Der umfangreich Nachlass von Jean Paul enthält viele Schriften, die nie veröffentlicht wurden, etwa literarische Vorarbeiten und Materialsammlungen. Ihre editorische Erschließung bietet einen neuen Blick auf Jean Paul. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nun die Historisch-kritische Edition der Werke des Dichters in die Liste der von ihr geförderten Langfristvorhaben aufgenommen.
Durchgeführt wird das Projekt von der Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition am Institut für deutsche Philologie unter der Leitung von Prof. Helmut Pfotenhauer. Vorgesehen ist ein Arbeitszeitraum von zwölf Jahren - positive Zwischenbegutachtungen vorausgesetzt. In dieser Zeit sollen vier der wichtigsten Werke des Autors nach modernen Editionsprinzipien neu herausgegeben werden: die Romane "Siebenkäs", "Titan" und "Komet" sowie die kunsttheoretische Schrift "Vorschule der Ästhetik".
Editionsphilologisches Vorbild der neuen Jean-Paul-Werkausgabe ist eine Modelledition des "Hesperus". Darin wird die Entstehungsgeschichte des Romans anhand eines Vergleiches der vorliegenden drei Auflagen sowie durch den Nachweis der festgestellten Abweichungen dokumentiert. Für die Befunde des computergestützten Textvergleichs wurde am Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturwissenschaft I in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für EDV-Philologie am germanistischen Institut ein spezifisches Satzmodell entwickelt, das dem Leser die unterschiedlichen Informationen anschaulich darbietet.
Jean Pauls Textuniversum lässt sich jedoch nicht allein im Medium des Buches darstellen. Deshalb steht das Forschungsvorhaben im Zentrum eines Konzepts, das zum Ziel hat, langfristig alle relevanten Dokumente der neuen Jean-Paul-Werkausgabe zu erschließen und der Öffentlichkeit in Bild und Text zur Verfügung zu stellen. Virtuelle Anlaufstelle der Jean-Paul-Forschung ist künftig das Internetportal http://www.jean-paul-portal.de. Dort sind dann die Materialien sowohl zur Buch-Edition als auch zu allen anderen Bereichen der Jean-Paul-Forschung zugänglich.
Nähere Informationen: Dr. Birgit Sick, Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition, T (0931) 888-5641/-40, E-Mail: birgit.sick@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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