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02.02.2007 10:11

Umfrage: Bevölkerung blickt skeptisch in die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung: Gesundheitsreform muss Versicherteninteressen berücksichtigen

    Gütersloh, 2. Februar 2007. Die große Mehrheit der Bevölkerung blickt skeptisch in die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens. Dies zeigt der aktuelle Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung. So rechnen 62 Prozent der Befragten damit, dass sich der Umfang der Leistungen, die von den gesetzlichen Kassen bezahlt werden, in den nächsten fünf Jahren verringert. Im gleichen Zeitraum befürchten 71 Prozent eine schlechtere Qualität der medizinischen Leistungen und 89 Prozent erwarten steigende Krankenversicherungsbeiträge. Die meisten Versicherten (60 Prozent) haben darüber hinaus Bedenken, im Alter nicht ausreichend medizinisch versorgt zu sein, und 84 Prozent vermuten, dass Wartezeiten auf bestimmte Therapien oder Operationen zunehmen.

    Auch gegenwärtig ist die Bevölkerung mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland (das heißt mit Ärzten, anderen Gesundheitsberufen, der Verfügbarkeit von Behandlungseinrichtungen, der Qualität der Versorgung im Krankheitsfall und der Finanzierung des Gesundheitswesens) nur mit­telmäßig zufrieden. So geben in der aktuellen Befragung nur 37 Prozent der Versicherten an, mit der Gesundheitsversorgung zufrieden zu sein. Die Mehrheit (46 Prozent) ist teils zufrieden/teils unzufrieden und 17 Prozent sind unzufrieden. Im November 2003 waren noch 48 Prozent der Be­fragten mit der Gesundheitsversorgung zufrieden.

    Die Mehrheit der Bevölkerung (61 Prozent) ist der Ansicht, dass einschneidende Maßnahmen not­wendig sind, um das deutsche Gesundheitswesen zu verbessern. Für 27 Prozent der Befragten funktioniert das Gesundheitswesen im Großen und Ganzen gut und bedarf nur kleinerer Verbesse­rungen. 12 Prozent halten es jedoch für so schlecht, dass es von Grund auf verändert werden muss.

    "Es ist deutlich zu erkennen, dass die Bevölkerung eine Verbesserung des gegenwärtigen Sys­tems wünscht", sagt Dr. Brigitte Mohn, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung. "Ebenso zeigen die Ergebnisse, dass die Menschen die Probleme nicht nur auf der Finanzierungsseite se­hen. Sie machen sich auch große Sorgen um die Qualität der Versorgung. Über 60 Prozent wissen nicht, wie sie im Bedarfsfall eine gute Behandlung finden sollen. Deswegen ist es ein Ziel der Ber­telsmann Stiftung, mehr Transparenz über die Qualität der Versorgung herzustellen. Eine Gesund­heitsreform im Sinne der Bürger sollte diesen Aspekt in Zukunft noch stärker berücksichtigen."

    Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung befragt repräsentativ zweimal jährlich die Bevöl­kerung zu aktuellen Themen des deutschen Gesundheitswesens. Für die hier vorgestellten Ergeb­nisse wurden im November 2006 insgesamt 1.574 Personen befragt.

    Über die Bertelsmann Stiftung:

    Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinan­der der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet ope­rativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral.

    Rückfragen an: Jan Böcken, Telefon: 0 173 / 54 52 073; E-Mail: Jan.Boecken@Bertelsmann.de

    Weitere Befragungsergebnisse zu aktuellen Themen des deutschen Gesundheitswesens finden Sie in der Publikation "Gesundheitsmonitor 2006 - Gesundheitsversorgung und Gestaltungsoptionen aus der Perspektive von Bevölkerung und Ärzten". Das Buch ist über den Verlag Bertelsmann Stiftung erhältlich.


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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