Neue Regelungen zum Zugang zu Daten der Ressortforschung ermöglichen eine bessere wissenschaftliche Politikberatung
"Die >Zehn Leitlinien der Bundesregierung für eine moderne Ressortforschung< und die am selben Tag vom Wissenschaftsrat beschlossenen >Empfehlungen zur Rolle und künftigen Entwicklung der Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben< sind für die empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung ausgesprochen erfreulich, da sie helfen werden den Zugang der Wissenschaft zu wichtigen Daten der vom Bund finanzierten Forschungseinrichtungen zu verbessern", erklärt der Berliner Ökonom Gert G. Wagner als Vorsitzender des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten. "Das wird nicht nur die Grundlagenforschung, sondern vor allem auch die wissenschaftliche Politikberatung verbessern".
Die in den Leitlinien nur kurz angesprochene "gemeinsame Nutzung von Infrastruktur" durch die Ressortforschung und durch unabhängige Forscher wird in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates spezifiziert. Unter "Forschungsinfrastruktur" werden ausdrücklich nicht nur Geräte, sondern auch entsprechende Bibliotheken und vor allem auch Daten verstanden.
"Es ist für das künftige Profil der empirischen Sozial - und Wirtschaftsforschung außerordentlich nützlich, dass der Wissenschaftsrat nicht nur die Erstellung eines >Handbuchs der Forschungsinfrastruktur< innerhalb der nächsten zwei Jahre empfiehlt, sondern auch die systematische Einrichtung von >Forschungsdatenzentren< in bundeseigenen Forschungseinrichtungen", erklärt Wagner, der davon ausgeht, "dass auch die amtliche Statistik zu den Forschungseinrichtungen zu zählen ist".
In Forschungsdatenzentren können zum Beispiel datenschutzrechtlich sensible Daten, etwa die Statistik-Daten der Sozialversicherungen oder die Bildungs-Daten des "Bundesinstitut für Berufsbildung", in datenschutzrechtlich einwandfreier Weise und gut gesichert der unabhängigen Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Die Evaluation der Arbeitsmarktpolitik wurde so in den letzten Jahren enorm verbessert, denn bei der Bundesagentur für Arbeit gibt es bereits ein vom BMBF mit einer Anschubfinanzierung versehenes Forschungsdatenzentrum, dessen Einrichtung vom Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten empfohlen wurde.
Forschungsdatenzentren wurden auch in den Statistischen Ämtern (beim Bund und den Ländern) eingerichtet sowie bei der Deutschen Rentenversicherung. Deren Zukunft - ebenso wie die der Daten-Servicezentren in Bonn und Mannheim - wird am 9. Februar eine Konferenz des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten in Berlin diskutiert werden.
Weitere Informationen zur Konferenz "Nutzen der Forschungsdaten- und Datenservicezentren für Politik, Datengeber und Wissenschaft - Finanzielle und rechtliche Aspekte" finden sie auf unserer Homepage:
http://www.ratswd.de/veranst/konferenz_fdz/konferenz_fdz.html
Informationen zu den Leitlinien der Bundesregierung und den Empfehlungen des Wissenschaftsrates:
http://www.bmbf.de/pub/leitlinien_ressortforschung.pdf, Leitlinie 7
http://www.wissenschaftsrat.de/texte/7702-07.pdf, insbesondere Seite 17 und Seite 131
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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