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09.02.2007 13:47

Führende Krebsforscher tagen in Dresden

Dr. Christine Bohnet Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf

    Internationales Arbeitstreffen bei Dresdner Zentrum OncoRay

    Rund 100 Mediziner und Biologen kommen am 12. und 13. Februar 2007 zu einem internationalen Arbeitstreffen im Dresdner Zentrum OncoRay zusammen. Sie beschäftigen sich mit einem Kernproblem der Krebsforschung: welche Faktoren der Tumorumgebung beeinflussen die Vernichtung von Tumorzellen durch Bestrahlung oder Chemotherapie? Erstmals werden die Spitzenwissenschaftler konzentriert über den Stand der Forschung in diesem Teilgebiet der Krebsforschung und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit sprechen.

    Auf dem internationalen Workshop "On Radiation and Multidrug Resistance Mediated via the Tumor Microenvironment" in Dresden geht es um den Einfluss, den die Umgebung eines Tumors auf die Widerstandskraft von Tumorzellen gegen Bestrahlung und Chemotherapie hat. Dafür untersuchen die Wissenschaftler die Eigenschaften von Tumorzellen und gesundem Gewebe. So stehen unter anderem unterschiedliche Zellrezeptoren im Fokus. Das sind Proteine, die wichtige Signale in das Zellinnere übermitteln und dadurch beispielsweise die Zellteilung, also das Wachstum der Zelle, anstoßen. Erste Erkenntnisse zeigen, dass die Rezeptoren auch die Reaktion der Krebszellen auf die Bestrahlung beeinflussen. Die Wissenschaftler wollen weitere Moleküle wie diese Rezeptoren finden, um Tumorzellen für die Bestrahlung oder Chemotherapie sensibler zu machen. Die ehrgeizige Vision der Forscher ist es, dass zukünftig dem Krebspatienten ein Medikament injiziert wird, das genau gegen solch ein Molekül gerichtet ist, um so die Tumorzellen für Bestrahlung oder Chemotherapie empfänglicher zu machen. Dadurch soll die Behandlung wirksamer und effektiver werden.

    Mit diesem neuen Spezialthema der experimentellen Strahlentherapie beschäftigen sich weltweit bisher nur wenige Forschergruppen. Eine davon leitet Dr. Nils Cordes, Strahlenbiologe am Zentrum für Innovationskompetenz OncoRay in Dresden. Eine weitere Gruppe arbeitet unter der Leitung von Dr. Mary Hellen Barcellos-Hoff am Lawrence Berkeley National Laboratory in Kalifornien. Dr. Barcellos-Hoff ist Mitorganisatorin und hat an der Seite von Dr. Cordes den Workshop vorbereitet. Nils Cordes: "Unser Workshop ist eine exzellente Möglichkeit, sehr viel intensiver als auf größeren Tagungen miteinander ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und Projekte zu initiieren, um gemeinsam weiter zu kommen. Damit rücken wir unserem übergeordneten Ziel, die Heilungschancen für Krebspatienten zu verbessern, ein Stück näher."

    Pressekontakt:
    Dr. Christine Bohnet
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD)
    Tel.: 0351 260 - 2450 oder 0160 969 288 56
    Fax: 0351 260 - 2700
    Email: c.bohnet@fzd.de

    Anja Hesse-Grunert
    Pressereferentin OncoRay
    Tel. : 0170 232 12 00
    Fax : 0351 458 73 11
    Email : Anja.Hesse-Grunert@oncoray.de

    Weiterführende Information:
    Etwa 415.000 Menschen erkranken jedes Jahr allein in Deutschland an Krebs. Bei mehr als 50 Prozent der Patienten kommt die Strahlentherapie zum Einsatz. Bei 40% aller Heilungen von Krebserkrankungen ist die Strahlentherapie die alleinige Behandlung oder wesentlicher Bestandteil der Therapie. Die Vision des Dresdner Zentrums OncoRay ist es, die Heilungschancen von Krebspatienten zu verbessern.

    Das Zentrum für Innovationskompetenz für die medizinische Strahlenforschung in der Onkologie, kurz "OncoRay", ist ein Zusammenschluss von drei Dresdner Einrichtungen: Technische Universität Dresden, Forschungszentrum Dresden-Rossendorf und Universitätsklinikum Dresden. Es ist an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Freistaat Sachsen mit bislang rund 13 Millionen Euro gefördert. Insgesamt arbeiten in verschiedenen Arbeitsgruppen, von denen 4 vollständig neu eingerichtet wurden, etwa 40 Wissenschaftler gemeinsam an folgenden Fragestellungen:
    - Grundlegendes Verständnis von Krebsentstehung und -wachstum
    - Bessere Darstellung von Tumoren und Metastasen mit bildgebenden Verfahren und auf molekularer Ebene
    - Entwicklung von biologischen Medikamenten, die spezifisch die Wirksamkeit von Strahlen auf Tumorzellen erhöhen oder gesunde Gewebe vor Strahlen schützen
    - Technologisch optimale, individuelle Bestrahlung von Tumoren und Metastasen.

    Kontakt:
    Prof. Michael Baumann - Sprecher von OncoRay
    OncoRay® - Center for Radiation Research in Oncology
    Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
    Fetscherstr. 74, 01307 Dresden
    Tel.: 0351 458 - 5288
    Fax: 0351 458 - 1277
    Email: michael.baumann@oncoray.de


    Weitere Informationen:

    http://www.oncoray.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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