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03.02.2007 17:54

50. Vortrag der Erich-Regener-Vortragsreihe: Zur Geschichte der Ortsbestimmung auf See

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum 50. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Donnerstag, dem 15. Februar 2007, um 19.00 Uhr, wird Herr Privatdozent Dr. Günther Oestmann aus München einen ca. einstündigen Vortrag mit dem Titel "Zur Geschichte der Ortsbestimmung auf See" halten. Herr Dr. Oestmann ist gebürtiger Bremer. Er hat nach einer Ausbildung zum Uhrmacher in Tübingen und Hamburg Kunstgeschichte, Neuere Geschichte und Geschichte der Naturwissenschaften studiert. 1992 promovierte er mit einer Arbeit über die astronomische Uhr des Straßburger Münsters, 1993 wurde er mit dem Philipp-Matthäus-Hahn-Preis der Stadt Kornwestheim ausgezeichnet. An der Universität Hamburg habilitierte er sich 2001 für das Fach Geschichte der Naturwissenschaften; ein Jahr später legte er die Uhrmacher-Meisterprüfung ab. Seit 2006 ist er Konservator der Abteilung Schiffahrt des Deutschen Museums in München.

    Heutzutage ist es spielend leicht, mittels satellitengestützter Navigation (dem "Global Positioning System", kurz GPS) die eigene Position auf dem Globus durch Knopfdruck präzise zu bestimmen. Der Weg hin zu diesem Entwicklungsstand war lang und durchaus nicht immer geradlinig. Wer sich in früheren Jahrhunderten auf die See hinauswagte, tat gut daran, sich in Sichtweite der Küste zu halten. Für lange Zeit erfolgte die Schiffahrt allein nach lokaler Kenntnis der Küstenlinie, Wind- und Meeresströmungen. Diese Erfahrungen wurden mündlich überliefert, in Nordwesteuropa ab dem 15. Jahrhundert auch schriftlich festgehalten. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts wurden in Portugal Verfahren zur Bestimmung der geographischen Breite entwickelt und Winkelmeßinstrumente - die bereits früher im islamisch-arabischen Kulturkreis zur Anwendung gekommen waren - eingesetzt.

    Die verschiedenen Verfahren der Längenbestimmung auf See waren im 16. Jahrhundert zumindest in der Theorie bereits bekannt, doch sollten noch über zwei Jahrhunderte vergehen, bis das Problem eine praktikable Lösung fand. Durch die Erfindung des Spiegelsextanten und des von John Harrison gebauten Chronometers sowie die Publikation hinreichend genauer Tafeln der Bewegung des Mondes war die sichere Positionsbestimmung auf See um die Mitte des 18. Jahrhunderts schließlich möglich geworden.

    Durch die Entwicklung der Funk- und Trägheitsnavigation wurde die Ortsbestimmung schließlich unabhängig von Beobachtungen der Himmelskörper. Die satellitengestützte Navigation stellt hingegen eine Verbindung von astronomischer Navigation und Funknavigation dar.

    Erich Regener (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html) (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPS bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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