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05.04.2000 10:39

Wenn die Haut "schrumpft"

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Zu ihrer Jahrestagung treffen sich am Sonnabend, dem 8. April 2000, die Mitglieder der Medizinischen Fachgesellschaft der Ärzte für Haut- u. Geschlechtskrankheiten Sachsen-Anhalts in Magdeburg.

    "Neben hochinteressanten Vorstellungen von komplizierten Krankheitsbildern, die in kurzen Vorträgen zur Fort- und Weiterbildung der Assistenten und niedergelassenen Fachärzte dienen, steht als Hauptvortrag im Mittelpunkt der Veranstaltung die progressive systemische Sklerodermie, eine relativ seltene, vorwiegend die Haut betreffende Erkrankung, die durch eine allgemeine Verhärtung bzw. Straffung der Haut gekennzeichnet ist. Je nach ihrem Verlaufstyp kann sie aber auch Lunge, Herz und Niere betreffen", erklärt Gastgeber Professor Harald Gollnick, Direktor der Universitätshautklinik Magdeburg. Die Erkrankung kann im jüngeren bis zum höheren Erwachsenenalter auftreten. Ausgelöst wird sie durch eine Antikörperreaktion gegen körpereigenes Gewebe, wobei die eigentliche Ursache nach wie vor nicht eindeutig geklärt ist. Jedoch kennen wir Provokationsfaktoren und auch solche, die eine sogenannte Pseudosklerodermie hervorrufen können. Auch berufliche Ursachen wie z.B. Exposition gegenüber Silizium (Bergbau) sind bekannt. Häufig kündigt sich lange vor den Hauterscheinungen die Erkrankung mit Blauwerden der Finger, danach Weiß- und schließlich einer schmerzhaften Rotverfärbung an. Begleitende Beschwerden, die sich dann ankündigen, sind Schluckstörungen, erst im Spätstadium Atemnot, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Schwächegefühl. Professor Gollnick: "Je nach dem, ob mehr die autoaggressive entzündliche oder die schleichende, das Bindegewebe langsam zur Schrumpfung bringende Version vorliegt und je nach dem, ob eine Nieren- oder Lungenbeteiligung vorliegt, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die in der Regel interdisziplinär vom Hautarzt zusammen mit dem Rheumatologen, Nephrologen oder Pulmonologen koordiniert werden." Neben der medikamentösen Behandlung sind unbedingt physikalische Maßnahmen mit Bewegungsübungen, Massagen, Atemgymnastik, Fangopackungen und Bädern notwendig. Nikotin und Kälteexposition und die Gefäße verengende Medikamente müssen unbedingt vermieden werden, meint der Hautexperte.

    Im Weiteren folgen auf der Tagung Vorträge, die aktuelle experimentelle oder klinische Forschung betreffen und sich mit Zellen des Gefäßsystems, mit Zellzerstörungsmechanismen oder auch Infektionen durch Pilzerreger beschäftigen.

    Die Gesellschaft der Dermatologen und Venerologen Sachsen-Anhalts wurde 1996 in Halle gegründet bzw. rekonstituiert. Ihre 5. Jahrestagung findet am 8. April 2000 ab 9 Uhr im Theoretischen Hörsaal auf dem Campus des Universitätsklinikums in der Leipziger Straße statt.


    Weitere Informationen:

    http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/khaut/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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