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01.02.2007 12:45

Scharfer Blick tief ins Herz - Informationen zum Tag der Gesundheitsforschung

Petra Schultze Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm

    Ulmer Kardiologen können Schädigungen und Fehlfunktionen des Herzens mit Hilfe der Magnetresonanztomographie in hoher Auflösung dreidimensional sichtbar machen.

    Hintergrundinformationen zum Tag der Gesundheitsforschung am 24./25.2.2007
    Thema: Herz, Motor des Lebens

    Fließt genug Blut durch die linke Herzklappe? Wie viel Gewebe des Herzmuskels ist nach dem Herzinfarkt geschädigt? Funktionieren die künstlichen Herzklappen richtig? Wie groß ist die Gefahr eines wandernden Blutgerinnsels? Bedroht ein Tumor des Herzens oder der Lunge die Funktion des Herzens?

    All diese Fragen können neben den bislang eingesetzten bildgebenden Techniken wie Echokardiographie oder Herzkatheter mit der sogenannten kardiovaskulären Magnetresonanztomographie noch besser beantwortet werden. "Das Verfahren liefert dreidimensionale Bilder in hoher Auflösung, die Aussehen und Funktion der einzelnen Teile des Herzens wie Blutgefäße, Muskelfasern und Herzklappen sehr genau darstellen", erklärt Prof. Dr. Vinzenz Hombach, der Ärztliche Direktor der Klinik für Innere Medizin II. Die Ulmer Kardiologen nutzen die Möglichkeiten der MRT-Bilder, um mehr über Herz-Kreislauf-Erkrankungen heraus zu finden - sie sind in den industrialisierten Ländern der Welt mit 50% die häufigste Todesursache.

    Diagnose und Therapie der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelerkrankungen und Herzinfarkt lassen sich mit Hilfe der genaueren Bildgebung verbessern. Hombachs Team hat beispielsweise in einer großen Studie Patienten nach einem Herzinfarkt nachbeobachtet. Die MRT-Bilder halfen, genau zu überprüfen, wie viel Herzmuskulatur nach einem Herzinfarkt nach schneller mechanischer Rekanalisation durch Ballonkatheter und Stentimplantation geschädigt war und welche spezifischen Faktoren die weitere Prognose der Patienten bestimmen. "Den Herzmuskel konnte man bisher nicht besonders gut darstellen, mit der MRT lassen sich mögliche Schädigungen nach Infarkten sehr viel besser erkennen", erklärt Hombach. Auch für andere Herzerkrankungen wie Herzmuskelentzündung, Herzklappenerkrankungen, angeborene Herzfehler oder bösartige Herztumore können Schweregrad und Komplikationen meist extrem präzise abgebildet werden, so dass die Kardio-MRT in der Ulmer Kardiologie mittlerweile unverzichtbar geworden ist und fest in das Stufenverfahren der Diagnosesicherung eingebaut ist.

    Für die Patienten ist besonders wichtig, dass das Verfahren ohne Strahlenbelastung funktioniert, auch die zum Teil eingesetzten Kontrastmittel sind sehr gut verträglich. Die Kardiologie des Universitätsklinikums Ulm verfügt als einzige in Baden-Württemberg über zwei eigene Kardio-MRT-Geräte mit jeweils 1,5 und 3,0 Tesla Leistung für die Forschung und Versorgung von PatientInnen mit Herz- und Kreislauferkrankungen. Das leistungsstärkere 3.0 Tesla-Gerät, das mittlerweile in Betrieb genommen wurde, wird im Rahmen eines eigenen Workshops am Montag, den 02. April 2007 ab 16:00 Uhr feierlich "eingeweiht". Über die sich rasch entwickelnde Technologie wollen Prof. Hombach und sein Kollege Prof. Dr. Volker Rasche dann auch die winzigen Herzkranzgefäße und die Wände von Blutgefäßen noch genauer untersuchen können.

    Und so funktioniert die Magnetresonanztherapie:
    Der Patient wird in eine Röhre mit einem starken Magnetfeld gelegt. Das Magnetfeld richtet in seinem Einflussbereich alle Wasserstoffkerne (Protonen) des Körpers nach einer Richtung aus, worauf durch Einschalten eines starken elektrischen Gradienten die Richtung der Protonen umgekipppt wird. Nach Abschalten des Gradienten kehren die Protonen wieder in ihre Ausgangslage zurück (Relaxation), wobei sie Signale abgeben, die zum Bildaufbau benutzt werden. Die unterschiedliche Protonenzusammensetzung der einzelnen Gewebe und deren Relaxationsverhalten ergibt unterschiedliche Dichtewerte bzw. Kontraste, aus denen durch ein ausgetüfteltes Verfahren das anatomische Bild der dargestellten Körperregion rekonstruiert werden kann. Im Gegensatz zur Röntgenbildgebung lassen sich so vor allem weiche Gewebe wie Muskeln oder Blutgefäße und deren Veränderungen besonders gut darstellen.

    Ansprechpartner ist:
    Prof. Dr. Vinzenz Hombach, Tel:0731 - 500 45001

    Die Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin II bietet zum Tag der Gesundheitsforschung im Ulmer Stadthaus ein spannendes Programm rings um das Herz an. Das genaue Programm finden Sie im angegebenen Internet-Link.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Petra Schultze
    Universitätsklinikum Ulm
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Albert-Einstein-Allee 29
    89081 Ulm

    Tel: 0731 - 500 43025
    Fax: 0731 - 500 43026
    E-Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tag-der-gesundheitsforschung.de/741_746.php - Programm Tag der Gesundheitsforschung in Ulm
    http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/innere-medizin/klinik-fuer-innere-... - Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin II


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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