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31.01.2007 13:39

...wenn die Schule mit dem Kindergarten: Internationale Fachtagung über gemeinsame Ausbildung für Grundschule und Kita

Eberhard Scholz Pressestelle
Universität Bremen

    Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch für die gemeinsame universitäre Ausbildung von zukünftigen Grundschullehrerinnen und Erzieherinnen. Denn was in anderen Ländern längst gängige Praxis ist, ist für die Bundesrepublik noch Neuland - außer in Bremen. Mit der Eröffnung des Bachelorstudiengangs "Fachbezogene Bildungswissenschaften" hat die Universität Bremen bereits im Wintersemester 2005/06 den ersten Schritt getan, um Studierende gemeinsam für die Praxis in Kindertagesstätte und Grundschule auszubilden. Die Herausforderungen bei der Neuorientierung in der Ausbildung im Elementar- und Grundschulbereich stehen im Mittelpunkt der öffentlichen Fachtagung "Das Kind im Blick. Die gemeinsame Ausbildung für den Elementarbereich und die Grundschule", die am 2. und 3. Februar 2007 in der Universität Bremen stattfindet.

    Die Veranstalterinnen um Professorin Ursula Carle aus dem Arbeitsgebiet Grundschulpädagogik im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen haben neben deutschen Experten Fachleute aus Schweden, Italien und der Schweiz eingeladen, die über die Erfahrungen in ihren Ländern berichten werden. Die interessierte Öffentlichkeit kann an der Tagung teilnehmen. An zwei Problemfeldern lassen sich Schwierigkeiten um die akademische Ausbildung im Elementarbereich beispielhaft zeigen:

    Das Verhältnis von fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Ausbildung:
    Fachdidaktik und Stufendidaktik müssen aufeinander abgestimmt werden. Das ist leichter gesagt als getan. So lehnen Sozialpädagogen und -pädagoginnen häufig den Begriff Fachdidaktik in einem Studienangebot für Elementarpädagogen vehement ab, wenngleich entwicklungsorientierte Bildungspläne nun auch in Deutschland vorliegen, die für Kinder bis zehn Jahre gelten. Sie umfassen die Elemente für sprachliche und schriftsprachliche, mathematische, naturwissenschaftliche, soziokulturelle, moralische, musikalische, künstlerisch-gestaltende, motorische und gesundheitliche Bildung (Systematik aus dem Thüringer Bildungsplan). In Fachdidaktik-Ateliers wird im Rahmen der Tagung eine stufenübergreifende fachdidaktische Zugangsweise und ihre hochschuldidaktische Umsetzung vorgestellt.

    Gemeinsame Begrifflichkeiten:
    Es müssen gemeinsame Begriffe verbindlich eingeführt gefunden werden. Häufig gibt es gleiche oder sehr ähnliche Arbeitsbereiche in Kindergarten und Schule, die jedoch jeweils eigene Benennungen haben. Für einige alltägliche Situationen, etwa Unterricht, gibt es in Kindertageseinrichtungen keinen adäquaten Begriff, obwohl - wie die Bremer Untersuchungen im Projekt Frühes Lernen in Bremen belegen - die Unterschiede zwischen bestimmten Angeboten im Kindergarten und im ersten Schuljahr nicht wesentlich von einander abweichen.

    Im Roundtable findet eine kritische Diskussion statt. Sechs ausgewiesene Fachleute diskutieren über die Ausbildung und die künftigen Arbeitsfelder für wissenschaftlich ausgebildete Elementarpädagoginnen und -pädagogen. Brauchen wir in Kindertageseinrichtungen Bildungsexpertinnen und -experten mit einem hohen Anteil fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Studien - oder eher mit sozialpädagogisch geprägtem Profil? Aus der Perspektive verschiedener Disziplinen sucht die Expertenrunde eine Antwort darauf, wie viel Fachdidaktik die Erzieherin und der Erzieher benötigen, braucht, um den neuen Bildungsanforderungen an Kindertageseinrichtungen gerecht zu werden und - wie viel Fachdidaktik das Kind verträgt. Schließlich geht es um die hochschuldidaktische Frage, ob es sinnvoll ist, elementarpädagogische Prinzipien wie der Selbstbildung oder der Unterstützung in der kindlichen Entwicklung (Ko-Konstruktion) in einer wissenschaftlichen Ausbildung von Elementarpädagoginnen didaktisch zu verankern.

    Die Tagung am 2. und 3. Februar 2007 wird von Professorin Ursula Carle geleitet. Veranstaltungsort ist der Hörsaal im Gebäude GW 1 (gegenüber vom Universum).

    Weitere Informationen:
    Universität Bremen
    Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften
    Arbeitsgebiet Grundschulpädagogik
    Prof. Dr. Ursula Carle
    Tel. 0421 218 3057 oder 218 2046 (Organisation)
    E-Mail: ucarle@uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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