32 Experten aus zehn EU-Mitgliedsländern nehmen morgen (06.04.00) und übermorgen (07.04.00) am Workshop "Kooperation zwischen Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung und Naturschutz" teil, zu dem das Institut für Umweltschutz der Universität Dortmund eingeladen hat. Das Ziel: Wege zu besserem Wasserschutz auch in landwirtschaftlich intensiv genutzten gebieten zu finden.
Die Fachleute kommen aus Schweden, Irland, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Frankreich und Portugal. Zu den deutschen Teilnehmern zählen u.a. Vertreter des Umweltbundesministeriums, des Bundeslandeswirtschaftsministeriums, der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe sowie von Wasserversorgungsunternehmen.
Ausgangspunkt ist die Frage, weshalb die bestehenden Umweltgesetze in der EU nicht ausreichen, um die nach wie vor hohe Belastung der Gewässer infolge der intensiven Landbewirtschaftung in den Griff zu bekommen. Präsentiert werden Ergebnisse eines Forschungsprojektes, das das Institut für Umweltforschung (INFU) der Uni Dortmund derzeit durchführt und mit Mitteln der EU-Kommission gefördert wird. Im Kern geht es darum, ob und inwieweit freiwillige Vereinbarungen zwischen Landwirten und Wasserwerken dazu beitragen können, daß umweltfreundlichere Anbaumethoden eingesetzt werden
Angesichts des vielerorts übermäßigen Einsatzes an Pflanzenbehandlungs- und Düngemittel haben sich vor allem in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, in Östereich und Frankreich viele Wasserversorgungsunternehmen dazu entschlossen, aktiv zu werden und mit den Landwirten selbst Kontakt aufzunehmen.
Vor wenigen Jahren noch versuchten die Wasserversorger die Probleme der überhöhten Gewässerbelastung im direkter Auseinandersetzung mit den Bauern auf dem Rechtsweg zu lösen. In den meisten Fällen blieben diese Bemühungen jedoch ohne Erfolg. So mußten sie diesen Konflikt auf eine andere Weise angehen.
Auf dem Workshop wird anhand von Fallbeispielen dargestellt, daß freiwillige Kooperationen mit den Landwirten tatsächlich ein Weg darstellt, die Gewässerbelastung in landwirtschaftlich genutzen Gebieten spürbar zu reduzieren. Statt Konfrontation Kooperation. So stellt sich heraus, daß auf diese Weise über Fragen zu Nutzungsauflagen, Ausgleichszahlungen und Fortbildungsmaßnahmen viel leichter eine Einigung erzielt werden kann, als auf dem behördlichen Wege.
Maßnahmen zur Umstellung der Bewirtschaftungsmethoden in Wassergewinnungsgebieten werden nicht behördlich festgelegt, sondern zwischen den Bauern und dem Wasserwerk ausgehandelt. Da alle Beteiligten daran interessiert sind, sich am Ende besser zu stellen, werden gerade die Produktionsumstellungen mit dem größten Nutzeffekt für den Gewässerschutz erzielt. Auf diese Weise werden Umweltstandards viel verläßlicher und kostengünstiger eingehalten als ausschließlich über behördliche Maßnahmen.
Am Forschungsprojekt, das mit rund einer Million DM von der EU gefördert wird, wirken neben den Dortmunder Wissenschaftlern auch das Water Research Centre (WRc) in Großbritannien (Dr. Tom Zabel) und das Agricultural Economics Research Institute (LEI) in den Niederlanden (Dr. Floor Brouwer) mit
Ansprechpartner für die Presse:
· Dr. Ingo Heinz
Institut für Umweltforschung (INFU) der Universität Dortmund
Tel.: 0231-7554093 (Sekretariat: 7554080), Fax: 0231-7554084, E-Mail: iheinz@infu.uni-dortmund.de
· Dr. Thomas Zabel
Water Research Centre (WRc)
Medmenham, Marlow, SL7 2HD Buckinghamshire, United Kingdom
Phone: +44-1491-571531, Fax: +44-1491-579094
E-mail: zabel@wrcplc.co.uk
· Dr. Floor Brouwer
Agricultural Economics Research Institute (LEI-DLO)
P.O. Box 29703, Burgemeester Patijnlaan 19, NL - 2502 LS The Hague, / The Netherlands
Phone: + 31 70 3308127, Fax: + 31 70 3615624
E-mail: f.m.brouwer@lei.dlo.nl
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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