Wiederentdeckt - Psychoanalytikerinnen im Berliner Raum
Ausstellung vom 12. bis 28. August im Foyer der Humboldt-Universitaet zu Berlin
Das Leben und Wirken von vierzehn Psychoanalytikerinnen ist Gegenstand einer Wanderausstellung, die vom 12. bis zum 28. August im Foyer der Humboldt-Universitaet zu Berlin gezeigt wird. Die Frauenbiographien umfassen drei Epochen der Entwicklung der Tiefenpsychologie in Berlin, angefangen von der Zeit der 20er Jahre bis ueber das Kriegsende hinaus. Zugleich stehen sie exemplarisch fuer verschiedene psychoanalytische Richtungen: Sie orientierten sich an Sigmund Freud, an der Analytischen Psychologie C.G. Jungs, der Individualpsychologie Alfred Adlers oder der "Neoanalyse". In vielen Faellen lassen die Taetigkeitsbereiche der vorgestellten Psychoanalytikerinnen den Einfluss psychoanalytischer Ideen und Konzeptionen auf Sozialpaedagogik und Sozialarbeit erkennen.
Wenngleich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen zum engeren Kreis der psychoanalytischen Bewegung gehoerten, wurden nur wenige Psychoanalytikerinnen ausserhalb der Fachkreise bekannt. Waehrend ihre maennlichen Kollegen leitende Funktionen innehatten und mit Publikationen an die offentlichkeit traten, leisteten die Frauen oft die "stille" Arbeit - sei es in der Patientenversorgung und Erziehung, der Ausbildung angehender Psychoanalytiker/innen oder der Institutsarbeit. Ihre Ideen und theoretischen Entwuerfe praegten diese Arbeit und erschienen nur selten in Form von eigenen Veroeffentlichungen.
In der Ausstellung werden ausschliesslich ,Laienanalytikerinnen" gezeigt, die in Berlin ihre psychoanalytische Weiterbildung erhielten. Nach Freud fasst die Bezeichnung ,Laienanalytiker" die Nicht-Mediziner auf dem Gebiet. Freud setzte sich sehr dafuer ein, dass die Psychoanalyse allen geeigneten Personen offenstand, unabhaengig von ihrer beruflichen Herkunft. Gerade in der fruehen Zeit der Psychoanalyse waren viele Frauen ohne akademische Ausbildung: Sie arbeiteten als Fuersorgerinnen, Heilpaedagoginnen, Kindergaertnerinnen, Hortnerinnen, Jugendleiterinnen, Gymnastiklehrerinnen, Roentgen- und technische Assistentinnen, Bibliothekarinnen oder Hausfrauen. Einige waren Lehrerinnen, Pastorinnen, studierten Psychologie, promovierten, hielten Vortraege, veroeffentlichten wissenschaftliche Beitraege. Andere widmeten sich ausschliesslich der Patientenarbeit, bauten Kindergaerten und Kinderheime auf. An jene Frauen moechte die Ausstellung im besonderen erinnern.
Vorbereitet und umgesetzt wurde die Ausstellung durch eine Projektgruppe des Fachbereiches Sozialwesen und des Fachbereiches Design der Fachhochschule Potsdam. Die Ausstellung hat nach der FH Potsdam und der Freien Universitaet hier ihren Finalort erreicht.
Fuer weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Christiane Ludwig-Koerner oder Ulrike Popp, FH Potsdam, Fachbereich Sozialwesen, Tel. 0331/5801125, -1143.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Psychologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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