AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN 8- 2000
Nahrungsmittel anstelle von Medikamenten zur Bekämpfung von gesundheitlichen Risikofaktoren einzusetzen, ist eine verhältnismäßig neue Entwicklung in der Präventivmedizin. In der Lipidambulanz der Medizinischen Poliklinik am Campus Virchow-Klinikum der Charité wird jetzt unter der Leitung von Frau Professor Elisabeth Steinhagen-Thiessen untersucht, ob eine Margarine, die mit bestimmten Naturstoffen angereichert ist, überhöhte Fettanteile (Cholesterin) im Blut von Patienten in vergleichbarem Ausmaß zu senken vermag, wie dies mit Medikamenten möglich ist.
Die Margarine enthält sogenannten Phytosterole. Das sind in Pflanzenfetten vorkommende Stoffe, die dem Cholesterin ähnlich sind. Sie üben eine gefäßschützende Wirkung aus, indem sie offenbar im Darm die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung verringern. Dadurch gelangt weniger Cholesterin in das Blutgefäßsystem. Verzehren gesunde Menschen diese Margarine, die in Amerika, Holland und der Schweiz bereits im Handel ist und in Deutschland zum Ende des Jahres zu haben sein wird, so verringert sich der Anteil ihres sogenannter LDL-Cholesterins im Blut um etwa 10 Prozent.
Jetzt soll geprüft werden, ob auch Patienten mit einer geringgradig ausgeprägten Fettstoffwechselstörung, die noch nicht mit Medikamenten behandelt worden sind, durch täglichen Verzehr von 20 Gramm Margarine (worin insgesamt 1,6 Gramm Phytosterole enthalten sind) ihre Blutfettwerte normalisieren können. Dies soll an zunächst 100 Personen überprüft werden.
Teilnehmen an der jetzt anlaufenden, auf drei Monate befristeten Studie, können erwachsene, sonst gesunde Männer und Frauen, die aber erhöhte Werte von LDL-Cholesterin im Blut haben (mehr als 160 mg/dl), und deren sogenannte Triglyceride auf mehr als 200 aber weniger als 500 mg/dl angestiegen sind.
Ihnen wird die Margarine für den Bedarf von jeweils 30 Tagen in 10-Gramm-Portionen (einzeln abgepackt von den Deutschen Lebensmittelwerken, Hamburg) ausgehändigt. Zwei der Päckchen sollen pro Tag als Streichfett vollständig verbraucht werden. Die Studienteilnehmer werden hinsichtlich gesunder Ernährung unterwiesen und müssen bereit sein, an fünf Terminen in der Lipidambulanz teilzunehmen und sich dabei insgesamt viermal eine Blutprobe zur Bestimmung der Fettwerte abnehmen zu lassen. Interessenten können sich telefonisch melden unter O30 - 450-53 200 und auch an einer Informationsveranstaltung teilnehmen, die am Freitag, den 7.4.2000 im Lehrgebäude am Campus Virchow-Klinikum der Charite um 19.00 Uhr im Hörsal 3 stattfindet.
Silvia Schattenfroh
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Charité
Medizinische Fakultät der
Humboldt Universität zu Berlin
Dekanat
Pressereferat-Forschung
Dr. med. Silvia Schattenfroh
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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