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13.02.2007 13:50

Das geballte Gedächtnis Unterfrankens - Würzburger UB stellt neue Datenbank ins Netz

Gunnar Bartsch Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Mehr als 100.000 Bücher und Aufsätze über Unterfranken, die seit 1945 erschienen sind, können ab sofort im Internet recherchiert werden. Weitere Titel aus den Jahren vor `45 sollen bis Ende 2007 dazu kommen.

    http://www.franconica-online.de: So lautet die erste Adresse im Internet für alle Heimatforscher, Historiker und sonst an Unterfranken Interessierten. Das Portal für digitale Quellen zur Geschichte Frankens hat seit Neuestem eine Datenbank im Angebot, mit der sich Literatur zu Unterfranken aus den Jahren 1962 bis 1987 unkompliziert und bequem recherchieren lässt. Sowohl die Suche nach Autoren ist hier möglich als auch nach konkreten Titeln. Wer Informationen zu einem bestimmten Thema benötigt, kann sich über eine Freitextsuche die gewünschte Literatur zum jeweiligen Sachbegriff anzeigen lassen. Anbieter des Portals sind die Universitätsbibliothek und der Lehrstuhl für Informatik II (Prof. Dr. Jürgen Albert) der Universität Würzburg.

    Rund 38.000 Titel versammelt die neue Online-Datenbank. Die Werke aus den Jahren 1962 bis 1987 waren bisher nur in den gedruckten Exemplaren der "Mainfränkischen Jahrbücher für Geschichte und Kunst" aufgelistet. Wer also nach einem bestimmten Werk zu unterfränkischen Themen suchte und das Erscheinungsdatum nicht kannte, musste mühsam die Bände jahrgangsweise durchblättern. Diese Zeiten sind nun vorbei. "Die jetzt präsentierte Datenbank ist wirklich ein gewaltiger Fortschritt für die Verarbeitung gedruckter Bibliographien", sagt Dr. Eva Pleticha-Geuder, Leiterin der Abteilung "Fränkische Landeskunde" in der Unibibliothek. Ab sofort ist stundenlanges Blättern passé; jetzt lässt sich jegliche Abfrage zu jeglicher Zeit bequem von zu Hause aus via Internet starten.

    26 Jahrgänge, 2365 Druckseiten mit insgesamt 37.885 Titeln haben die Mitarbeiter der UB in den vergangenen Monaten eingescannt. Mit einem Programm, das der Lehrstuhl für Informatik II entwickelt hat, wurden die dabei gewonnenen Informationen in eine Datenbank überführt. Völlig automatisch lief dieser Prozess allerdings nicht ab: Weil die Jahrbücher im Laufe der Zeit ihr Druckbild und - schlimmer noch - ihre Bezeichnungsweise ändern, war nach dem Scannen noch jede Menge Handarbeit nötig, um ein einheitliches Ergebnis zu erzielen.

    Die digitale Suche ist allerdings nicht auf den Zeitraum von 1962 bis 1987 beschränkt. Alle ab 1988 erschienenen Arbeiten sind schon seit längerem online als Teil der laufenden Bayerischen Bibliographie (http://www.bayerische-bibliographie.de) recherchierbar. Diese Bibliographie ist ein kooperatives System der Regionalbibliographien aus allen bayerischen Regierungsbezirken. Darüber hinaus enthält diese Datenbank für Unterfranken jetzt schon ältere Titel aus den Jahren 1945 bis 1961. Insgesamt weist die Bayerische Bibliographie zurzeit über 71.000 unterfränkische Titel nach.

    Fehlt somit nur noch die Zeit vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Literatursammlung existiert schon: Die "Fränkische Bibliographie", publiziert in den Jahren 1965 bis 1978 von der Gesellschaft für Fränkische Geschichte, listet über 52.000 Literaturnachweise zu ganz Franken aus der Zeit vor 1945 auf. "Auch dieses umfangreiche Werk wandeln zur Zeit Informatiker und Bibliothekare der Universität Würzburg in eine Datenbank um", sagt Dr. Eva Pleticha-Geuder. Spätestens Ende 2007 sollen die Arbeiten beendet sein; dann werden alle bibliographischen Informationen über Unterfranken rund um die Uhr und in moderner Datenbankform am PC verfügbar sein.

    Dass die Suche nach Literatur aus und über Unterfranken über drei verschiedene Datenbanken laufen muss, findet Pleticha-Geuder auch nicht ideal. Trotzdem stehe Unterfranken "im bayerischen und deutschen Vergleich sehr gut da", sagt sie. Die Zersplitterung habe ihren Grund in der "langen Genese der Regionalbibliographien über sämtliche technische Entwicklungen hinweg"; vielerorts sei die Suche noch weitaus komplizierter als in Unterfranken. Und, wer weiß, vielleicht gelingt es ja auch im Laufe der Zeit, die drei Datenbanken zu einer zusammenzufassen.

    Zur Info: Die Abteilung "Fränkische Landeskunde" der Universitätsbibliothek Würzburg erfasst alles, was über Unterfranken publiziert wird, seit 45 Jahren auch bibliographisch. Die überwiegende Zahl der nachgewiesenen Titel befindet sich in ihrem Bestand und kann von jedem Interessierten kostenlos benutzt werden.

    Zusätzlich sammelt die UB als so genannte "Regionalbibliothek für den Regierungsbezirk Unterfranken" sämtliche Literatur aus Unterfranken in größtmöglicher Vollständigkeit: Kunstführer und Belletristik von unterfränkischen Autoren gehören genauso dazu wie Mundartliteratur, Vereinsfestschriften, Arbeiten über Naturschutzgebiete oder Schriften von Wirtschaftsunternehmen.

    Weitere Auskünfte unter E-Mail: landeskunde@bibliothek.uni-wuerzburg.de
    Tel.: (0931) 888-5914


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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