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02.02.2007 10:18

Schizophrenie: Vom Bund geförderte Studie untersucht Wirksamkeit einer am UKE entwickelten Therapiemethode

Dr. Marion Schafft Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Mit rund 666 000 Euro fördern jetzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Studie, mit der die Wirksamkeit einer am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) entwickelten Behandlungsmethode für Menschen mit Schizophrenie untersucht werden soll. An der Studie, die in Hamburg und Heidelberg durchgeführt wird, werden insgesamt 150 Patienten teilnehmen. Etwa die Hälfte der Fördergelder bleibt am UKE.

    Ein Kernmerkmal von Schizophrenie sind Wahnvorstellungen, von denen die Patienten fest überzeugt und nicht abzubringen sind. Untersuchungen in der Vergangenheit hatten gezeigt, dass die Betroffenen verschiedene Denkverzerrungen aufweisen. So konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, dass die meisten Patienten - auch außerhalb ihres Wahns - auf der Basis unzulänglicher Informationen voreilig Schlüsse ziehen, an denen sie selbst dann festhalten, wenn ihnen weitere, widersprechende Informationen vorgelegt werden.

    Eine Arbeitsgruppe um Priv.-Doz. Dr. Steffen Moritz, Psychologe an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE, hat nun ein so genanntes "Metakognitives Training" zur Behandlung von schizophrenen Patienten entwickelt, das ihnen diese Denkfehler spielerisch bewusst macht. Jeweils drei bis zehn Teilnehmer werden in 45- bis 60-minütigen Gruppensitzungen mit Situationen, Ereignissen und Bildern konfrontiert, die auf den ersten Eindruck mehrere Beurteilungen (und eventuell anschließende Handlungsvarianten) zulassen. Immer wieder erfahren die Patienten, wie etwa der erste Blick oder das eigene Gedächtnis täuschen kann. Durch solche Aha-Erlebnisse sollen die Betroffenen lernen, über ihre Denkweisen nachzudenken sowie ihr bisheriges Problemlösungsverhalten kritisch zu hinterfragen und zu verändern. Durch den interaktiven und unterhaltsamen Charakter des Programms soll die Aufmerksamkeit der Patienten gefesselt und so die Nachhaltigkeit der Trainingseffekte gesteigert werden. Das Training besteht aus ein oder zwei Durchgängen mit je acht Einheiten in vier Wochen.

    Das in Hamburg erarbeitete Programm wird bereits seit einigen Jahren an verschiedenen deutschen Kliniken erprobt. In der jetzt begonnenen groß angelegten wissenschaftlichen Studie nehmen jeweils 75 Patienten am Metakognitiven Training und 75 an einem anderen Programm zum Training geistiger Fähigkeiten teil. Direkt vor, direkt nach und ein halbes Jahr nach der Therapie wird der Krankheitszustand der Patienten überprüft.

    Informationen für Journalisten bei Priv.-Doz. Dr. Steffen Moritz, Tel.: 040/42803-6565


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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