Mit der "Entwicklung der Weltbevölkerung - Rückblick - Ausblick" befasst sich die 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft, DGBW, (5. bis 7. April 2000, Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19, 44789), die von Prof. Dr. Notburga Ott (Sozialpolitik und öffentliche Wirtschaft, Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB) mit organisiert wird.
Bochum, 03.04.2000
Nr. 84
Zur Entwicklung der Weltbevölkerung
Die Armen wachsen - die Reichen schrumpfen
Bevölkerungswissenschaftler tagen in Bochum
Mit der "Entwicklung der Weltbevölkerung - Rückblick - Ausblick" befasst sich die 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft, DGBW, (5. bis 7. April 2000, Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19, 44789), die von Prof. Dr. Notburga Ott (Sozialpolitik und öffentliche Wirtschaft, Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB) mit organisiert wird. Kurz nach dem Jahr-hundertwechsel wollen die Wissenschaftler eine Bilanz der Bevölkerungsentwicklung für das zurückliegende Jahrhundert ziehen und einen Ausblick auf die kommenden Jahrzehnte wagen. Die Veranstaltungen sind öffentlich. Programm siehe unten.
Mehr als verdoppelt
Im 20. Jahrhundert ist die Weltbevölkerung in einem bis dahin unbekannten Ausmaß gewachsen: um 1900 lebten etwa 2,6 Milliarden Menschen auf der Erde, Ende 1999 waren es 6,2 Milliarden. Zu diesem Wachstum trugen im wesentlichen die Entwicklungsländer bei, in denen traditionell die Kinderzahlen hoch waren, gleichzeitig aber die Säuglings- und Kindersterblichkeit deutlich gesenkt werden konnte und die Lebenserwartung zunahm. In den Industrieländern gingen die Kinderzahlen mit Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Die Auswirkungen dieser Entwicklung wurden jedoch erst nach der Jahrhundertmitte deutlich, als die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten überstieg und damit ein Rückgang der Bevölkerung einsetzte, der allerdings teilweise durch Wanderungen verdeckt wurde.
Ausblick auf das 21. Jahrhundert
Die Entwicklungstrends der Vergangenheit bestimmen nachhaltig die vor uns liegenden Jahre und Jahrzehnte: Trotz rückläufiger Wachstumsraten wird die Bevölkerung der Entwicklungsländer über dieses Jahrhundert hinaus weiter wachsen, während der Bevölkerungsrückgang in den Industrieländern bei durchschnittlichen Kinderzahlen je Frau deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau sich eher beschleunigt. In den Entwicklungsländern steigt die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter unverhältnismäßig stark; dagegen wächst die Zahl und der Anteil der Alten und Hochbetagten in den Industrieländern beträchtlich.
Auswirkung auf Politik und Gesellschaft
Diese gegenläufigen Entwicklungen in Industrie- und Entwicklungsländern haben in beiden Regionen deutliche Veränderungen der Altersstrukturen zur Folge und erfordern von Politik und Gesellschaft Anpassungsstrategien für eine Wirtschafts- und Sozialpolitik, die den neuen Anforderungen Rechnung trägt. Auf dieser Tagung sollen die vielfältigen Aspekte und Determinanten der Bevölkerungsentwicklung weltweit und in einzelnen Weltregionen und ihre Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Bereiche in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen erörtert werden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Notburga Ott, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-28971, Fax: 0234/32-14247,
E-Mail: noburga.ott@ruhr-uni-bochum.de
Programm
Mittwoch, 5. April 1999
14:00 Uhr, Begrüßung und Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden der DGBW, Johannes Otto
14:15 Uhr, Weltbevölkerung und Weltgesellschaft, Herwig Birg, Universität Bielefeld,
15:15 Uhr, Weltbevölkerungsbewegung - Rückblick , Parviz Khalatbari, Humboldt-Universität zu Berlin
16:15 Uhr, Verleihung des Nachwuchswissenschaftlerpreises der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung,
16:45 Uhr, Annäherungen an die Zukunft: Bevölkerungsprojektionen
der UN Population Devision, Thomas Büttner, New York
17:45 Uhr, Kairo + 5: Alte und neue Bevölkerungsfragen, Charlotte Höhn, BiB, Wiesbaden
Donnerstag, 6. April 1999
09:00 Uhr, Sitzungen der Arbeitskreise in der DGBW
o Bevölkerungswissenschaftliche Methoden
o Bevölkerungsökonomie
o Historische Demographie
o Demographie der Entwicklungsländer
o Migration - Integration - Minderheiten
14:00 Uhr, Global Population Policy, Janusz Balicki, Universität Warschau
15:00 Uhr, United Nations Population Projections 1950-1995: Quality and Accuracy, Nico Keilman, Statistik Norwegen, Oslo
16:30 Uhr, Population based household projections to the year 2050, Sabine Springer, Habitat, Nairobi
17:30 Uhr, Population Growth and Mobility: An analysis of migration profile in Indonesia, S. Salut Muhidin, University of Groningen
Freitag, 7. April 1999
09:00 Uhr, Was geht uns die Weltbevölkerungsentwicklung an? Inga Brügge-mann, IPPF,
19:00 Uhr, Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern und Politikern, "Was geht uns die Weltbevölkerungsentwicklung an?"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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