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04.04.2000 18:57

Mehr Sicherheit im elektronischen Zahlungsverkehr

Dr. Manfred Leber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Zur Entwicklung von Sicherheitsstandards im elektronischen Zahlungsverkehr haben die Deutsche Bank AG und die Bayerische HypoVereinsbank AG unter der Konsortionalführerschaft des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) ein 20-Millionen-Projekt auf den Weg gebracht. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert FairPay, so der Name des Großprojekts, mit ca. 10 Millionen Mark. Fünf auf Sicherheitstechnologie spezialisierte Softwarehäuser sind weitere Partner auf der Unternehmerseite. Zum Beirat des Konsortiums gehören u.a. das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das Bundesministerium für Finanzen und das Bundesministerium des Innern. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.

    Bereits heute werden im internationalen Bankenverbund Milliardenbeträge über die Netze als elektronisches Geld bewegt, was sich im Zuge des anhaltenden Aufwärtstrends der elektronischen Märkte noch rasant steigern wird. Analysen sagen einen Umsatzanstieg des Handels im Internet von etwa 14 Milliarden US-Dollar 1997 auf mehr als 300 Milliarden Dollar im Jahr 2002 voraus. Um so bedeutender werden damit aber auch die Anforderungen an die Sicherheit des elektronischen Zahlungsverkehrs. Denn fallen die Netze für den Zahlungsverkehr nur für einige Minuten aus, kann dies bei einer Bank bereits zu Milliardenverlusten führen. Und ein gezielter Angriff auf die Netze könnte in kurzer Zeit eine ganze Volkswirtschaft zum Stillstand bringen. Das mangelnde Vertrauen in den elektronischen Zahlungsverkehr, das sich in der noch relativ geringen Benutzung vor allem in Deutschland bemerkbar macht, ist ein weiterer Grund für die erhöhten Sicherheitsanstrengungen.

    Vor diesem Hintergrund kann die Wichtigkeit von FairPay kaum hoch genug veranschlagt werden. Über die Bedeutung als Forschungs- und Entwicklungsprojekt hinaus handelt es sich um ein Vorhaben von nationaler Dimension und internationaler Ausstrahlung. Nach Über-zeugung der Experten des DFKI wird FairPay das "verletzliche Nervensystem" der deutschen Wirtschaft sicherer machen: "Diese höhere Zuverlässigkeit wird Vertrauen nach sich ziehen und e-commerce attraktiver machen, zum Vorteil der gesamten deutschen Wirtschaft - und das auf der Basis deutscher Hochtechnologie, die nachweislich in dieser, bisher von den USA beherrschten Domäne, erstmals überlegen ist."

    Für Projektleiter Prof. Dr. Klaus P. Jantke, der am DFKI am Forschungsbereich "Deduktions- und Multiagentensysteme" von Prof. Dr. Jörg Siekmann arbeitet, basiert die Sicherheitstechnologie dieses Gebietes auf "automatisierter Logik", und er sieht darin auch den Vorsprung der deutschen Wissenschaft auf diesem Gebiet begründet. Erst durch die logisch präzise Beschreibung von Bedrohungen und Angriffen gelingt es, die Zuverlässigkeit von Zahlungsverkehrssystemen zu beweisen oder gegebenenfalls deren Schwachstellen aufzudecken. Dazu stehen hochspezialisierte Software-Werkzeuge zur Verfügung, die ständig weiter perfektioniert werden.

    Spitzenforschung, die relativ rasch zu marktrelevanten Anwendungsmöglichkeiten führt, ist das Markenzeichen des DFKI. Von zentraler Bedeutung ist dabei, wie DFKI-Chef Prof. Dr. Wolfgang Wahlster hervorhebt, speziell das Saarbrücker Umfeld mit den weiteren Einrich-tungen wie dem Fachbereich Informatik der Universität des Saarlandes, der Computerlinguistik, dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität und dem Max-Planck-Institut für Informatik, die zum Schwerpunktbereich electronic commerce gleichfalls beitragen und mit dem DFKI auf diesem Gebiet kooperieren.

    Weitere Fragen beantwortet Ihnen Prof. Dr. Klaus P. Jantke: Tel. 0681/302-4131.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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