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13.02.2007 16:18

"Das Bauhaus am Kiosk"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Das Lebensgefühl der dreißiger Jahre steht im Mittelpunkt einer großen Sonderausstellung, die an der Universität Erfurt erarbeitet worden ist und ab nächster Woche im Bauhaus-Archiv Berlin zu sehen sein wird. Zwischen 1929 und 1943 erschien die Zeitschrift 'die neue linie' im Leipziger Beyer-Verlag als die herausragende Lifestyle-Illustrierte ihrer Zeit. Keine andere Zeitschrift setzte in ihrer Gestaltung die Ideen der typografischen Moderne so konsequent um. Führende Grafik-Designer aus dem Bauhaus wie László Moholy-Nagy und Herbert Bayer prägten das Erscheinungsbild der Illustrierten.

    In einer Lehrveranstaltung des Studiums Fundamentale an der Erfurter Uni entwickelten Studierende unter der Leitung von Prof. Dagmar Demming und Prof. Dr. Patrick Rössler ein Ausstellungskonzept zu diesem Thema. "Diese Zusammenarbeit ist eine tolle Chance für die Uni, denn wann bekommen Studierende schon einmal die Gelegenheit, mit einer der internationalen Top-Adressen der Kunstszene zu kooperieren? Aber entsprechend hoch liegt auch die Messlatte", betont Rössler, aus dessen privatem Archiv die meisten Exponate stammen, den Stellenwert dieses Projekts. Und so feilen die Studierenden nun seit Wochen an Texttafeln, wählen geeignete Ausstellungsstücke aus und entwicklen Ideen für den Ausstellungsbau ebenso wie für die Vermittlung des anspruchsvollen Themas.

    Besonders interessant ist dabei sicherlich die Tatsache, dass die modern aufgemachte Zeitschrift in den nationalsozialistischen Jahren und während der Kriegszeit von Repressalien weitgehend verschont blieb. Denn 'die neue linie' diente den Machthabern als schöngeistiges Alibi in einer weitgehend gleichgeschalteten Nazipresse. Auch mediengeschichtlich handelt es sich also um ein interessantes Thema. "Es ist bis heute faszinierend zu sehen, wie es eine einzelne Zeitschrift verstand, manche Ideen der Avantgarde selbst in Zeiten der Presselenkung zu bewahren", so Rössler. "Aber dem Propagandaministerium war das voll bewusst - man setzte die repräsentative Zeitschrift sogar mit Bedacht ein, um das eigene Image im Ausland und unter Intellektuellen etwas aufzubessern."

    Die Ausstellung ist vom 21. Februar bis zum 16. April im Bauhaus Archiv Berlin zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog: Patrick Rössler: die neue linie 1929-1943. Das Bauhaus am Kiosk. Großformat, 176 Seiten, ca. 300 Abb., an der Museumskasse € 17,50.

    Die Ausstellungseröffnung findet am Dienstag, dem 20. Februar 2007 um 19.00 Uhr im Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, in der Klingelhöferstraße 14 in Berlin-Tiergarten statt. Die Thüringer Medienvertreter möchten wir zu einem Pressegespräch am Mittwoch, dem 7. März 2007 um 10.00 Uhr in den Präsidialberatungsraum der Universität (Verwaltungsgebäude, 1. Etage, Raum 220) einladen. Sie erhalten dann auch den Katalog zur Ausstellung sowie die Möglichkeit ausgewählte Exponate zu fotografieren.


    Bilder

    die neue linie,  Fotografie von Georg Bienek, 1932
    die neue linie, Fotografie von Georg Bienek, 1932

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    Laszlo Moholy-Nagy, Umschlaggestaltung für die erste Ausgabe, September 1929
    Laszlo Moholy-Nagy, Umschlaggestaltung für die erste Ausgabe, September 1929

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    die neue linie, Fotografie von Georg Bienek, 1932


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    Laszlo Moholy-Nagy, Umschlaggestaltung für die erste Ausgabe, September 1929


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