arteriosklerose erreicht werden. Im dritten Teilgebiet soll der Ultraschall für die Navigation weiter erschlossen werden. Hier werden die vorgesehenen Konzepte das Maß an Inva-sivität und an intraoperativer Strahlenbelastung für Patient und Arzt weiter verringern.
Mit Echtzeit-Elastographie und "Computer-Vision"
In allen Bereichen wird neben der Hochfrequenzsonographie die in Bochum entwickelte Echtzeit-Elastographie eine besondere Rolle spielen, die Gewebeverhärtungen (,,Knoten", ,,Plaques" etc.) ergänzend zum ,,normalen" Ultraschall in Bildern visualisiert und bei ersten klinischen Erprobungen bereits zu ermutigenden Ergebnissen geführt hat. Außerdem soll die vorhandene Kompetenz auf dem Gebiet der ,,Computer Vision" (Bildanalyse, Neuronale Netze) für neuartige Konzepte bei der Ultraschallabbildung genutzt werden.
Zahlreiche Partner im Umfeld vorhanden
Die Partner des geplanten Zentrums aus angewandter Forschung, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Gründungsberatung und -finanzierung sind bereits vorhanden und kooperieren miteinander. Das einzurichtende Zentrum wird diese Kooperation verstärken und so bewirken, dass unter Wahrnehmung von Möglichkeiten des Qualitätsmanagements den Besonderheiten des Fachgebietes, des Marktes und der Gesetzgebung Rechnung getragen und damit die gesamte Wertschöpfungkette von Lehre und Forschung bis zur Vermarktung und Anwendung auf dem Gebiet der Medizintechnik besonders wirkungsvoll genutzt wird. Das BMBF hat damit be-wusst Bochum zum zentralen Deutschen Forschungsschwerpunkt für die Entwicklung moderner Ultraschalltechnik gemacht.
Weitere Informationen
Für die Technik
Prof. Dr.-Ing. Helmut Ermert (Sprecher des Zentrums), Ruhr-Universität Bochum, Institut für Hochfrequenztechnik, Fakultät für Elektrotechnik, D-44780 Bochum, Telefon: 0234 3222842, Telefax: 0234 3214167, E-Mail: helmut.ermert@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://www.hf.ruhr-uni-bochum.de
Und die Medizin
Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, (Steilvertretender Sprecher des Zentrums), Direktor der Dermatologische Universitätsklinik im St. Josef-Hospital - Klinikum der RUB -, Gudrunstr. 56 D-44791 Bochum, Telefon: 0234 /509-3411, Telefax: 0234 509-3445, E-Mail: Bochum@derma.de, Internet: http://www.derma.de/~Bochum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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